
Schnabl/Suchan-Mayr: Umdenken im Einkaufsverhalten soll Plastikverpackungen reduzieren
St. Valentin setzt innovative Projekte für Vermeidung von Plastikabfall
St. Pölten (OTS) – 900.000 Tonnen Plastikmüll fallen jährlich in
Österreich an, ein Drittel davon aus Verpackungen. Weltweit werden
400 Millionen Tonnen Plastik im Jahr verbraucht, Europa verbraucht 49
Millionen Tonnen, wovon etwa 40 Prozent für Verpackungen verwendet
werden. „Kunststoffverpackungen sind für die Umwelt höchst
problematisch. Die meisten Lebensmittelverpackungen sind nicht
kreislauffähig und werden nur einmal verwendet. Zudem sind viele
Einweg- und Lebensmittelkontaktmaterialen ein Gesundheitsrisiko für
KonsumentInnen“, weiß SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender LHStv. Franz
Schnabl: „Plastik ist aber nicht nur in Verpackungen, sondern
mittlerweile fast überall enthalten – von der Getränkeflasche über
die Zahnbürste bis hin zu manchen Duschgels.“ Eine kürzlich beim
UEG-Gastroenterologie-Kongress in Wien vorgestellte Studie hat
erstmals auch im menschlichen Körper Spuren des hohen
Plastikverbrauchs nachgewiesen. Forscher der Medizinischen
Universität Wien und des Umweltbundesamts haben dabei Stuhlproben
analysiert und bei allen getesteten Personen Mikroplastik
(Kunststoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind)
nachgewiesen.
Deswegen sei der Vorstoß der Europäischen Union sehr zu begrüßen, für
ein Verkaufsverbot von Einweg-Kunststoffartikeln aus Plastik wie etwa
Teller, Besteck, Strohhalme, Haltestäbe für Luftballons oder
Wattestäbchen zu stimmen, sagt Schnabl. Bis 2021 sollen diese
Erzeugnisse in der EU vom Markt genommen werden, da sie über 70
Prozent der Abfälle im Meer ausmachen. Die Abgeordneten haben
Produkte aus oxo-abbaubaren Materialien wie Beutel oder Verpackungen
und Fast-Food-Behälter aus expandiertem Polystyrol in die Liste der
verbotenen Produkte aufgenommen. Zudem soll bis 2025 die Verwendung
von Produkten gefördert werden, die für Mehrfachnutzung geeignet sind
und, wenn sie zu Abfällen geworden sind, zur Wiederverwendung und zum
Recycling vorbereitet werden können – zB Plastikflaschen. Zu diesem
Zweck sollen die Mitgliedstaaten auf nationaler Ebene Pläne
erarbeiten.
Schnabl setzt sich dafür ein, das Bewusstsein bei den KonsumentInnen
zu sensibilisieren und konkrete Maßnahmen auf Gemeindeebene zu
forcieren. Außerdem fordert er sofortige gesetzliche Maßnahmen: „Wir
wollen ein Pfandsystem für PET-Flaschen ab 2019 nach deutschem
Vorbild schaffen. Das würde einerseits die Sammelquote erhöhen,
andererseits zur Ressourcenschonung beitragen. Anzudenken sind auch
Verbote von Plastikverpackungen, wie beispielsweise bei den Gurken.“
Schnabl bedankt sich bei Handelsketten für bereits getätigte
Maßnahmen und für ihre Gesprächsbereitschaft für weitere Aktionen
betreffend vermeidbarem Plastikmüll.
