KI und Lieferketten als Einfallstor für Cyberangriffe

Wien-Ergebnisse der KPMG-Studie – Heimhilcher: „Digitale Schnittstellen zwischen Unternehmen resilient gestalten“ – Risiken und Chancen von KI

Unsere Wirtschaft ist zunehmend vernetzter. Jedes Unternehmen hat Kunden und Lieferanten – entweder nur national oder auch international. Genau diese so genannte Lieferkette wird zunehmend zur Zielscheibe von Cyberangriffen. Bei 22 Prozent der Unternehmen, die von Datendiebstahl betroffen waren, wurden die gestohlenen Informationen nicht direkt bei ihnen, sondern bei einem ihrer Dienstleister entwendet. Das geht aus der aktuellen Studie „Cybersecurity in Österreich“ mit Fokus auf Wien hervor; heuer zum zehnten Mal erstellt von KPMG gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Sicheres Österreich (KSÖ).

61 Prozent haben Bedenken, dass Angriffe gegen die Lieferanten oder Dienstleister Auswirkungen auf das eigene Unternehmen haben. „Das schwächste Glied in der Kette ist für Hacker natürlich das spannendste, das kann verheerende Konsequenzen für das Unternehmen haben und einen Dominoeffekt auslösen“, weiß Robert Lamprecht, Partner im Bereich IT Advisory bei KPMG.

In vielen Fällen verschaffen sich Angreifer über den E-Mail-Account eines Mitarbeiters Zugang zum internen System. Dort lesen sie zunächst unbemerkt mit, erweitern schrittweise ihre Zugriffsrechte auf firmeninterne Systeme, manipulieren Dokumente und schleusen Schadsoftware ein. Am Ende des Angriffs – etwa im Zuge eines Kaufprozesses – werden Zahlungsinformationen wie Kontodaten verändert, sodass das Geld auf ein fremdes Konto umgeleitet wird. Mit einer Regulatorik wie etwa NIS2 und DORA geht es bereits in die Richtung, sämtliche Glieder der Lieferkette zu stärken.

„Cyberangriffe entlang der Lieferkette sind längst keine Ausnahme mehr, sondern eine reale Bedrohung für unsere Unternehmen – unabhängig von Größe oder Branche. Die aktuelle Studie zeigt deutlich, wie verwundbar externe Dienstleister sein können und welche Risiken daraus für die gesamte Wertschöpfung entstehen. Es braucht daher ein stärkeres Bewusstsein für Sicherheitsstandards in der Zusammenarbeit und klare Strategien, um auch die digitalen Schnittstellen zwischen Unternehmen resilient zu gestalten“, sagt Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting der WK Wien.

Laut Studie hat etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen einen Notfallplan für die Lieferkette. Und ebenso viele Wiener Unternehmen (33 Prozent) sehen auch das 3rd Party Risk Management als das bedeutendste Thema für die nächsten zwölf Monate.
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