
Jüdisches Museum Wien erhält den „Hasen mit den Bernsteinaugen“
Edmund de Waal erhält Max & Trude Berger-Preis 2018 für Verdienste um das Museum
Wien (OTS/RK) – Das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien
Holding, hat Dienstagabend 170 Netsukes (kleine japanische Figuren),
darunter den berühmten „Hasen mit den Bernsteinaugen“, vom britischen
Künstler und Autor Edmund de Waal als langfristige Leihgabe erhalten.
Aus diesem Anlass verlieh ihm das Museum den Max und Trude
Berger-Preis für seine Verdienste um das Museum, in Anwesenheit von
Bundespräsident Alexander van der Bellen.
„Ich sehe das Jüdische Museum Wien als Beschützer, einen
Beschützer dieser Familiengeschichte. Beschützer sind, wie wir
wissen, kämpferisch und furchtlos und sie sind auch willkommen
heißend. Ich fühle mich gut, an diesem exzeptionellen Ort willkommen
zu sein“, sagte Edmund de Waal über das Jüdische Museum Wien in
seiner Ansprache.
Zwtl.: Kleine Elfenbeinfigur mit großer Geschichte
Der „Hase mit den Bernsteinaugen“, eine kleine Elfenbeinfigur,
prägt den Titel des Romans über die Geschichte der jüdischen
Ringstraßenfamilie Ephrussi, die Edmund de Waal verfasst hat. Edmund
de Waal hat auch das 1938 aus Wien gerettete Familienarchiv an das
Jüdische Museum Wien als Schenkung übergeben. Die restlichen der
insgesamt 250 Netsukes wird die Familie de Waal einer Versteigerung
zuführen, deren Erlös der Hilfe für Flüchtlinge zu Gute kommen wird.
Zwtl.: Ausstellung im Herbst 2019 rund um den „Hasen mit den
Bernsteinaugen“ geplant
Die Geschichte der Familie Ephrussi und de Waal wird ab Herbst
2019 in der Ausstellung „Der Hase mit den Bernsteinaugen – Eine
Zeitreise“ im Jüdischen Museum Wien zu sehen sein. Das Kernstück der
Ausstellung wird das Familienarchiv und die Netsukes bilden.
Edmund de Waal, Enkel von Elisabeth Ephrussi ist ein renommierter
britischer Künstler, der für seine Keramiken in schlichten Farben und
Formen bekannt ist. 2010 veröffentlichte er seine Familiengeschichte
in dem Buch „Der Hase mit den Bernsteinaugen“.
Zwtl.: Max und Trude Berger-Preis würdigt Verdienste um das Jüdische
Museum Wien
Der Max und Trude Berger-Preis für Verdienste um das Jüdischen
Museum Wien wurde nach dem Sammlerehepaar Max und Trude Berger
benannt und erstmals 2016 vergeben. Max Berger, der als einziger
seiner Familie die Schoa überlebte, begann bereits in den späten
1950er Jahren jüdisches Kulturgut aus Zentral- und Osteuropa zu
sammeln. Sein Bestreben war es, die Objekte davor zu retten,
zweckentfremdet zu werden und es ging ihm auch darum, die zerstörte
Welt seiner Kindheit und seiner Vorfahren zu rekonstruieren. Heute
ist seine Sammlung im Jüdischen Museum Wien an seinem Standort im
Palais Eskeles in der Dorotheergasse 11 zu besichtigen.
Petra Fuchs
Jüdisches Museum Wien – Medienbetreuung
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