Lindner: „Homo-Heiler“ dürfen in Österreich keinen Platz haben

SPÖ fordert gesetzliches Verbot von Konversionstherapien an Kindern und Jugendlichen

Wien (OTS/SK) – Der Fall des erzkonservativen Vereins „Teen Star“,
dessen fragwürdige Schulworkshops nach aktuellen Medienberichten
demnächst vom Bildungsministerium verboten werden sollen, hat in den
vergangenen Tagen das Licht auf zahlreiche Fragen von Sexualerziehung
gestellt. In den Unterlagen des Vereins, die vom FALTER
veröffentlicht wurden, wird unter anderem erklärt, dass „eine
anhaltende Veränderung der sexuellen Orientierung sehr wohl möglich
ist, oft durch eine Kombination von Therapie, speziellen
Selbsthilfegruppen“ und Seelsorge. Für SPÖ-Gleichbehandlungssprecher
Mario Lindner, der schon zwei parlamentarische Anfragen zu diesem
Verein eingebracht hat, werfen derartige Aussagen Fragen auf, die
weit über diesen Verein hinausgehen: „Es ist absolut inakzeptabel,
dass Jugendlichen davon erzählt wird, dass Homosexualität veränderbar
oder heilbar ist – das ist unwissenschaftlich und moralisch wie
menschlich falsch!“, so Lindner, auch Vorsitzender der
sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo, „Dieser Fall zeigt
aber, dass es noch immer Kräfte in unserer Gesellschaft gibt, die an
Konversionstherapien glauben. ‚Homo-Heiler’ sind lange nicht mehr nur
in den USA ein Problem, sondern gerade in den letzten Jahren immer
stärker auch in Europa. Dagegen muss unser Staat vorgehen.“ Die SPÖ
hat daher heute einen Antrag zum gesetzlichen Verbot von
Konversionstherapien an Minderjährigen in den Nationalrat gebracht.

Dass dieses Thema brandaktuell ist, beweisen für Lindner Beispiele
in ganz Europa. In Deutschland wird über ein solches Verbot
diskutiert, Malta hat es 2016 beschlossen und auch in Großbritannien
hat die konservative Regierung ein Gesetz gegen Konversionstherapien
angekündigt. Auslöser war dort im Sommer eine Befragung, nach der 5
Prozent der LGBTIQ-Bevölkerung mit solchen Therapien in Kontakt
gekommen sind – oft aus dem Umfeld von medizinischen Berufen. „Es
darf in Österreich wirklich keine Frage sein, ob wir Kinder und
Jugendliche vor solchen Pseudo-Therapien schützen – egal ob sie aus
religiösem oder psychotherapeutischem Umfeld kommen“, stellt Lindner
klar.

Auch die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP) hat heuer klar gestellt, dass
solche Therapie-Formen abzulehnen sind. Der Berufsverband warnt vor
den massiven Folgen solcher Praktiken, die von „Verunsicherung und
Irritation bis zu psychiatrischen

Störungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, selbstdestruktivem
Verhalten und Suizidalität reichen können.“

Für Lindner steht fest: „Hier sollte schnell und unkompliziert
eine sichere gesetzliche Lösung unter Einbindung von Experten
erarbeitet werden. Ich appelliere an die anderen Parteien, an einem
Strang zum Wohl unserer Kinder und Jugendlichen zu ziehen und diese
Praktiken zu verbieten! ‚Homo-Heiler’ dürfen in Österreich absolut
keinen Platz haben!“

(Schluss) up

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