Wiener Zinshausmarkt: Preise in den letzten 10 Jahren verdoppelt

OTTO Immobilien präsentiert Jubiläumsausgabe des Wiener Zinshaus-Marktberichtes

Wien (OTS) – Der Wiener Zinshausmarkt hat sich in den letzten 10
Jahren zu einem wichtigen Wirtschaftsmotor für den heimischen
Immobilienmarkt entwickelt. So haben sich die Durchschnittspreise für
Investitionen in das Wiener Gold mehr als verdoppelt: von € 1.244 pro
m² im Jahr 2008 auf € 2.890,- pro m² im Jahr 2018, was einer
durchschnittlichen jährlichen Preissteigerung von über 8 %
entspricht. Dies geht aus der neuen Jubiläumsausgabe des
Zinshaus-Marktberichtes von OTTO Immobilien hervor, die am Montag vor
Journalisten präsentiert wurde. Weiteres Ergebnis der umfangreichen
10-Jahres-Untersuchung: Die Renditen sind im selben Zeitraum von 4,7
Prozent im Jahr 2008 auf heuer 2,6 Prozent gesunken.

„Von 2008 bis 2014 war die Steigerung der Preise noch moderat, ab
2015 jedoch stiegen die Einstiegs- und Maximalpreise deutlich an,
auch der Durchschnittspreis legte ab diesem Zeitpunkt deutlich
stärker zu als in den Jahren davor“, so Mag. Richard Buxbaum, Leiter
der Abteilung für Wohnimmobilien und Zinshäuser.

Während man im Herbst 2008 in einigen wenigen Lagen für einen
Quadratmeter „Wiener Gold“ lediglich € 300,- bezahlt hatte, muss man
heute für vergleichbare Häuser zumindest € 1.680,- pro m² aufwenden.
Weniger spektakulär die Entwicklung bei den Höchstpreisen, die sich
von € 5.000,- pro m² im Jahr 2008 auf € 8.460,- pro m² im Jahr 2018
entwickelten.

Interessante Veränderungen in der letzten Dekade sieht Otto
Immobilien auch in der Verschiebung der Eigentümerstruktur von
Privatpersonen hin zu Unternehmen. Während vor 10 Jahren private
Zinshauseigentümer noch einen Anteil von 67 % ausmachten, liegt
dieser Wert heute nur mehr bei 61 %. Im gleichen Zeitraum konnten
sich die Unternehmen als Eigentümer von Zinshäusern von 22 % im Jahr
2008 auf 27 % im Jahr 2018 steigern. „Die gewerblichen Käufer von
Zinshäusern werden immer mehr, da für private Eigentümer der
´Betrieb´ und die Instandhaltung eines alten Hauses immer aufwendiger
und weniger planbar wird“, berichtet Ing. Thomas Gruber, Teamleiter
Zinshäuser bei Otto Immobilien. Ursachen dafür seien neben der
vorgezogenen Genehmigungspflicht für Zinshaus-Abbrüche auch die
Unsicherheit um den Lagezuschlag und vieles mehr, so Ing. Gruber.

Zwtl.: Anzahl der Wiener Gründerzeit-Zinshäuser nach Zusatzerhebungen
stark reduziert

Wie hat sich der Gesamtbestand der klassischen
Gründerzeit-Zinshäuser Wiens in diesen letzten 10 Jahren entwickelt?
Hier ergaben die Erhebungen von Otto Immobilien einen Rückgang um
mehr als 9 Prozent, wobei die Hauptursachen zwar weiter die
Begründung von Wohnungseigentum oder Nutzungsänderungen waren,
zuletzt aber auch Abrisse eine größere Rolle spielten. „Während im
Herbst 2009 noch 15.529 Gründerzeit-Zinshäuser − im engeren Sinn nach
OTTO Immobilien − identifiziert werden konnten, hat sich ihre Anzahl
seit der letzten Berichtsperiode insgesamt um 1.457 verringert. Die
Analyse zeigt, dass mit Stichtag 15.08.2018 nur noch rund 14.071
klassische Gründerzeit-Zinshäuser nach Definition Otto Immobilien in
Wien existieren“, erläutert Martin Denner, BSc, Leiter der Abteilung
Immobilien Research.

Zwtl.: 2018: Wieder Rekordjahr mit Milliardenumsatz – Preise weiter
gestiegen

Für den Wiener Zinshaus-Marktbericht wurden neben dem Rückblick
auf die vergangenen zehn Jahre auch wieder die aktuellen
Jahresumsätze erhoben: Im ersten Halbjahr 2018 wurde demnach mit 697
Mio. Euro das mit Abstand höchste Transaktionsvolumen seit
Aufzeichnungsbeginn erzielt. „Wir gehen derzeit davon aus, dass sich
das Jahr 2018 sogar noch stärker als das Rekordjahr 2015 entwickeln
wird und die Milliardengrenze zum vierten Mal in Folge erreicht
wird“, Unternehmenschef Dr. Eugen Otto. Vor allem die Region 4 (5.,
6. und 7. Bezirk) stach mit einem Umsatz von rund 193 Mio. Euro
hervor, was 32 % des gesamten Transaktionsvolumens ausmachte. Im
Jahresvergleich (Herbst 2017) hat sich hier das Transaktionsvolumen
verfünffacht, dies vor allem aufgrund einer Transaktion auf der
Mariahilfer Straße mit über 100 Mio.

