
„kulturMontag“ zum Gedenkjahr : „European Balcony Project“, Weimarer Lehren, „New European Songbook – War & Peace“
Außerdem: „#Female Pleasure“ über Befreiung der Frau
Wien (OTS) – Clarissa Stadler präsentiert am 12. November 2018 ab
22.40 Uhr in ORF 2 einen „kulturMontag“ im Rahmen des
ORF-Programmschwerpunkts „1918 – Die Geburt der Republik“. So ist
Schriftsteller Robert Menasse anlässlich seines „European Balcony
Project“ zu Gast im Studio, bei dem an mehr als 120 Orten in ganz
Europa, u a. in Theatern und Kulturinstitutionen, die „Europäische
Republik“ ausgerufen wird. Mit den Lehren aus der Weimarer Republik
befassen sich Historiker, Antisemitismusforscher und
Gesellschafts-Wissenschafter in einem weiteren Beitrag. Und: Unter
dem Titel „New European Songbook 2018 – War & Peace“ steht eine
Dokumentation über ein musikalisches ORF-EBU-Projekt auf dem
Programm, bei dem europäische Künstlerinnen und Künstler aufgefordert
waren, sich musikalisch mit der Thematik Krieg und Frieden
auseinanderzusetzen. Für Österreich steuerte die Band Cari Cari einen
Song bei.
Außerdem befasst sich die Kultursendung anlässlich des neuen
Kinofilms „#Female Pleasure“ mit der Unterdrückung der weiblichen
Lust in unterschiedlichen Gesellschaften.
Zwischen Wien, Berlin und Weimar – Künstlerinnen und Künstler rufen
die Republik Europa aus
„Stell dir vor, Europa geht unter und keinen interessiert‘s“ – in
Anlehnung an das berühmte Zitat „Stell dir vor es ist Krieg und
keiner geht hin“, das fälschlicherweise dem deutschen Dichter Bert
Brecht zugeschrieben wird, sorgen die renommierte Politologin Ulrike
Guérot und der österreichische Schriftsteller Robert Menasse mit
ihrem ebenso eindringlichen wie provokanten Slogan für jede Menge
Aufmerksamkeit. Um nichts weniger als den Zustand Europas geht es den
beiden Initiatoren in ihrem großangelegten „European Balcony
Project“. Für Robert Menasse, Ulrike Guérot und den Dritten im Bunde,
den Schweizer Regisseur Milo Rau, ist es Zeit zu handeln. „Wollen wir
die Zukunft gestalten oder sie erleiden?“ fragt sich das „Trio
Infernale“ und ruft am 10. November um exakt 16.00 quer durch die
alte Welt die „Republik Europa“ aus. An mindestens 120 Orten zwischen
Wien und Weimar, Berlin und Budapest, zwischen Lissabon und Ljubljana
proklamieren Künstler/innen und Kulturschaffende zeitgleich das
Manifest. Robert Menasse ist live zu Gast im Studio.
Die Lehren von Weimar – Spuken die alten Geister wieder?
Die ersten beiden Staffeln der TV-Serie „Babylon Berlin“ führten das
Fernsehpublikum zurück in die Weimarer Republik, wenige Jahre vor
Hitlers Machtergreifung. Schon 1929 waren die Zeichen unübersehbar:
Der Faschismus machte sich auf den Straßen breit, die Gesellschaft
radikalisierte sich, nationalistische Parteien hatten an Zulauf
gewonnen. Als es zur Erosion der Weltordnung gekommen war, schien
innenpolitische Zusammenarbeit nur von geringem Nutzen zu sein, dafür
war extremistische Rhetorik opportun. Heute warnen Experten davor,
dass sich Geschichte wiederholen könnte. Lässt sich diese Epoche, die
Ende der 1920er begonnen hatte, mit heute vergleichen? Historiker,
Antisemitismusforscher und Gesellschafts-Wissenschafter über die
Lehren aus der Weimarer Republik.
Neuer Dokumentarfilm „#Female Pleasure“ – Die Befreiung der Frau“
Fünf Frauen, fünf Weltreligionen, ein Thema: die weibliche
Sexualität. In ihrem neuen Dokumentarfilm „#Female Pleasure“ befasst
sich die Schweizer Regisseurin Barbara Miller anhand der Porträts
außergewöhnlicher Frauenpersönlichkeiten mit der Unterdrückung der
weiblichen Lust in unterschiedlichen Gesellschaften. Fünf
Aktivistinnen von verschiedenen Kontinenten setzen sich für die
sexuelle Aufklärung und Selbstbestimmung der Frau ein und kämpfen
gegen patriarchalische Strukturen und für Gleichberechtigung. Die
jüdische New Yorker Autorin Deborah Feldman, die gegen weibliche
Genitalverstümmelung eintretende Somalierin Leyla Hussein, die
japanische Bildhauerin und Manga-Künstlerin Megumi Igarashi, die
frühere Nonne Doris Wagner und die für Liebesheirat kämpfende
indische Aktivistin Vithika Yadav brechen das Tabu des Schweigens und
der Scham, das ihnen die Gesellschaft oder ihre religiösen
Gemeinschaften mit ihren oft archaisch-patriarchalen Strukturen
auferlegen. Der „kulturMontag“ stellt den beim Filmfestival in
Locarno ausgezeichneten Film vor.
Dokumentation „New European Songbook 2018 – War & Peace“ (23.25 Uhr)
Nach den erfolgreichen Projekten „Songbook – Klassisches Lied trifft
Videoclip“ (2015), „New Shakespeare Songbook“ (2016) und „New
European Songbook“ (2017) – zuletzt mit Conchita und der syrischen
Band Basalt – setzt der ORF seine völkerverbindenden
Kulturinitiativen auch 2018 fort. Das Motto des diesjährigen
EBU-Projekts ganz im Zeichen des Gedenkjahrs 2018 lautet „Krieg und
Frieden“. Heimische Künstler/innen waren aufgefordert, sich
musikalisch mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Österreichs
Beitrag kommt heuer vom österreichischen Indie-Rock-Duo Cari Cari,
das den Song „Dark Was the Night, Cold Was the Ground“ beisteuert.
Die zu den Liedern neu entstandenen Videoclips wurden gemeinsam mit
Background-Storys und Interviews unter der Regie von Torstein Vegheim
zu einer Dokumentation verflochten und zeugen einmal mehr von der
Vielfalt der europäischen Musiklandschaft. Für den österreichischen
Video-Clip zeichnet Regisseurin Luzi Katamay verantwortlich.
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