
Krebsversorgung zwischen Krisen und Chancen
Frühjahrstagung 2025 von OeGHO und AHOP
IM RAHMEN DER DIESJÄHRIGEN GEMEINSAMEN FRÜHJAHRTAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR HÄMATOLOGIE & MEDIZINISCHE ONKOLOGIE (OEGHO) SOWIE DER ARBEITSGEMEINSCHAFT HÄMATOLOGISCHER UND ONKOLOGISCHER PFLEGEPERSONEN IN ÖSTERREICH (AHOP) STANDEN DIE VIELFÄLTIGEN HERAUSFORDERUNGEN DER KREBSVERSORGUNG IM ZENTRUM. EINE ANTWORT SEHEN DIE EXPERT:INNEN IN EINER INTENSIVIERTEN ZUSAMMENARBEIT MIT PALLIATIVMEDIZINER:INNEN UND ONKOLOGISCHEN PHARMAZEUT:INNEN.
„Bis jetzt gelingt es uns Hämatolog:innen und Onkolog:innen, den Herausforderungen des Gesundheitssystems zu begegnen und die Patient:innen auf höchstem medizinischem Niveau zu betreuen“, sagt UNIV.-PROF. DR. EWALD WÖLL, Präsident der OeGHO. Die demographische Entwicklung, die zunehmende Komplexität der Therapien und die prognostizierte Zunahme an Menschen, die mit Krebs leben, verlangen aber neue Konzepte. Dementsprechend stand die diesjährige Frühjahrstagung unter dem Motto „DIE ZUKUNFT VON ONKOLOGIE UND KREBSFORSCHUNG ZWISCHEN KRISEN UND CHANCEN“. Mehr als 1.300 Expert:innen aus allen Versorgungsebenen der Hämatologie und Onkologie haben sich dazu in Salzburg eingefunden.
VERSORGUNGSSTRUKTUREN IM WANDEL
„Es ist für klinisch tätige Onkolog:innen und Hämatolog:innen erkennbar, dass sich die Betreuungsqualität für Krebspatient:innen verschlechtert“, meint UNIV.-PROF. DR. RICHARD GREIL, Tagungspräsident der diesjährigen Frühjahrstagung von OeGHO und AHOP. „Intra- und extramuraler Ärzt:innen- und Pfleger:innenmangel, reduzierte Betten und diagnostische Kapazitäten sowie wachsende Wartezeiten betreffen eine extrem vernetzte Disziplin wie die Onkologie & Hämatologie stark.“
„Noch nie war deshalb“, so Greil weiter, „der frühzeitige Einsatz neuer Medikamente für die Patient:innen so wichtig wie heute. Nie zuvor aber ist dieser frühe Zugang zu innovativer Medizin so strukturell in Frage gestellt worden.“
„Um die Versorgungsstrukturen österreichweit zu erheben und daraus die nötigen Konzepte abzuleiten, hat die OeGHO das Österreichische Onkologie Forum erfolgreich initiiert. Es wurden bereits drei Workshops zu verschiedenen Tumorentitäten durchgeführt und die Ergebnisse mit Stakeholdern aus dem Gesundheitswesen diskutiert“, so Wöll. „Ein weiterer zentraler Ansatz zur Bewältigung der Herausforderungen ist die Interprofessionalität“, zeigt sich Wöll überzeugt. „Noch mehr als bisher müssen wir mit hämatologischen und onkologischen Pflegepersonen, aber auch mit Palliativmediziner:innen und onkologischen Pharmazeut:innen eng zusammenarbeiten.“
ERSTMALS FRÜHJAHRSTAGUNG GEMEINSAM MIT PALLIATIVMEDIZINER:INNEN UND ONKOLOGISCHEN PHARMAZEUT:INNEN
Daher wurde die Frühjahrstagung 2025 erstmals – neben der bewährten Kooperation mit der AHOP – gemeinsam mit der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG) und dem Österreichisches Netzwerk Onkologische Pharmazie in der AAHP organisiert.
„Damit ist es gelungen, die Tagung zu einem interdisziplinären und interprofessionellen Treffpunkt in der Hämatologie und Onkologie zu machen“, freut sich Wöll. Niederschlag fand diese neue Ausrichtung auch im Programm. So gab es neben den bewährten Schwerpunkten „Best of Hematology“ und „Best of Oncology“ auch eine Sitzung „Was gibt es Neues in der Palliativmedizin“. Zudem widmete sich eine Presidential Session dem vielschichtigen Thema „Assistierter Suizid“, und ein weiterer Programmpunkt rückte die onkologischen Pharmazeut:innen als unverzichtbare Partner:innen im Nebenwirkungsmanagement in den Fokus.
„Ausgezeichnete Zusammenarbeit erleichtert es uns, Krisen zu bewältigen, Chancen zu erkennen und Stillstand in unserem Fachbereich zu vermeiden“, schließt auch HARALD TITZER, Präsident der AHOP, an die Aussagen an.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IN FORSCHUNG & KLINIK ALS HOFFNUNGSFELD
Hoffnung knüpfen viele Expert:innen parallel dazu an moderne Technologien, die dazu beitragen sollen, dem Datenpotenzial in der Forschung und dem rasanten Zuwachs an Therapieoptionen gerecht zu werden. „Integration künstlicher Intelligenz in Forschung & Klinik“ war deshalb einer der meistbesuchten Vorträge bei der Tagung im Messezentrum Salzburg. Nur noch übertroffen vom Festvortrag „Willkommen im nächsten Zeitalter“, in dem Trendforscher Tristan Horx skizzierte, „wie Zukunft entsteht“.
INTERNATIONALER TREND ZU VERSTÄRKTER KOOPERATION
„Die Herausforderungen werden uns in diese Zukunft begleiten“, meint OeGHO-Präsident Wöll. „Wir werden daher der internationalen Tendenz folgen, Palliativmedizin stärker zu integrieren. Was auf großen Kongressen wie ASH, ASCO oder ESMO sichtbar wurde, greift auch hier Platz. Wir führen zusammen, was zusammen gehört.“
„Die frühzeitige Integration von Palliative Care verbessert nachweislich die Lebensqualität onkologischer Patient:innen – und ermöglicht eine bedarfsgerechte Therapieplanung“, betont Priv.-Doz.in Dr.in Gudrun Kreye, Präsidentin der Österreichischen Palliativgesellschaft. „Dazu braucht es gegenseitiges Verständnis: Onkolog:innen müssen palliativmedizinische Grundkompetenzen beherrschen, Palliativmediziner:innen über onkologische Entwicklungen informiert sein. Nur so können wir gemeinsam Übertherapie vermeiden und Ressourcen zielgerichtet einsetzen.“
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Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie
Walter Voitl-Bliem, MBA
Telefon: +43 664 4053646
E-Mail: walter.voitl-bliem@oegho.at
Website: https://www.oegho.at
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