WKÖ-Vizepräsidentin Schultz: Müssen wirtschaftlichen Aufwärtstrend durch Reformen unterstützen

Heimische Strukturprobleme bremsen Konjunktur – Unternehmen brauchen dringend weitere Entlastung – Regierung hat erste wichtige Schritte gesetzt

„Die heute präsentierten Prognosen von WIFO und IHS geben Anlass für einen zuversichtlichen Blick ins kommende Jahr“, betont die geschäftsführende Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Martha Schultz. Nachdem Österreichs Konjunktur 2025 lange Zeit auf der Stelle getreten ist, hat sich in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Aufwärtsbewegung abgezeichnet. Für das gesamte Jahr 2025 erwarten sowohl WIFO als auch IHS nun ein BIP-Plus von 0,5 %. Den Prognosen der Wirtschaftsforscher folgend, soll die heimische Wirtschaft auch in den Jahren 2026 und 2027 um 1,2 % und 1,4 % (WIFO) bzw. 1,0 % und 1,1 % (IHS) wachsen.

Schultz: „Um diese ersten Anzeichen der Erholung zu unterstützen, müssen nun diverse strukturelle Hürden beseitigt werden, die Österreichs Betrieben das Wirtschaften erschweren. Das zuletzt von der Bundesregierung angekündigte Entbürokratisierungspaket ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Diesem müssen aber noch viele weitere folgen.“

INVESTITIONSENTWICKLUNG ZWAR POSITIV, ABER MIT VORSICHT ZU SEHEN

„Diese mittel- und langfristige Sichtweise ist umso notwendiger, da Österreich vor strukturellen Herausforderungen steht“, unterstreicht Claudia Huber, Chefökonomin der WKÖ, mit Verweis auf die aktuellen Prognosen. „Die positiven Investitionsaussichten in den Prognosen beurteilen wir sehr vorsichtig. Sie beruhen primär auf statistischen Datenrevisionen und unsere eigenen Umfragedaten weisen hier auf keine nennenswerte Erholung hin“, so Huber weiter. Die verhaltene internationale Konjunktur und Strukturprobleme im Inland führen dazu, dass die konjunkturelle Erholung in Österreich deutlich hinter früheren Aufschwungphasen zurückbleibt, so Huber.

„Der Export war traditionell Wachstumstreiber für die heimische Wirtschaft und steht vor strukturellen Herausforderungen. Ausschlaggebend sind neben den US-Zöllen auch die wachsende Konkurrenz aus China und die schwache Entwicklung im Binnenmarkt. Das alles wirkt dämpfend”, erklärt die Ökonomin. Auch preisliche Faktoren spielen eine Rolle: Der überdurchschnittliche Kostenanstieg im Inland macht sich bemerkbar, dazu kommt noch der starke Euro.

Hier gelte es auch, auf europäischer Ebene anzusetzen, klar auf Freihandel zu setzen und die Potenziale des Binnenmarktes, in den 70 % der heimischen Exporte gehen, auszuschöpfen, so die WKÖ-Chefökonomin.

ZUKUNFTSWEISENDE STANDORTPOLITIK

„Damit die aufkeimende Zuversicht wächst und wirklich Früchte trägt, brauchen wir jetzt rasch wirksame wachstumsfördernde Maßnahmen ebenso wie eine strategische, zukunftsweisende Standortpolitik“, so die WKÖ-Vizepräsidentin abschließend. (PWK546/PAT)

Sprecher des Präsidiums & Generalsekretär
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