
2. Wiener Landtag (3)
Aktuelle Stunde
LAbg. Hannes Taborsky (ÖVP) betonte eingangs, dass Bildung die Voraussetzung für gute Gehälter, soziale Partizipation und damit ein Aufstiegsversprechen und keines auf Sozialhilfe sei. Wien verzeichne die höchste Arbeitslosenquote innerhalb Österreich, wobei es einen direkten Zusammenhang zwischen Bildung und Arbeitslosigkeit gebe. 47,9 Prozent der Arbeitslosen hätten keine abgeschlossene Schulbildung. Dies habe sich unter Rot-Pink verschlechtert. Betreffend fehlender Lehrkräfte kritisierte Taborsky unter anderem, dass Quereinsteiger im Bildungsbereich viel zu lange auf die Berechnung ihrer Vordienstzeiten warten müssten – das sei nicht zumutbar.
LAbg. Dipl.-Ing. Selma Arapovic (NEOS) erklärte wiederum, dass Bildung endlich politischen Stellenwert habe, dies sei auch für die Zukunft der Stadt wesentlich. Betreffend Planbarkeit betonte Arapovic die Verantwortung des Bundes. Schulen melden ihren Bedarf an Stunden, daraufhin würden diese über den Sommer zugeordnet. Auch das Thema Deutschkenntnisse sei nicht nur Thema in Schulen, sondern vielmehr gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Mit Maßnahmen wie denn Lesepat*innen und kostenlosen Deutsch-Kursen im Sommer spreche man speziell Kinder vor dem Schulstart an.
LAbg. Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE) kritisierte, dass die Stadtregierung beim Thema Bildung „nichts am Boden bringe“, im Regierungsprogramm keine Zahlen nennen könne, aber ihre Arbeit laufend lobe. Stattdessen müsse es in vielen Bereichen dringend Verbesserungen geben. So würden beispielsweise mehr als 1.000 Kinder mit Behinderungen auf einen Platz warten. Diese Kinder würden bei den großen positiven Aufzählungen nicht aufgezählt. Auch bei der sozialen Durchmischung im Bildungsbereich sei die Stadtregierung mutlos, so Malle.
LAbg. Armin Blind (FPÖ) bezeichnete Lehrerinnen und Lehrer als engagierte Menschen, die das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit stellen würde. Lehrerinnen und Lehrer seien jedoch „aufgrund falscher Entscheidungen dieser Politik“ am Limit. Immer mehr Schulleiter kritisieren etwa, dass sie strukturelle Probleme nicht mehr ansprechen sollten, kritisierte Blind. Das Problem in Wien sei mittlerweile „Normalzustand“. Die Stadtregierung befinde sich auf einem „bildungspolitischen Blindflug“, was im Herbst auf sie zukomme.
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