Erfolg im Trilog zur EU-Entwaldungsverordnung: Mehr Zeit und bedeutende Entlastungen für die Betroffenen erreicht

DIE LAND&FORST BETRIEBE ÖSTERREICH BEGRÜSSEN DIE ERZIELTE POLITISCHE EINIGUNG ZUR ÜBERARBEITUNG DER EU-ENTWALDUNGSVERORDNUNG (EUDR). DIE UNTERHÄNDLER VON EU-RAT, PARLAMENT UND KOMMISSION HABEN SICH GESTERN AUF WESENTLICHE VERBESSERUNGEN GEGENÜBER DER URSPRÜNGLICHEN FASSUNG VERSTÄNDIGT. DIESE ANPASSUNGEN BRINGEN ENDLICH LANG GEFORDERTE ENTLASTUNGEN FÜR BETRIEBE ENTLANG DER GESAMTEN WERTSCHÖPFUNGSKETTE.

Zentral ist die geplante Verschiebung der Umsetzung, die für große Unternehmen um ein Jahr und für kleinere Betriebe bis Mitte 2027 gelten soll. _„Diese Fristverlängerung ist entscheidend, damit die Umsetzung realistisch und praxisnah erfolgen kann“,_ betont LFBÖ-Präsident Konrad Mylius. _„Sie verschafft Betrieben Zeit und vermeidet Fehlentscheidungen unter Zeitdruck.“_

Ebenso positiv bewerten die LFBÖ die Abkehr von der verpflichtenden Weitergabe von ID-Nummern und Traceability-Daten über die gesamte Lieferkette. Stattdessen wird künftig das Prinzip gelten, dass nur Erstinverkehrbringer eine Sorgfaltserklärung abgeben müssen. Dieser Schritt verhindert, dass – wie vielfach kritisiert – unnötig Abermillionen Nummern durch Lieferketten getragen werden müssten.

Ein weiterer Fortschritt ist der once-only-Ansatz für Klein- und Kleinstbetriebe: Eine einmalige, vereinfachte Erklärung ersetzt künftig laufende Meldepflichten. Auch die Möglichkeit, postalische Adressen statt exakter Geo-Daten zu verwenden, reduziert Aufwand und Datenschutzrisiken.

Die mehrfache Verschiebung und Überarbeitung der EUDR soll auch eine Mahnung an die Politik und insbesondere an die EU-Kommission sein: Politische Ambitionen müssen mit der Realität der Umsetzung Schritt halten und bereits in der Erarbeitung realistisch und praxistauglich gedacht werden. Zukunftsfähige Regulierung entsteht nicht am Reißbrett, sondern im Dialog mit jenen, die sie tagtäglich anwenden müssen.

_„Heute ist ein guter Tag für jene, die nachhaltig, regional und verantwortungsbewusst wirtschaften“_, so Mylius. _„Wir haben lange dafür argumentiert, dass die EUDR wirken soll, ohne funktionierende europäische Forstwirtschaft und regionale Wertschöpfungsketten zu gefährden – und dieses Ziel rückt nun deutlich näher, auch wenn noch nicht alle Bürokratieprobleme gelöst sind.“_

Die Land&Forst Betriebe Österreich betonen zugleich, dass trotz der erzielten Fortschritte die Detailausarbeitung entscheidend bleibt. Die Kommission ist durch die verhandelte Revisionsklausel verpflichtet, bis April 2026 einen Bericht vorzulegen, wie weitere Bürokratie – insbesondere für Waldbesitzer – reduziert werden kann. Nun sind Rat und Parlament am Zug, diesen ersten Erfolg aus den Trilogverhandlungen formal zu bestätigen.

_„Wir werden diesen Prozess weiter aktiv mitgestalten“,_ erklärt Mylius abschließend. _„Jetzt gilt es, die neue Linie konsequent umzusetzen und die Chance für eine praxistaugliche, verhältnismäßige und langfristig funktionierende Regelung zu nutzen.“_

_Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter, mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen mehr als ein Viertel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides. _

Land&Forst Betriebe Österreich
Paula Mayrhofer, MSc.
Telefon: +43 664 1491615
E-Mail: mayrhofer@landforstbetriebe.at

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