Oö. Volksblatt: „Falsche Antwort“ (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 9. November 2018

Linz (OTS) – SPÖ-Kanzler Christian Kern war einer, ebenso sein
SPÖ-Vorgänger Werner Faymann, der von der SPÖ nominierte frühere
Bundespräsident Heinz Fischer und sein Grün-determinierter Nachfolger
Alexander Van der Bellen war oder ist es auch: ein Bonze nämlich.
Jedenfalls nach Lesart der oberösterreichischen SPÖ, für die ein
Jahresgehalt über 239.000 Euro ein „Bonzengehalt“ ist. Merks, Herr
Bundespräsident, mit einem Jahresgehalt von etwas mehr als 340.000
Euro Jahresgehalt beziehen Sie eine „Luxusgage“.
Freilich: Bezogen wissen wollen die Roten diese Wertungen nur auf
Manager in Landesunternehmen, die künftig mehr verdienen können, als
der Landeshauptmann. Um der Empörung besonderen Ausdruck zu
verleihen, wird von SPÖ und Grünen eine Relation zur Bezahlung etwa
von Pflegekräften hergestellt. Das mag nützlich sein, wenn man eine
Neiddebatte führen will, in der Sache kommt man so aber nicht weiter.
Denn klar ist: Top-Führungskräfte werden es sich dreimal überlegen,
ein Landesunternehmen führen zu wollen, wenn sie schon im Vorfeld als
Raffzähne abgestempelt werden. Auf die Frage, ob leicht Manager von
Landesunternehmen nicht den gleichen Ansprüchen gerecht werden müssen
wie jene in der Privatwirtschaft, ist eine Bonzendebatte die falsche
Antwort.

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