„Für uns als SPÖ NÖ braucht dieses Zukunftsthema rasch eine Lösung,
es darf keinen weiteren Aufschub dafür geben“, erklärt Schnabl:
„Plastik belastet nicht mehr nur unsere Umwelt, sondern auch unseren
Körper und damit unsere Gesundheit. Darüber hinaus zeigen auch die
gehäuften Katastrophen durch Klimakapriolen, zuletzt in Kärnten
(Sturm und anhaltender Starkregen, der zu Überflutungen führt), dass
es gilt, besonderen Bedacht auf unsere Umwelt zu nehmen. Daher möchte
ich mich bei allen Gemeinden bedanken, die den Nachhaltigkeits- und
Umweltgedanken als zentrales politisches Thema erkannt haben und sich
dessen annehmen.“
Zwt. St. Valentin als Vorzeigegemeinde bei der Plastikvermeidung
Vorzeigegemeinde in Sachen Umweltschutz und Plastikvermeidung ist die
Gemeinde St. Valentin im Mostviertel. „Bei den aktuellen
Klimakatastrophen gilt es besonders auf unseren ökologischen
Fußabdruck zu achten. Ich bin froh, dass wir im St. Valentiner
Gemeinderat diese Resolution zur Vermeidung von Einweg-Kunststoff
einstimmig beschlossen haben – viele Gemeinden in ganz Österreich
haben sich diese bereits zum Vorbild genommen. Ein erstellter
Leitfaden soll nun die Richtung vorgeben – wir beginnen in unserer
Stadtgemeinde mit dem Weglassen von Einweg-Plastik, gefolgt von einem
Leitfaden für unsere Veranstaltungen in unserer Stadtgemeinde. Als
weiteren Schritt sollen auch die in St. Valentin angesiedelten Firmen
mit ins Boot geholt werden – mit einem Schreiben wollen wir uns an
die Betriebe und Handelsketten wenden und diese bitten, den
eingeschlagenen Weg mitzugehen“, erklärt die Bürgermeisterin, LAbg.
Kerstin Suchan-Mayr. Auch ein „Sackamt“ befindet sich gerade in der
Aufbauphase und soll am 12. Dezember eröffnet werden – dieses soll
nicht mehr benötigte Stofftaschen sammeln und den KonsumentInnen
gereinigt wieder zur Verfügung stellen. Außerdem gibt es ein
Reparaturcafe, bei dem kaputte Dinge wieder instand gesetzt werden –
dazu hat die Gemeinde St. Valentin eigene Papiersackerl produziert,
die die Plastiksackerl verdrängen sollen, beim öffentlichen
Wasserspender wurden die Plastik- von Papierbechern ersetzt. Gut
angenommen wird auch ein Geschäft, in dem man verpackungsfrei
einkaufen kann – hier wird auch Wert darauf gelegt, regionale und
saisonale Produkte anzubieten. Suchan-Mayr weist auch auf die Aktion
„My bag is not plastic“ in Wieselburg hin – hier wurde ein
nachhaltiger Impuls für den Umweltschutz in der Region gesetzt, in
dem die KonsumentInnen so sensibilisiert wurden, dass es dort
mittlerweile „zum guten Ton“ gehört Plastiktaschen zu vermeiden.
„Innovative Projekte wie dieses sind es, die uns langfristig nach
vorne bringen. Wenn es uns gelingt, innerhalb der Bevölkerung ein
Bewusstsein für das Vermeiden von Kunststoff zu schaffen, sehe ich
der Zukunft sehr positiv entgegen. Das Projekt in St. Valentin ist
hierbei ein toller erster Schritt. Das Bestreben, unsere Umwelt
sauber zu halten und Klimaschutz zu betreiben, sollte große Priorität
besitzen. Nur durch Bewusstseinsbildung und aktive Maßnahmen können
wir unser Land umweltpolitisch in eine positive Zukunft führen“,
erklärt Schnabl: „Alle NÖ Gemeinden sollen ein bisschen zu St.
Valentin werden. Daher möchten wir in den nächsten Monaten möglichst
viele NÖ-Gemeinden mit dieser lohnenswerten Idee für die Umwelt
infizieren und entsprechende Anträge zur Umsetzung bringen. Auch im
Land NÖ wird es unsererseits dazu Initiativen geben.“
SPÖ Niederösterreich
Mag. Gabriele Strahberger
Pressesprecherin
0664/8304512
gabriele.strahberger@spoe.at
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