
„WeltWeit“-Reportage „Landwirtschaft im Wandel. Gehört die Zukunft der Gentechnik?“ am 23. Mai in ORF 2 und auf ORF ON
Johannes Perterer, Thomas Langpaul und Benedict Feichtner berichten im ORF-Korrespondentenmagazin aus Belgien, den USA und Sri Lanka
Der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft ist – nach inzwischen fast 30 Jahren – immer noch umstritten. Kritiker:innen führen neben Umweltbedenken und der Monopolstellung einiger weniger Saatguthersteller vor allem die schwer abzuschätzenden Langzeitfolgen ins Treffen. In Europa lehnen viele Verbraucher:innen „Gentechnik am Teller“ vehement ab. Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist in der EU stark eingeschränkt, in Österreich kommen sie bis heute nicht auf die Felder. Die großen agrarproduzierenden Länder wie die USA, Kanada, Brasilien oder auch Indien setzen hingegen flächendeckend darauf: Weltweit werden auf rund 200 Millionen Hektar genmodifizierte Pflanzen angebaut. Für das ORF-Korrespondentenmagazin „WeltWeit“ berichten Johannes Perterer, Thomas Langpaul und Benedict Feichtner in der Reportage „Landwirtschaft im Wandel. Gehört die Zukunft der Gentechnik?“ am Freitag, dem 23. Mai 2025, um 21.20 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON aus Belgien, den USA und Sri Lanka:
In Belgien spricht Korrespondent Johannes Perterer mit Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, die NGT – also die „Neue Gentechnik“ – als große Chance sehen: Mit Entwicklungen wie der sogenannten „Genschere“ sind präzisere Eingriffe ins Erbgut möglich, wodurch Pflanzen künftig widerstandsfähiger gegen Klimaextreme und Schädlinge werden und ihr Anbau die Böden weniger belastet. Für einige junge Bauern steht fest: In Zukunft muss Landwirtschaft nicht im Widerspruch zur Natur stehen. Nach einigen Dürresommern würden sie auf resistenteren NGT-Mais setzen. Doch es bleibt die Sorge, dass neben der Abhängigkeit von Saatgutkonzernen NGT-Saatgut am Ende des Tages für kleine Bauernbetriebe zu teuer sein wird.
USA-Korrespondent Thomas Langpaul ist auf Lokalaugenschein in Oklahoma unterwegs. Der Bundesstaat im zentralen Süden des Landes zählt zu den führenden Weizenproduzenten und ist einer der Hotspots der amerikanischen Agrarindustrie. Auf den riesigen Farmen, die nach wie vor auf die klassische Gentechnik (GMO) setzen, wird neben Weizen vor allem Mais, Soja und Baumwolle angebaut. Doch auch hier beginnt ein Umdenken, denn die Folgen des Klimawandels – wie extreme Dürreperioden, Bodenerosion und damit sinkende Erträge – stellen auch die Großbetriebe vor enorme Herausforderungen.
In Sri Lanka wagt die Regierung 2021 ein Experiment: Das gesamte Land soll auf biologische Landwirtschaft umgestellt werden. Anstatt eines schrittweisen Überganges werden Einfuhr und Verwendung synthetischer Düngemittel und Pestizide quasi über Nacht verboten. Binnen weniger Monate brechen die Ernteerträge drastisch ein, die Lebensmittelpreise schießen in die Höhe, Proteste erschüttern das Land. Korrespondent Benedict Feichtner trifft Bauernfamilien, die als Folge des abrupten Umstiegs ihre Existenzgrundlage verloren haben. Inzwischen sind importiertes Saatgut und chemische Spritzmittel wieder zugelassen, doch gleichzeitig ist eine Art Gegenbewegung entstanden: In Schulungszentren lernen Kleinbauern heute, wie sie mit traditionellen und regenerativen Methoden Bio-Landwirtschaft nachhaltig betreiben und so aus der Abhängigkeit von den großen Saatgut-Konzernen entkommen können.
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