
30 Jahre EU: Wien punktet im europäischen Vergleich als starker Standort für Frauen
Unternehmerinnen in Wien punkten durch hohe Bildungsabschlüsse, starke Unterstützungsnetzwerke und ein attraktives Lebensumfeld
Anlässlich von 30 Jahren Europäischer Union präsentiert Frau in der Wirtschaft Wien die neue Studie „Unternehmerinnen in Wien: Chancen und Potenziale am Standort Wien“ der KMU Forschung Austria. Sie vergleicht die Situation selbstständiger Frauen in Wien mit fünf europäischen Städten – Berlin, Hamburg, Prag, Budapest und Bratislava – und zeigt: Wien positioniert sich wirtschaftlich stabil, lebenswert und unternehmerinnenfreundlich im europäischen Umfeld. Margarete Kriz-Zwittkovits (Frau in der Wirtschaft Wien): „Wien ist für Unternehmerinnen ein Ort voller Chancen – mit hoher Lebensqualität, starkem Bildungsniveau und gezielter Förderung. Diese Studie zeigt: Wien braucht den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. Ein starkes Bildungssystem, gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie, soziale Sicherheit und gezielte Unterstützungsangebote machen Wien zu einem Top-Standort für Unternehmerinnen in Europa.“
HOHER BILDUNGSGRAD UND SOLIDE WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Mit einem Frauenanteil von 38 % unter allen Selbstständigen liegt Wien gleichauf mit Berlin, Prag und Hamburg. Auffällig ist das hohe Bildungsniveau: 72 % der Wiener Unternehmerinnen verfügen über einen höheren Bildungsabschluss (Meisterprüfung, Kolleg oder Hochschule) – mehr als in allen Vergleichsstädten und – der höchste Wert im Vergleich zu den untersuchten Städten: Wien liegt klar vor Berlin (66 %), Prag (62 %) und Budapest (61 %). „Gut ausgebildete Unternehmerinnen sind ein wesentlicher Innovationstreiber für die Stadt“, betont Margarete Kriz-Zwittkovits: „Das hohe Bildungsniveau ist ein klares Standortplus, das zeigt, wie sehr Wien Frauen mit Know-how, Mut und Weitblick anzieht.“
VIELFALT DER BRANCHEN UND EPU-ANTEIL
Nach Sektoren differenziert waren in Wien im Jahr 2024 26 % der selbstständig tätigen Frauen im Bereich der freiberuflichen oder technischen Dienstleistungen zu finden und hier vor allem in den Branchen Übersetzen und Dolmetschen sowie in der Werbung. 17 % arbeiteten im Gesundheits- und Sozialwesen. In Prag waren die meisten weiblichen Selbstständigen, wie in Wien, im Bereich der freiberuflichen oder technischen Dienstleistungen tätig. In Berlin gingen die meisten Unternehmerinnen demgegenüber ihrer selbstständigen Tätigkeit im Gesundheits- und Sozialwesen nach, gefolgt vom Bereich der freiberuflichen oder technischen Dienstleistungen.
Wie in vielen europäischen Städten dominieren Ein-Personen-Unternehmen (EPU) das Bild: Prag führt auch das Ranking beim Anteil von EPU an. Hier beschäftigten 92 % der weiblichen Selbstständigen keine Arbeitnehmer*innen. In Wien (79 %) und den deutschen Städten Berlin und Hamburg lag der EPU-Anteil bei knapp unter 80 %. In Budapest und Bratislava handelte es sich bei jeweils 83 % der selbstständig tätigen Frauen um EPU.
In Wien zählten die meisten selbstständigen Frauen im Jahr 2024 zur Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen (28 %). 22 % waren jünger als 35 Jahre, 9 % 65 Jahre und älter. Während der Anteil der älteren Unternehmerinnen in Berlin, Budapest und Prag ähnlich hoch ist, waren in Berlin und Budapest deutlich weniger junge Selbständige unter 35 Jahren zu finden als in Wien. Am ältesten waren die weiblichen Selbstständigen im Jahr 2024 in Hamburg.
VEREINBARKEIT FAMILIE UND BERUF
Während fast zwei Drittel der selbständigen Frauen im Jahr 2024 keine Kinder hatten, die im gemeinsamen Haushalt lebten, lag der Anteil bei den Männern bei lediglich 55 %. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Erziehung eines Kindes noch meist in der Verantwortung der Frau liegt und dies die (selbstständige) Berufstätigkeit hemmen oder verzögern kann.
21 % der Frauen lebten mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt, 11 % mit Kindern ab 18 Jahren. Bei Männern ist der Anteil mit Kindern unter 18 Jahren (32 %) deutlich höher, jener mit Kindern ab 18 Jahren niedriger (7 %).
Kriz-Zwittkovits unterstreicht: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in Wien besser als in den Vergleich-Städten, in Berlin gleich gut, etwas besser als in Hamburg und deutlich besser als etwa in Prag. Von der Kinderbetreuung über Bildung bis hin zu Mobilität und Sicherheit. Das schafft Freiräume für Frauen, unternehmerisch tätig zu sein.“
STANDORT WIEN: HOHE LEBENSQUALITÄT
Auch die Rahmenbedingungen sprechen für Wien: Mit Büromieten von maximal 28 Euro pro Quadratmeter und einer niedrigen Leerstandsquote von nur 3,3 Prozent bietet die Stadt attraktive Standortkosten. Das Netto-Haushaltseinkommen liegt 17 Prozent über dem EU-Durchschnitt, während die Lebenshaltungskosten moderat bleiben.
Zudem überzeugt Wien mit hoher Sicherheit (Safety Index 70,5), sehr guter Kinderbetreuung und 63 m² Grünfläche pro Einwohner*in. Diese Faktoren tragen wesentlich dazu bei, dass Unternehmerinnen in Wien nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich starke Rahmenbedingungen vorfinden.
VERGLEICH IM EUROPÄISCHEN KONTEXT: WIEN IM OBEREN MITTELFELD
Wien liegt mit einem BIP pro Kopf von 138 (EU = 100) über dem EU-Schnitt und im oberen Mittelfeld der Vergleichsstädte. Besonders hohe Werte erreichen Prag und Hamburg, während Berlin beim Wohlstandsniveau zurückliegt.
Mag. Anna Trummer
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