„Politik hört zu – Unternehmer im Dialog“ im Zeichen der Lehre

LR Rosenkranz: Ziel ist es, mehr Jugendliche in die Lehre zu bringen, um den Unternehmern die Fachkräfte von morgen zur Verfügung zu stellen“

Im Landhaus fand am heutigen Mittwoch unter dem Titel „Politik hört zu – Unternehmer im Dialog“ die zweite Gesprächsrunde dieser Initiative statt. Landesrätin Susanne Rosenkranz diskutierte dabei mit WK-NÖ-Abteilungsleiter Bildung Stefan Gratzl, AK-NÖ-Abteilungsleiter Robert Hörmann und Unternehmern über das Thema Lehre. Im Anschluss daran informierten sie bei einer Pressekonferenz über Besprochenes.

„Ziel ist es, mehr Jugendliche in die Lehre zu bringen, um den Unternehmern die Fachkräfte von morgen zur Verfügung zu stellen“, sagte die Landesrätin und dankte allen, die am Vormittag dabei waren. Sie sprach von einer „offenen und angeregten Diskussion und führte aus, dass es derzeit in Niederösterreich rund 41.000 Arbeitslose gebe, davon 4.400 Jugendliche. Deshalb habe man heute den Schwerpunkt auf die Jugendlichen gelegt. „Es gibt wahnsinnig viele Initiativen in Niederösterreich und alle bemühen sich, dass wir mehr Lehrlinge in den Beruf bekommen. Wir tun zwar viel, aber wir müssen auch hinterfragen, ob es das Richtige ist“, ergänzte Rosenkranz. Denn es gebe zwar rund 200 verschiedene Lehrberufe, die meisten Jugendlichen würden aber im Schnitt nur 20 kennen.

Daher habe man heute den gemeinsamen Wunsch formuliert, mehr in die Berufsorientierung zu investieren und damit früher in die Schulen zu gehen. „Oft werden die Jugendlichen zu spät abgeholt. Wir müssen früher ansetzen und das Image der Lehre verbessern. Lehre bringt unser Land weiter und stellt die Zukunft unseres Landes dar“, so die Landesrätin. Weiters müsse man bei manchen Bestimmungen nachschärfen, denn es könne nicht Sinn der Lehre sein, wenn ein Spenglerlehrling nicht auf eine Leiter steigen dürfe. „Wir wollen immer besser werden, deswegen haben wir uns zusammengesetzt und die Praktiker hereingeholt“, führte sie aus.

WK-NÖ-Abteilungsleiter Bildung Stefan Gratzl sagte, Niederösterreich zähle 4.300 Lehrbetriebe in Niederösterreich, die rund 17.000 Lehrlinge ausbilden. „Wir wissen, welche tolle Arbeit diese Lehrbetriebe machen und junge Menschen so weit qualifizieren, dass sie am Arbeitsmarkt als entsprechende Fachkraft zur Verfügung stehen. Wir wissen, spätestens, wenn wir aus der Rezession draußen sind, wird sich der Fachkräftemangel extrem verschärfen. Dementsprechend braucht es mehr Menschen, die eine Qualifikation machen“, unterstrich er. Ausbildungsbetriebe würden laut Gratzl jedoch damit kämpfen, dass Lehrlinge vielfach nicht die Qualifikationen mitbringen, die sie brauchen. „Da reden wir gar nicht von Deutsch, Mathematik und Englisch, sondern da reden wir von sozialem Verhalten, Leistungsfähigkeit und Ausdauer. All das sind Mängel, die die Betriebe erst aufqualifizieren müssen. Dementsprechend geht viel Zeit verloren.“ Er merkte an, dass es auch eine verpflichtende Berufsorientierung an AHS-Unterstufen brauche, um auch dort die Lehre adäquat präsentieren zu können. AK-NÖ-Abteilungsleiter Robert Hörmann unterstrich ebenso, dass Berufsorientierung zu spät stattfinde: „Wir sollten mit der Berufsorientierung ab der fünften Schulstufe beginnen“ sagte er und forderte ein eigenes Fach „Berufsorientierung“ für die Schulen. „Das wäre ein wichtiger Schritt zur Berufsorientierung.“

Nähere Informationen beim Büro Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz unter 0664 125 3146, Martin Glier, und E-Mail MARTIN.GLIER@FPOE.AT

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