„dokFilm“-Premiere „Freud, der Außenseiter“ am 2. November

Danach: „Alices Buch – Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten“ – ab 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Vor 170 Jahren wurde der Vater der Psychoanalyse geboren. Sigmund Freud hat die Pforten zum Unbewussten aufgestoßen, ist in die Untiefen menschlicher Träume abgetaucht, hat sexuelle Tabus gebrochen und Scheinmoral entlarvt. Liebe und Tod waren zentrale Gegenstände seiner wissenschaftlichen Arbeit. Somit hat er die Grundpfeiler der menschlichen Existenz erforscht. Wie viel er der Nachwelt noch zu sagen hat, offenbart die neue ORF-Koproduktion „Freud – Der Außenseiter“ im „dokFilm“ am Sonntag, dem 2. November 2025, um 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON. In vier Akten und zum Teil surrealen Sequenzen schildert Regisseur Yair Qedar darin bildgewaltig und poetisch Leben und Werk des Psychoanalytikers. Obwohl dessen Praxis in der Wiener Berggasse von bedeutenden Persönlichkeiten gestürmt wurde, war Sigmund Freud auch Außenseiter: Antisemitische Anfeindungen und sein Bruch mit der medizinischen Tradition hinterließen ein tiefes Gefühl des Andersseins. Im Film kommen Expertinnen und Experten aus Österreich, Großbritannien, Deutschland, Israel, Frankreich und der Schweiz zu Wort, als Erzähler fungiert Karl Markovics.
Anschließend thematisiert „dokFilm“ das Schicksal einer Zeitgenossin Freuds: In „Alices Buch – Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten“ erzählt Filmemacherin Andrea Oster die Geschichte von Alice Urbach, einer in den 1930er Jahren erfolgreichen Wiener Konditorin und Bestseller-Autorin mit eigener Kochschule, die unter dem NS-Regime die Rechte an ihrem Kochbuch verlor. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 emigrierte Urbach, so wie Freud, ebenfalls nach England, wo sie sich in den Kriegsjahren um jüdische Flüchtlingskinder kümmerte. Erschütternd und bewegend wird das Schicksal einer Frau geschildert, die mit ihrer Leidenschaft für das Kochen die Schrecken des Zweiten Weltkriegs überlebte und schließlich in den USA einen Neuanfang wagte. Die lebenslangen Versuche, zu ihrem Recht zu kommen, blieben erfolglos. Ihre Enkelin, die Historikerin Karina Urbach, beleuchtet ein weitgehend unbekanntes Kapitel in der Geschichte der Nazi-Verbrechen gegen jüdische Sachbuchautorinnen und -autoren sowie deren Bücher.

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