Zwtl.: Mindestpreise außerhalb des Gürtels legen deutlich zu –
Sharedeals weiter gestiegen

Das geringe Angebot bei gleichzeitig starker Nachfrage hatte
zuletzt vor allem auf die Mindestpreise deutliche Auswirkungen. So
stiegen in der Region 7 (12., 14. und 23. Bezirk) die Mindestpreise
um 30 % an. Ebenfalls starke Zuwächse gab es in der Region 2 (2.
Bezirk) und Region 12 (21. Und 22. Bezirk) mit 25 %, sowie in den
Regionen 9 (16. und 17. Bezirk), 10 (13., 18. und 19. Bezirk) und
Region 5 (8. und 9. Bezirk) mit jeweils 10 %.

Die Maximalpreise sind laut Otto Immobilien zuletzt auf hohem
Niveau stabil geblieben bzw. sind nur leicht gestiegen. „Auffallend
war die Steigerung der Maximalpreise von 13 % in der Region 12 (21.
und 22. Bezirk) sowie 9 % in der Region 4 (5., 6. und 7. Bezirk)“,
erläutert Ing. Thomas Gruber.

Die niedrigsten Einstiegspreise sind zwar weiterhin außerhalb des
Gürtels zu finden, aber mittlerweile wird kein Wiener
Gründerzeit-Zinshaus in einem durchschnittlichen Zustand unter
1.680,− Euro/m² verkauft, heißt es im Marktbericht. Reziprok die
Entwicklung der Renditen: Die Maximalrenditen sind zuletzt in allen
Regionen weiter gesunken, in den Innergürtelregionen betrug das Minus
zwischen −0,2 bis −0,4 %-Punkte. Bei den Minimalrenditen wurde trotz
des generell niedrigen Niveaus in fast allen Regionen noch einmal
eine Reduktion von 0,1 bis 0,3 %-Punkten beobachtet. Die
Spitzenrendite für das beste Objekt in der besten Lage (entspricht
der Mindestrendite in der Region 1, 1. Bezirk) ist von 1,2 % auf 1,1
% gefallen. „Insgesamt spiegeln die Renditen des Wiener
Zinshausmarktes dessen hohe Attraktivität wider“, so Mag. Richard
Buxbaum.

In Kooperation mit Mag. Florian Schmidl, Partner bei Moore
Stephens, wurden für den aktuellen Bericht wieder die Zahl der
Sharedeals erhoben. Das Ergebnis: In der Periode September 2017 bis
August 2018 wurden 48 Transaktionen umgesetzt – das sind um rd. 45%
mehr als im Vorjahres-Vergleichszeitraum. „Großer Beliebtheit erfreut
sich der Sharedeal insbesondere im Unternehmensverband sowie in der
Familie“ berichtet Mag. Florian Schmidl bei der Pressekonferenz.

Zwtl.: Zehn Jahre „Erster Wiener Zinshaus-Marktbericht“: Mehr als
500.000 Daten ausgewertet

Für Dr. Eugen Otto, der die Jubiläumsausgabe des Ersten Wiener
Zinshaus-Marktberichtes mit seinem Team präsentierte, haben sich die
umfangreichen Recherchen der letzten 10 Jahre gelohnt. „Der Markt ist
– auch im Sinne vieler privater Eigentümer – nicht nur transparenter
und nachvollziehbarer geworden. Die Wissenskompetenz über den Wiener
Zinshausmarkt ist fast zu einem Allgemeingut geworden. Bei vielen
handelnden Personen ist auch das Bewusstsein gestiegen, daß ein
klassisches Wiener Gründerzeithaus nicht nur ´Dach über dem Kopf´,
sondern auch ein wesentlicher Teil unserer Wiener Lebenskultur ist“,
so Dr. Otto.

Der Aufwand für die Recherchen zum Ersten Wiener
Zinshaus-Marktbericht war erheblich: mehr als 500.00 Datensätze
wurden seit 2008 anhand des Kaufvertragsspiegels von IMMOunited, aber
auch aus dem öffentlichen Grundbuch, dem Kulturgüter-Kataster der
Stadt Wien und der Statistik Austria vom Research-Team von OTTO
Immobilien dafür ausgewertet.

Katharina Scheidl-Aziz
Presse und Kommunikation

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