Pfotenhilfe: Bitte keine Spontankäufe lebender Weihnachtsgeschenke!

Tierschutzhof mit haarsträubenden Anrufen konfrontiert / Besser Tierzubehör schenken und nach den Feiertagen Termine in Tierheimen vereinbaren

Dass lebende Geschenke ein No-Go sind, sollte man eigentlich längst nicht mehr erwähnen müssen. Trotzdem sieht sich der Tierschutzhof Pfotenhilfe (Grenzregion OÖ/Sbg.) derzeit mit haarsträubenden Anrufen konfrontiert, wie etwa den einer Mutter, die Kätzchen als Weihnachtsüberraschung für ihr Kind wollte. „Der Höhepunkt war dann noch, dass sie gefragt hat, ob sie sie umtauschen kann, wenn sie ihrem Kind nicht gefallen“, berichtet Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler entsetzt und warnt dringend vor lebenden Geschenken und hier insbesondere Spontankäufen in den letzten Tagen vor Weihnachten. „Das Angebot von Kleintieren im Zoohandel oder in Gartencentern ist leider sehr verlockend. Und Kinder, die Tiere durch die Scheiben sehen, können ganz schön hartnäckig sein. Aber da muss man bitte unbedingt konsequent bleiben.“ Die Pfotenhilfe empfiehlt, wenn der Wunsch nach einem Tier kaum mehr abzuschlagen ist, erst einmal nur Zubehör zu kaufen und nach den Feiertagen in Ruhe einen Termin in einem Tierheim zu vereinbaren.

ENTSCHEIDUNG FÜR HAUSTIER MUSS GUT ÜBERLEGT UND GEMEINSAM GETROFFEN WERDEN

Die Entscheidungsfindung für oder gegen ein Haustier muss allerdings viel früher beginnen. Und zwar mit Fachliteratur und davor noch mit der gründlichen Überlegung und Diskussion in der Familie, ob man eine langjährige Verantwortung für Tiere als Familienmitglieder übernehmen kann und will. Tiere haben eine lange Lebenserwartung, sehr viel länger als das Interesse von Kindern in der Regel anhält. Und das tägliche Füttern und Reinigen kann sehr schnell lästig werden. Käfighaltung ist ohnehin abzulehnen und meist auch gesetzlich verboten, daher müssen auch erst einmal Platz und Kosten, etwa für Volieren im Garten oder eine Anpassung der Wohnung bedacht werden. Das größte Thema sind aber neben dem Futter die laufenden Tierarztkosten. Wenn es etwa um Zahnbehandlungen geht, ist man schnell bei drei- oder gar vierstelligen Beträgen. Viele Tiere vegetieren auch deshalb jahrelang mit unbehandelten oder gar unentdeckten Schmerzen dahin, weil sogar die Kosten für die jährliche Routineuntersuchung samt Auffrischungsimpfung gescheut werden. Tiere zeigen Schmerzen oft lange nicht, weil das als Überlebensinstinkt in der freien Wildbahn wichtig ist, was aber leider auch bedeutet, dass sie der Laie meist nicht erkennt.

„Die Leidtragenden unüberlegter Tieranschaffungen sind natürlich in erster Linie die betroffenen Tiere, aber auch Tierschutzeinrichtungen wie die Pfotenhilfe, die sich oft jahrelang um die abgeschobenen oder gar ausgesetzten Opfer kümmern und die Kosten tragen müssen“, seufzt Stadler.

Verein PFOTENHILFE
Jürgen Stadler
Telefon: +436648485550
E-Mail: juergen.stadler@pfotenhilfe.at

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