
Wiener Gesundheitsverbund: Stark gegen Influenza
Impfung im Speziellen für Krebs-Patient*innen und bei Erkrankungen von Lunge und Herz empfohlen – Wiener Gesundheitsverbund auf Influenza-Welle vorbereitet
Die „echte Grippe“, wie Influenza landläufig genannt wird, wird häufig unterschätzt. Gerade bei Babys und Kleinkindern, Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen sowie bei Schwangeren geht eine Infektion oft mit einem schweren Verlauf einher. Im Wiener Gesundheitsverbund mussten 2024 rund 1.800 Patient*innen aufgenommen werden. „Wenn man bedenkt, dass eine Station rund 32 Betten hat, dann ist das schon eine hohe Zahl an Patient*innen, die wir in einer Saison stationär behandeln mussten“, ordnet Marton Széll, interim. Leiter der Notfallambulanz mit Infektionsambulanz der Klinik Donaustadt ein. „Erste Daten zeigen, dass die aktuelle Virus-Variante ansteckender sein könnte, daher rechnen wir schon im Dezember mit dem Höhepunkt der Influenza-Welle – eine Impfung kann jetzt noch gut schützen.“
SCHWERER VERLAUF AUCH BEI KINDERN MÖGLICH
In einem Großteil der Fälle war die Infektion die Hauptdiagnose, also der Grund für die Aufnahme. 62% der stationären Patient*innen waren über 60 Jahre alt, 14% Kinder unter 10 Jahren. Influenza kann also auch bei Kindern einen schweren Verlauf hervorrufen. So empfiehlt der Impfplan Österreich eine Impfung ab dem 6. Lebensmonat grundsätzlich für alle Menschen. „Gerade Menschen mit Vorerkrankungen der Lunge, des Herzens und Krebs-Patient*innen haben ein höheres Risiko, aufgrund eines schweren Verlaufs in der Klinik aufgenommen zu werden“, sagt Marton Széll aus der Klinik Donaustadt. Die Impfung ist gut verträglich und schützt vor schweren Verläufen. Da der Schutz nur wenige Monate hält und die Impfstoffe an die Saison angepasst werden, wird eine jährliche Impfung empfohlen.
NEUE VARIANTE KÖNNTE FÜR FRÜHEREN HÖHEPUNKT SORGEN
In England ist die Influenza-Welle aufgrund einer neuen Variante heuer besonders stark. Es gibt bereits Hinweise darauf, dass sich die Saison auch in Österreich so entwickeln könnte. Dazu kommt: Normalerweise erreicht die Infektionswelle ihren Höhepunkt im Jänner, heuer könnte er sich bereits Mitte bis Ende Dezember abzeichnen. Denn in der aktuellen Saison konnten bereits 2 bis 4 Wochen früher als sonst Influenzaviren im Abwasser nachgewiesen werden.
MUTATION DEUTLICH ANSTECKENDER
„Das Problem an der Mutation ist, dass sie leichter weitergegeben werden kann“, erklärt Marton Széll. Dadurch könnten heuer rund 20% mehr Menschen erkranken und die Kliniken eine höhere Belastung spüren. „Dafür haben wir im Wiener Gesundheitsverbund bereits alle Vorkehrungen getroffen“, ergänzt Marton Széll. Trotz allem erwartet der Facharzt für Infektiologie und Tropenmedizin keine Jahrhundertwelle. Wie gut der aktuelle Impfstoff gegen diese Variante wirkt, kann man laut Marton Széll erst nach der Saison beantworten. Denn: Die Mutation betrifft nur einen von drei Influenza-Virus-Typen, die im Impfstoff enthalten sind.
AUCH BEI DURCHFALL AN INFLUENZA DENKEN
Typisch für eine Influenza-Infektion ist ein plötzliches Auftreten der Symptome, im Vergleich zu Covid oder einer Erkältung, die sich eher schleichend mit steigender Intensität entwickeln. Neben den klassischen Symptomen wie hohem Fieber, einem schweren Erschöpfungsgefühl mit Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Husten gibt es auch weniger bekannte Anzeichen. „Ich erinnere mich an eine ältere Patientin, die seit ein paar Tagen hohes Fieber und Durchfall hatte. Der Test ergab Influenza und als sie aufgenommen wurde, hatte sie bereits ein Nierenversagen aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlustes“, so Marton Széll.
RISIKO FÜR LUNGENENTZÜNDUNG UND HERZINFARKT NACH INFEKTION
In der Unfallambulanz sehen die Ärzt*innen häufig ältere Menschen, die aufgrund des Schwindels und der extremen Schwäche gestürzt sind. Auch besteht bei einem schweren Verlauf das Risiko, nach dem Abklingen der Influenza-Symptome eine Lungenentzündung oder einen Herzinfarkt zu bekommen. Im Zuge der stationären Behandlung bekommen die Patient*innen Virostatika, fiebersenkende Medikamente, bei Bedarf intravenös Flüssigkeit sowie Antibiotika bei erhöhten Entzündungswerten.
GRATIS IMPFUNG AUCH JETZT NOCH SINNVOLL
Die gute Nachricht ist: Ein schwerer Verlauf kann verhindert werden. Seit letztem Jahr ist die Influenza-impfung für alle gratis und vor allem bei Allgemeinmediziner*innen und Kinderärzt*innen erhältlich. „Auch jetzt macht die Impfung auf jeden Fall noch Sinn, dann ist man rechtzeitig vor dem bevorstehenden Höhepunkt ideal vor einem schweren Verlauf geschützt“, erklärt Marton Széll.
Wiener Gesundheitsverbund Generaldirektion Unternehmenskommunikation
Klinik Donaustadt
Lydia Sprinzl
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