Drei Jahre Ausbildungsevaluierung: Ärztliche Ausbildung wird immer besser

Entwicklung der vergangenen drei Jahre mit erfreulichen Fakten: Rekord-Teilnahme, Beurteilung der Ausbildungsqualität verbessert, Qualitätskontrolle der Ärztekammer zeigt Wirkung.

Zwischen März und Mai 2025 hat die Bundeskurie der angestellten Ärzte (BKAÄ) der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) zum dritten Mal in dieser Form die bisher größte Ärzteausbildungsevaluierung durchgeführt. Mit diesem Werkzeug zur Qualitätskontrolle der ärztlichen Ausbildung in Österreich wird bei allen Ärztinnen und Ärzten in Ausbildung (das heißt: alle Ärztinnen und Ärzte in Basisausbildung, Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin sowie zum Facharzt) die Zufriedenheit mit der ärztlichen Ausbildung abgefragt.

„Die Betrachtung der vergangenen drei Jahre zeigt deutlich, dass die ärztliche Ausbildung immer besser wird und dass die Ausbildungsevaluierung in dieser Form als Tool für die Qualitätskontrolle Wirkung zeigt“, fasst Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte (BKAÄ) die überaus positiven Ergebnisse zusammen, die nun auf der Website der ÖÄK transparent abrufbar sind (https://www.aerztekammer.at/ausbildungsevaluierung): Die Rücklaufquote der von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) verschickten – und danach völlig anonym ausgewerteten – Fragebögen konnte gegenüber dem Jahr 2024 von 53 Prozent auf 59 Prozent gesteigert werden, damit nahmen erstmals mehr als 5.800 Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung teil. Keines der Bundesländer liegt mehr unter 50 Prozent Rücklauf, herausragend war wieder die Teilnahme in Vorarlberg mit 81 Prozent (ein Plus von 5 Prozentpunkten gegenüber 2024), gefolgt von Tirol (67 %, +4) und Oberösterreich (63%, +3).

„Aber noch viel erfreulicher ist, dass die Befragten die Ausbildungsqualität noch besser beurteilen als im Vorjahr“, unterstreicht Mayer. Die Fragebögen umfassen acht Seiten und 52 Fragen, anhand derer die wichtigsten Faktoren der ärztlichen Ausbildung beurteilt werden können. „Im Gesamtschnitt quer durch alle abgefragten Kategorien konnten wir uns bei einer Skala von 1 bis 6, wobei 6 die beste Bewertung ist, von 4,63 nochmal auf 4,69 steigern“, beziffert Mayer die positive Tendenz. Die besten Bewertungen gab es in den Bereichen Entscheidungs- und Betriebskultur (je 4,89) und bei der Fehlerkultur (4,87) sowie bei den Fachkompetenzen (4,77).

„Wir konnten in allen Bereichen zulegen. Außerdem ist der Anteil jener Abteilungen, die mit einem Wert unter 4,0 bewertet wurden, also im Schulnotensystem mit einem 5er oder 4er (unter 3,5 ist ein Nicht genügend), wieder deutlich gesunken. Es sind jetzt nur noch zwölf Prozent – gegenüber 15 Prozent 2024 und 18 Prozent im Jahr 2023“, so Mayer. Der Schweiz und deren Ergebnissen – Österreichs Nachbarland macht mit der ETH Zürich gemeinsam schon einige Jahre eine ähnliche Evaluierung – ist man wieder ein Stück näher gerückt, in einigen Bereichen hat Österreich die Schweizer sogar erstmals überholt, etwa bei der Beurteilung der Kinder- und Jugendheilkunde (Österreich: 4,79 / Schweiz: 4,71), der Anästhesiologie und Intensivmedizin (4,73 / 4,61) und bei der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie (4,72 / 4,69).

Für die Auswertung und die technische Umsetzung war wie schon 2023 und 2024 die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich mit Projektleiter Michael Siegrist verantwortlich. Seit 2025 erfolgt dies in Zusammenarbeit mit der ETH-Spin-Off Firma HF Partners. Siegrist fasst zusammen: „Die Resultate der diesjährigen Ausbildungsevaluierung 2025 sind sehr erfreulich. Einerseits ist die Rücklaufquote der Umfrage seit 2023 stetig angestiegen und weiter ist der Anteil der Ausbildungsstätten mit 0% Rücklauf weiter zurückgegangen. Dies zeigt, dass immer mehr Ausbildungsstätten an der Befragung teilnehmen. Der Anteil der Ausbildungsstätten, die mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet wurden, liegt bei rund 50 Prozent und ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen.

Trotz insgesamt gestiegener Bewertungen gibt es aber weiterhin Bereiche mit Aufholbedarf. So schneidet beispielsweise die Dimension ‚evidenzbasierte Medizin‘ im Vergleich zu den anderen Dimensionen und auch im Vergleich zur Schweiz schlechter ab. Insgesamt liegen die Bewertungen in Österreich im Vergleich zur Schweiz noch zurück, der Abstand wird jedoch kleiner.
AUFHOLBEDARF BEI EVIDENZBASIERTER MEDIZIN

Österreichische Ärztekammer
Mag. Thorsten Medwedeff
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +43 1 51406-3314
E-Mail: t.medwedeff@aerztekammer.at
Website: https://www.aerztekammer.at

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