
Grit Ebner: eine Pionierin wird 90
Grit Ebner, langjährige Generalsekretärin und Präsidentin aktion leben österreichs, feiert am 3. Dezember 2025 90. Geburtstag. Der Verein profitiert bis heute von ihrer Weitsicht.
Mutig, tatkräftig, voranschreitend: Diese und mehr Eigenschaften zeichnen Grit Ebner aus, die den Verein _aktion leben österreich_ von 1976 bis Ende 1990 als Generalsekretärin aufbaute und von 1995 bis 2001 als Präsidentin in die Zukunft führte. Der Staat dankte ihr mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
AM ANFANG WAR DIE IDEE
Ihr wichtigstes Anliegen war der Aufbau der Schwangerenberatung. „Am Anfang gab es außer der Idee über die künftige Arbeit nichts, aber schon gar nichts“, erzählte Grit Ebner über diese Zeit. Ohne ihr großes Gottvertrauen, wie sie immer betonte, wäre das nicht möglich gewesen. Aufgrund von Informationen in Wiener Straßenbahnen mit der Telefonnummer von _aktion leben_ kamen die ersten Frauen in die Beratung, die ersten Spenden kamen von Privatpersonen und später durch Erlagschein-Beilagen. Finanzielle Abhängigkeit wollte die gebürtige Wienerin immer vermeiden und stattdessen durch höchste Qualität der Arbeit Spenderinnen und Spender überzeugen. Dies ist bis heute Basis der Tätigkeit von _aktion leben österreich_.
„EINE BERATUNGSSTELLE DARF KEINE ÜBERREDUNGSSTELLE SEIN“
Die Beratung sollte, so ihre Überzeugung, nie manipulieren. Sie sollte ergebnisoffen durchgeführt werden. So sagte sie: „Die Frau (das Paar), die (das) Beratung in Anspruch nimmt, muss Gewissheit haben, als Mensch ernst genommen zu werden und sich nicht der Gefahr der Manipulation auszuliefern. Eine Beratungsstelle darf nicht eine Überredungsstelle sein wollen.“
STANDORTBESTIMMUNG ZUR FRISTENREGELUNG
Unter ihrer Federführung verabschiedete die _aktion leben_ 1989 die sogenannte Standortbestimmung, in der der Verein die Fristenregelung akzeptierte und auf Hilfe und Bewusstseinsbildung setzte. Dadurch und durch Informationen über Methoden der Verhütung sollte es zu möglichst wenig Schwangerschaftsabbrüchen kommen. Grit Ebner führte zudem sehr früh die Beratung nach einem Abbruch ein, um den Frauen „geschulte Hilfen“ bei der Aufarbeitung anbieten zu können.
VORGEBURTLICHE BEZIEHUNG: WISSEN NACH ÖSTERREICH GEBRACHT
Viele Themen, mit denen sich _aktion leben_ heute beschäftigt, hat Grit Ebner initiiert. Sie war es, die bereits vor Jahrzehnten in den USA Pioniere der prä- und perinatalen Psychologie kennenlernte, sich mit der neu gegründeten Fachgesellschaft ISPPM (Internationale Studiengesellschaft für Prä- und Perinatale Psychologie und Medizin) vernetzte und dieses Wissen in Österreich verbreitete. 1988 gab _aktion leben_ ihre erste Broschüre zur pränatalen Psychologie heraus: „Im Zwiegespräch – Beziehung zwischen Mutter und Kind vor und bei der Geburt.“ Die Beratung profitierte enorm von diesem Wissen und die frühe Beschäftigung mit der Pränatalen Psychologie ermöglichte _aktion leben_, als eine der ersten den enormen Wert der „Bindungsanalyse – vorgeburtliche Beziehungsförderung“ für die Begleitung von schwangeren Frauen zu erkennen.
MENSCHENWÜRDE IST UNTEILBAR
Grit Ebner war überzeugt, dass Menschenwürde unteilbar ist und auch den ungeborenen Menschen zukommt. Daher beschäftigte sich _aktion leben_ unter ihrer Führung mit modernen Fortpflanzungstechniken, aber auch mit damals noch utopisch wirkenden Techniken: etwa der Genmanipulation am Embryo oder der Leihmutterschaft. Grit Ebner warnte davor bereits Anfang der 1980er Jahre.
aktion leben österreich
Mag. Helene Göschka
Telefon: 01512522121
E-Mail: helene.goeschka@aktionleben.at
Website: https://www.aktionleben.at
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