Bundesregierung präsentiert Strategie gegen Antisemitismus 2.0

49 konkrete Maßnahmen in 8 Handlungsfeldern (2025–2030)

„Seit den Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober 2023 erleben wir in Europa – und auch in Österreich – eine neue Welle des Antisemitismus: offener, aggressiver, digital entfesselt. Die Nationale Strategie gegen Antisemitismus 2.0 ist unsere Antwort darauf. Sie baut auf dem Fundament der ersten Strategie auf – mit neuen Schwerpunkten, größerer Dringlichkeit und klarer Verantwortung aller beteiligten Ressorts“, so der Staatssekretär für Koordinierung und Kampf gegen Antisemitismus, Alexander Pröll, der die „Nationale Strategie gegen Antisemitismus 2.0“ gemeinsam mit Vizekanzler Andreas Babler, Bildungsminister Christoph Wiederkehr sowie dem Präsidenten der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreichs, Oskar Deutsch, im Bundeskanzleramt präsentierte.

PRÖLL: GESELLSCHAFT, DIE JÜDISCHES LEBEN SCHÜTZT, BEWAHRT AUCH SICH SELBST

Politische Maßnahmen seien zwar bedeutsam, würden jedoch allein nicht ausreichen. Denn es gehe um etwas Grundsätzlicheres, ergänzte Staatssekretär Pröll: „Es geht um die Frage, welche Gesellschaft wir sein wollen. Ich glaube, unser Anspruch muss eine Gesellschaft sein, die sich ihrer Geschichte stellt und die daraus Verantwortung ableitet.“ Es gehe um eine Gesellschaft, die versteht, dass Freiheit und Sicherheit unteilbar seien. Denn niemand sei wirklich frei, wenn andere in Angst leben müssen. „Es soll eine Gesellschaft sein, die erkennt, dass Erinnerung kein Rückblick ist, sondern Orientierung für die Zukunft. Denn nur eine Gesellschaft, die jüdisches Leben schützt und achtet, bewahrt auch sich selbst. Das ist das Ziel dieser Strategie und das ist unser gemeinsames Versprechen“, so Pröll.

BABLER: WIR NEHMEN UNSERE VERANTWORTUNG WAHR

Vizekanzler Andreas Babler erinnerte in seinen Ausführungen an die Bedeutung der Präventionsarbeit. „Wir haben diese Antisemitismusstrategie im Bewusstsein unserer historischen Verantwortung geschrieben, aber auch an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Denn die Formen von Antisemitismus mögen sich zwar in ihrer ideologischen Ausgestaltung unterscheiden. Ihr Ursprung ist aber immer derselbe: Hass. Gegen diesen Hass müssen wir vorgehen. Dabei ist Präventionsarbeit zentral, denn Antisemitismus gedeiht dort, wo Unwissenheit und Hetze Raum gewinnen. Mit der Umsetzung dieser Strategie nehmen wir unsere Verantwortung wahr – wir werden alles daransetzen, dass Österreich ein Land ist, in dem jüdisches Leben sicher ist und florieren kann“, so der Vizekanzler.

WIEDERKEHR: NEUE MASSNAHMEN IM BILDUNGSBEREICH DEFINIERT
Bundesminister Christoph Wiederkehr unterstrich die Bedeutung des Bildungssektors für den Kampf gegen und zur Prävention von Antisemitismus. „Gemeinsam mit Schulleitungen und Lehrkräften arbeite ich täglich daran, unsere Schulen als Orte der Demokratie, Offenheit und Solidarität zu stärken. Bereits jetzt bieten wir zahlreiche Angebote an, von Lernmaterialien, über Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen bis zu Workshops für Schülerinnen und Schüler. Im Rahmen der neuen Nationalen Strategie gegen Antisemitismus haben wir im Bildungsbereich sechs neue Maßnahmen definiert. Besonders wichtig ist mir dabei, dass wir die Gedenkstättenbesuche von Schulen verstärkt fördern werden. Denn Holocaust-Education, das Lernen über unsere historische Verantwortung sowie die Vermittlung der vielfältigen jüdischen Geschichte und Gegenwart leisten einen entscheidenden Beitrag zur Prävention von Antisemitismus“, so Bildungsminister Wiederkehr.

Büro des Staatssekretärs
Antonia Pettauer
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