
Caritas warnt vor steigender Obdachlosigkeit und bittet gemeinsam mit Dirk Stermann um Spenden für Gruft-Winterpaket!
Caritas präsentiert Fünf-Punkte-Plan, um einen raschen Anstieg von Armut und Wohnungslosigkeit zu verhindern. 1 Schlafsack + 7 warme Mahlzeiten = 1 Gruft Winterpaket.
Die Caritas zeigt sich angesichts der anhaltend hohen Inflation und bevorstehenden Kürzungen im Sozialbereich zunehmend besorgt. „Wir haben Sorge, dass die Herbergssuche in diesem Jahr mit Weihnachten nicht vorbei sein wird“, betont Caritasdirektor Klaus Schwertner bei einem Pressegespräch in der Wiener Obdachloseneinrichtung Gruft. „Im Gegenteil: Wir müssen davon ausgehen, dass die eigentlich große Herbergssuche mit Jahresanfang erst beginnt. Denn es wird kälter in unserem Land – nicht nur gemessen in Minusgraden, sondern auch in sozialer Hinsicht. Wenn Bund und Länder nicht doch noch gegensteuern, werden wir die Folgen alle hart spüren. Die Armut wird steigen und deutlich mehr Menschen könnten schon 2026 von Obdachlosigkeit betroffen sein. Für uns ist klar: Mehr Not, muss auch mehr Hilfe zur Folge haben!“ Bei dem Termin am Mittwoch machte die Caritas gemeinsam mit Moderator und Kabarettist Dirk Stermann auf die aktuell hohe Nachfrage im Bereich der Wohnungslosenhilfe aufmerksam: In Österreich sind rund 21.000 Menschen als obdach- oder wohnungslos registriert. Die Zahl der Delogierungen ist österreichweit im Steigen begriffen. Laut Schätzungen der Caritas schlafen aktuell mehrere hunderte Menschen in Wien auf der Straße. Bevorstehende Einsparungen bei Unterstützungsleistungen werden die Situation zusätzlich verschärfen: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass der Bedarf an Hilfe in den kommenden Wochen weiter steigt. Unser Ziel lautet deshalb mehr denn je: Mehr Solidarität, mehr Einsatz, mehr Hilfe. Niemand, der auf der Straße lebt oder Angst hat, die eigene Wohnung zu verlieren, soll jetzt auf sich alleingestellt sein.“ Unterstützung erhielt Schwertner von Dirk Stermann, der ein Streetwork-Team der Caritas bei einem ihrer Einsätze begleitet hat. Sein Fazit: „Obdachlosigkeit kann jeden treffen – durch Schicksalsschläge, Krankheiten oder Verlust der Arbeit. Die Gruft ist ein Ort, der Menschen in größter Not auffängt, mit Menschlichkeit und Wärme. Besonders in den kalten Monaten kann Obdachlosigkeit lebensbedrohend sein und daher ist es mir ein Anliegen, das Gruft Winterpaket zu unterstützen.“
HOHE AUSLASTUNG IN QUARTIEREN // CARITAS WEITET HILFE AB SOFORT AUS // SPENDEN DRINGEND BENÖTIGT
Die Caritas stellt allein in Wien ganzjährlich 1.971 Beherbergungs- und Notquartiersplätze zur Verfügung. In den vergangenen Wochen wurde das Angebot aber einmal mehr ausgeweitet: Die Caritas Streetwork-Teams sind seit Wochen täglich im Einsatz, um Menschen mit winterfesten Schlafsäcken und warmer Kleidung auszustatten oder sie in ein Notquartier zu bringen. Darüber hinaus ist auch das Caritas Kältetelefon (01/480 45 53) seit Anfang November 24/7 erreichbar. Bislang gingen aus der Bevölkerung bereits mehr als 3.100 Hinweise auf Schlafplätze telefonisch ein. Die Streetworker*innen der Caritas konnten so 140 Menschen in ein Notquartier bringen oder vermitteln. In Abstimmung mit dem Fonds Soziales Wien werden bei der Caritas auch zusätzlich 140 Notquartiersbetten bereitgestellt. „Bei aller Kritik möchten wir uns bei der Stadt Wien und beim Fonds Soziales Wien dafür bedanken, dass die städtische Winternothilfe trotz Sparmaßnahmen auch dieses Jahr fortgeführt wird. Ein Wehrmutstropfen bleibt, dass die warmen Mittagessen in den Winternotquartieren gestrichen wurden“, so Schwertner. Die hohe Nachfrage ist Beleg für die Wichtigkeit des Angebots: Die Auslastung in den Notquartieren lag bereits Anfang Dezember bei 98 Prozent. „Seit Jahresbeginn haben wir 19.848 Übernachtungen gezählt, mehr als 85.470 warme Mahlzeiten wurden ausgegeben. Aktuell sind es etwa 250 Mahlzeiten pro Tag“, so Lis Pichler, Leiterin der Gruft. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, weitet die Caritas ihre Hilfe weiter aus und öffnet 43 pfarrliche Wärmestuben. Sie bieten Menschen die Möglichkeit, sich aufzuwärmen, etwas Warmes zu essen und mit Freiwilligen ins Gespräch zu kommen. Schwertner: „Klar ist: Wenn die Not steigt, steigt auch der Spendenbedarf. Wir sind aktuell weiter dringend auf Zeit-, Geld- und Sachspenden angewiesen!“
CARITAS MIT 5-PUNKTE-PLAN GEGEN OBDACHLOSIGKEIT UND BITTET UM ZEIT-, GELD- UND SACHSPENDEN
Einmal mehr appelliert die Caritas an Bund und Länder, angekündigte Kürzungen im Sozialbereich zu überdenken. „Wir müssen und können einen Anstieg der Obdachlosigkeit verhindern“, so Schwertner. Er fordert, wie zuletzt auch der Fiskalrat, eine armutsfeste Reform der Sozialhilfe, Übergangsfristen für subsidiär Schutzberechtigte, ein flächendeckendes Kontingent im Bereich Housing First sowie Nachbesserungen beim Billig-Strom-Gesetz und einen nationalen Aktionsplan für leistbares Wohnen.
Um ihre Hilfe weiter aufrechterhalten zu können bittet die Caritas dringend um Zeit-, Geld- und Sachspenden aus der Bevölkerung. Schwertner: „Es ist klar: Wir sind als Hilfsorganisation nur so stark wie die Menschen, die unsere Arbeit mit einer Spende mittragen. Bitte helfen Sie in einer außerordentlichen Zeit und schenken Sie mit 70 Euro ein Gruft-Winterpaket – bestehend aus einem winterfesten Schlafsack und sieben warmen Mahlzeiten. Ihre Hilfe macht einen entscheidenden Unterschied. Danke.“
CARITAS SPENDENKONTO
Caritas der Erzdiözese Wien
Nina Starzer, MSc
Telefon: 0676/5582470
E-Mail: nina.starzer@caritas-wien.at
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