Landesgesundheitsreferent:innen fordern bundesweit einheitliche Versorgungsstandards und mehr Fokus auf Vorsorge

LR.in Prettner betont Dringlichkeit einheitlicher Leistungsstandards bei Sozialversicherung und Überarbeitung des Schulärzt:innen-Konzepts

Bei der Konferenz der Landesgesundheitsreferentinnen und -referenten heute, Freitag, in Salzburg wurde eine umfassende Tagesordnung behandelt. Ein zentrales Anliegen war die Entlastung der Krankenhausambulanzen durch gezielte Patient:innen-Lenkung, aber auch die Forderung an die Sozialversicherung, im Rahmen der in allen Ländern aktuell laufende Entwicklung der Regionalen Strukturpläne Gesundheit den niedergelassenen Bereich am realen Bedarf auszurichten.

„Wir müssen endlich weg von einem Versorgungssystem, das sich an alten Strukturen orientiert – hin zu einem System, das sich am realen medizinischen Bedarf der Menschen ausrichtet“, betont Kärntens Gesundheitslandesrätin Beate Prettner.

Die Länder fordern außerdem die Umsetzung eines längst überfälligen bundesweit einheitlichen Leistungskatalogs der Sozialversicherung für den niedergelassenen Bereich, was ja auch der Grund für die ÖGK-Zusammenlegung war. Unterschiede in der Bezahlung gleicher Leistungen zwischen den Bundesländern seien nicht nachvollziehbar und sorgen für Ungerechtigkeiten und Fehlanreize. „Es versteht niemand, warum eine bestimmte Leistung z. B. in Oberösterreich besser bezahlt wird als in Kärnten oder in Salzburg“, erklärt Prettner.

„Ein aktueller, einheitlicher Leistungskatalog wäre nicht nur fair, sondern auch ein entscheidender Schritt zur Effizienzsteigerung im System. Veraltete Leistungen könnten gestrichen, neue – wie etwa telemedizinische Angebote – aufgenommen werden“, so Prettner.

Auch die Versorgung von Menschen mit ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) wurde thematisiert. Die Länder fordern eine bundesweite Erfassung der Krankheitsfälle bzw. die Erhebung konkreter Betroffenen-Daten. „Außerdem ist es wesentlich, dass die Gutachterinnen und Gutachter sowie die niedergelassenen Medizinerinnen und Mediziner über dieses Erkrankungsbild über das am AKH Wien angesiedelten Kompetenzzentrum ausreichend geschult werden“, so Prettner.

Ein weiteres zentrales Thema war die langfristige Finanzierung der außerklinischen Versorgung beatmungspflichtiger Patientinnen und Patienten. „Diese hochkomplexe Versorgung darf nicht länger auf individuelle Lösungen angewiesen sein. Es braucht endlich eine klare, dauerhafte Finanzierungszusage unter Beteiligung der Sozialversicherung“, fordert Prettner.

Breite Einigkeit herrschte auch über die Notwendigkeit der Weiterentwicklung des Schularztwesens. Die Gesundheitsreferentinnen und -referenten sehen darin einen zentralen Baustein für eine moderne Präventionsstrategie.

„Eine schon im Schulalter beginnende Gesundheitsvorsorge und medizinische Begleitung bringt nicht nur gesundheitliche Vorteile für die Kinder, sondern ist auch volkswirtschaftlich sinnvoll. Frühzeitiges Erkennen und Handeln spart später teure Behandlungen“, betont Prettner.

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