Urlaub mit Verantwortung – Wenn Tiere plötzlich allein zurückbleiben

Die Urlaubssaison hat bereits begonnen – und damit für manche Haustiere auch unnötiges Tierleid. Denn während viele Menschen Erholung und Abenteuer suchen, bedeutet diese Zeit für immer mehr Hunde und Katzen: Zurückgelassen, ausgesetzt, vergessen.

Ein Blick auf die Zahlen von _Tierschutz Austria_, dem größten Tierheim Österreichs, macht das Ausmaß deutlich: 2019 wurden dort 140 Katzen aufgenommen – 2024 bereits 333. Noch alarmierender ist der Rückgang bei den abgeholten Fundtieren: Wurden 2019 noch 64 Prozent ihrer Besitzer:innen zugeordnet und abgeholt, sind es heuer nur mehr 23 Prozent. _Tierschutz Austria_ schlägt Alarm. Die Einrichtung stößt zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen – und die Tiere zahlen den Preis.

REISEN MIT HAUSTIER – ABER RICHTIG

Wer mit Hund oder Katze in den Urlaub fahren möchte, sollte frühzeitig planen. Besonders bei Autoreisen ist es wichtig, das Tier rechtzeitig an die Transportbox zu gewöhnen. Regelmäßige Pausen während der Fahrt sorgen dafür, dass das Tier sich bewegen, trinken und lösen kann.

FLUGREISEN MÖGLICHST VERMEIDEN: Sie sind für Tiere mit großem Stress verbunden und sollten nur im Ausnahmefall und nach sorgfältiger Abwägung unternommen werden.

VORBEREITUNGEN FÜR DEN NOTFALL

Auch unterwegs oder im Ausland kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Daher gilt:

* TIERARZT AM URLAUBSORT VORAB RECHERCHIEREN, am besten mit Adresse und Telefonnummer griffbereit.
* REISEAPOTHEKE FÜR TIERE MITNEHMEN, angepasst an die individuellen Bedürfnisse des Tieres (z. B. Mittel gegen Durchfall, Zeckenpinzette, Verbandszeug, evtl. Dauermedikamente).

TIERPENSION? KEINE EMPFEHLUNG FÜR JEDE SITUATION

Zwar erscheint die Unterbringung in einer Tierpension auf den ersten Blick praktisch – doch nicht jedes Tier kommt damit gut zurecht. Trennung, ungewohnte Umgebung und fehlende individuelle Betreuung können zusätzlichen Stress verursachen. Eine Tierpension sollte daher nur nach genauer Prüfung und nicht als Standardlösung gewählt werden.

FÜR REISEN INNERHALB DER EU IST FOLGENDES ERFORDERLICH:

* Gültige Tollwutimpfung (mindestens 21 Tage alt)
* Mikrochip auf der linken Halsseite
* Blauer EU-Heimtierausweis
* Mindestalter des Tieres: 16 Wochen – Reisen mit jüngeren Welpen ist nicht erlaubt

VERANTWORTUNG HÖRT NICHT AN DER HAUSTÜR AUF

Tiere sind Familienmitglieder – und sollten auch im Urlaub nicht zur Last werden. Wer rechtzeitig plant und verantwortungsvoll handelt, sorgt dafür, dass es auch für die tierischen Begleiter eine schöne und sichere Ferienzeit wird.

Doch nicht nur für das eigene Tier trägt man Verantwortung: Immer wieder begegnen Urlauber:innen im Ausland leidenden oder ausgesetzten Tieren. Was tun in so einem Fall?
Denken Sie daran: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht – retten Sie im Ausland, vor allem außerhalb der EU, kein Tier im Alleingang. Wenden Sie sich stattdessen an eine lokale Tierschutzorganisation – wir unterstützen Sie gerne dabei, Kontakte herzustellen. Nur so lässt sich verhindern, dass aus einer Rettungstat ungewollt neues Leid entsteht.

Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 06763501889
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/

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