CO₂ntext: Ein künstlerisch-wissenschaftliches Klimaprojekt im Hanuschhof

Mit dem Projekt CO₂ntext setzt die Heidi Horten Collection gemeinsam mit der Bundestheater-Holding und ART for ART ein sichtbares Zeichen für Klimabewusstsein

Im Fokus des Projekts steht die bunte Bodenbemalung im Hanuschhof – dem Platz zwischen der Heidi Horten Collection und den umliegenden Gebäuden – die nicht nur ästhetisch anspricht, sondern auch mikroklimatisch wirksam ist.

_„Uns war es ein zentrales Anliegen, mit der Heidi Horten Collection nicht nur einen neuen Ort für Kunst zu schaffen, sondern auch aktiv gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Mit CO₂ntext verwandeln wir den Hanuschhof in einen Ort, der Klima, Stadt und Kunst miteinander versöhnt – und zeigen, dass auch kleine urbane Interventionen große Wirkung entfalten können.“_ – Agnes Husslein, Direktorin der Heidi Horten Collection

_„Mit dieser Initiative verbessern wir die Qualität des Arbeitsplatzes unserer Mitarbeiter:innen und treten dem fortschreitenden Klimawandel aktiv einen Schritt entgegen.“_ Petra Höfinger, Geschäftsführerin von ART for ART.

Das Grazer Künstlerkollektiv HOLLA HOOP gestaltete die Hoffläche mit einer innovativen, UV-reflektierenden Spezialfarbe, die die Sonnenstrahlen stärker zurückwirft als zum Beispiel ein dunkler Asphaltboden. Das Resultat: eine messbare Abkühlung des Mikroklimas im Hanuschhof, die nicht nur den Besucher:innen des Museums und den Mitarbeiter:innen der dort ansässigen Büros und Kostümwerkstätten zugutekommt, sondern auch den Anwohner:innen und Passant:innen in der Umgebung.

EIN BILD DER EMISSIONEN – DIE BEDEUTUNG DER GESTALTUNG DES HANUSCHHOFS

Die Intervention versteht sich zugleich als visuelles Statement gegen den steigenden CO₂-Ausstoß in urbanen Zentren. Jede der 40 Farbflächen im Hof steht für ein Jahr und die aufgemalten Punkte innerhalb dieser Felder transportieren eine wichtige Information: Jeder einzelne Punkt entspricht einer Milliarde Tonnen CO₂-Ausstoß weltweit. So entsteht ein eindrückliches visuelles Archiv der Entwicklung der globalen Emissionen – eine künstlerische Übersetzung komplexer Klimadaten, die zum Nachdenken anregt.

WARUM HELLE FLÄCHEN KÜHLEN – TECHNISCHE HINTERGRÜNDE

Die konventionell eingesetzten dunklen Asphaltbeläge in Städten besitzen einen Albedo-Wert, also ein Rückstrahlvermögen, von nur 0,1 – das bedeutet, dass sie 90 % der Sonnenstrahlung absorbieren. Diese gespeicherte Wärme trägt massiv zur Bildung sogenannter städtischer Hitzeinseln bei. In Städten wie Berlin oder München wurden bereits Temperaturunterschiede von bis zu 10 Grad Celsius gegenüber der Umgebung gemessen. Der Effekt verschärft sich durch immer häufigere Hitzewellen und belastet insbesondere ältere oder chronisch kranke Menschen bzw. Kinder gesundheitlich.

BUNTES STATEMENT GEGEN HITZE

Die eingesetzte Farbe reflektiert einen Großteil der Sonnenstrahlen zurück in die Atmosphäre und senkt so die Oberflächentemperatur des Bodens um mindestens 5 Grad Celsius. Neben der klimatischen Entlastung trägt die reflektierende Beschichtung auch dazu bei, thermische Spannungsrisse und Materialschäden zu reduzieren.

WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG DES PROJEKTS

Unterstützt wird das Projekt von Prof. DI Dr. Hans-Peter Hutter, Umweltmediziner an der Medizinischen Universität Wien. Seit vielen Jahren erforscht er die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels auf den Menschen und setzt sich dafür ein, wissenschaftliche Erkenntnisse für die breite Öffentlichkeit verständlich aufzubereiten. Seine Studien beleuchten unter anderem die Belastung der Bevölkerung durch Hitze und Luftverschmutzung, invasive Tier- und Pflanzenarten bis hin zu psychischen Folgen extremer Wetterereignisse – Stichwort Posttraumatische Belastungsstörung. Weniger bekannt sind auch Phänomene wie die sogenannte Umwelttrauer, die insbesondere dort beobachtet wird, wo sich vertraute Landschaften aufgrund des Klimawandels unwiederbringlich verändern. Hutter warnt vor einer dramatisch verkürzten Zeitspanne für notwendige Maßnahmen und spricht sich für strukturelle Veränderungen und nachhaltige Stadtplanung aus, um die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren.

„_Genau solche Projekte, die Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen mit Kreativität und Fantasie verknüpfen, sind enorm wichtig. Sie sind Positivbeispiele mit Vorbildwirkung, wie wir mit einer gewissen Leichtigkeit auch mit weniger angenehmen Themen umgehen können, ohne sie zu verleugnen oder zu verdrängen. Sie machen Mut und können bewegen. Was will man mehr_?“, so Hans-Peter Hutter.

KUNST, WISSENSCHAFT UND STADT ALS ALLIANZ

_„Dieses Projekt ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Kunst, Wissenschaft und gesellschaftliche Verantwortung zu einer sinnvollen Allianz werden können.“ So Bundestheater Geschäftsführer Christian Kircher_

Die visuelle Kraft der Bodenbemalung sowie die technische Intelligenz des Materials machen dieses Projekt zu einem Pionierbeispiel für nachhaltige künstlerische Stadtgestaltung – mit Strahlkraft weit über Wien hinaus.

_“Wir sind sehr dankbar, dass Institutionen wie die Heidi Horten Collection und die Bundestheater Holding einem so wichtigen Thema im wahrsten Sinne des Wortes derartig viel Platz geben. Teil des Projekts zu sein, war uns eine große Freude und Ehre.“ _So die Künstler von Holla Hoop

Heidi Horten Collection
Pia Sääf
E-Mail: pia.saaf@hortencollection.com
Website: https://www.hortencollection.com

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