Von der Gstättn nach Auschwitz

Jüdische Kinderzwangsarbeiter 1938–1945. Simon Wiesenthal Lecture von Johannes-Dieter STEINERT, University of Wolverhampton, Großbritannien

Wien (OTS) – Der Vortrag basiert auf einem Forschungsprojekt, in
dessen Verlauf – neben zeitgenössischen Dokumenten – über fünfhundert
autobiographische Zeugnisse ausgewertet wurden, in denen Überlebende
des Holocaust über ihre Zeit unter deutscher Besatzung, über Ghettos
und Lager, das Schicksal der Familie sowie ihre Zwangsarbeit
berichteten. Jüdische Kinder mussten in allen Bereichen der
Industrie, im Bergbau und in der Landwirtschaft arbeiten. Sie
arbeiteten in den Ghettos, in den Konzentrations- und Mordlagern
sowie beim Bau von Autobahnen und Eisenbahnstrecken,
Verteidigungsanlagen, Kasernen und Flugplätzen. Anhand ausgesuchter
Beispiele soll der Bogen gespannt werden von der Zwangsarbeit
jüdischer Kinder auf der Wiener Mistgstätten 1938 bis zum
Sonderkommando in Auschwitz. Abschließend geht es um die in den
Selbstzeugnissen reflektierten Erklärungsversuche für das eigene
Überleben und die lebenslangen Folgen von Zwangsarbeit im Schatten
des Holocaust.

Johannes-Dieter STEINERT ist Professor für Modern European History
and Migration Studies an der University of Wolverhampton in
Großbritannien. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen:
Deportation und Zwangsarbeit. Polnische und sowjetische Kinder im
nationalsozia-listischen Deutschland und im besetzten Osteuropa
1939-1945, Essen 2013 sowie Holocaust und Zwangsarbeit. Erinnerungen
jüdischer Kinder 1938-1945, Essen 2018. Aktuelles Forschungsprojekt:
Zwangsarbeit von Sinti- und Roma-Kindern in Deutschland, Österreich
und im besetzten Osteuropa während des Zweiten Weltkrieges.

Von der Gstättn nach Auschwitz. Jüdische Kinderzwangsarbeiter
1938–1945

Simon Wiesenthal Lecture von Johannes-Dieter STEINERT,
Professor für Modern European History and Migration Studies an der
University of Wolverhampton in Großbritannien,
Forschungsschwerpunkt: die Zwangsarbeit von Sinti- und Roma-Kindern
in Deutschland, Österreich und im besetzten Osteuropa während des
Zweiten Weltkrieges.

Moderation: Prof. Éva KOVÁCS, Wiener Wiesenthal Institut für
Holocaust-Studien (VWI).

Datum: 8.11.2018, 18:30 – 20:00 Uhr
Ort: Haus-, Hof- und Staatsarchiv Dachfoyer
Minoritenplatz 1, 1010 Wien
Url: http://www.vwi.ac.at

Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
Dr. Jana Starek
+43-1-890 15 14 Dw.150
jana.starek@vwi.ac.at
www.vwi.ac.at

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