NÖ Bauernbund wehrt sich gegen Lebensmittelvernichtung

Pflanzenschutz hilft Produktion in der heimischen Landwirtschaft abzusichern

St.Pölten (OTS) – Dürre, Klimawandel und Schädlingsdruck bringen
sinkende Erträge und damit eine sinkende Selbstversorgung mit
Lebensmitteln aus der heimischen Landwirtschaft mit sich. Aufgrund
der Vorgaben, auch abseits von Bio fast keine Pflanzenschutzmittel
mehr zu verwenden, müssen heuer 78 Prozent der Erdäpfelernte in
Österreich vernichtet werden.

Rund 120.000 Tonnen Kartoffeln, die vom Drahtwurm befallen waren,
werden entsorgt. Mit dieser Menge an Erdäpfeln könnte man 2,4
Millionen Menschen ein Jahr lang ernähren. Ebenso wurden im heurigen
Jahr rund 11.000 Hektar von rund 42.000 Hektar Rübenfläche von
Schädlingen vernichtet. Bei den Bio-Rüben betrug der Ausfall sogar 90
Prozent.

„Das ist die größte Lebensmittelvernichtung in der Geschichte der
Zweiten Republik – wir sehen die Sicherstellung der heimischen
Lebensmittel-versorgung und die österreichische
Ernährungssouveränität insgesamt in Gefahr“, sagen die
Landtagsabgeordneten Richard Hogl und Manfred Schulz.

In der heutigen Sitzung des NÖ Landtags haben die beiden
Bauernbund-Abgeordneten daher gemeinsam mit den Abgeordneten Doris
Schmidl, Josef Edlinger und Franz Mold sowie VP NÖ-LGF Bernhard Ebner
und Bernhard Heinreichsberger einen Antrag bezüglich
Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln eingebracht und ein
klares Bekenntnis zur heimischen Lebensmittelversorgung und zur
wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung der heimischen Zucker- und
Gemüseproduktion eingefordert. Der Antrag wurde mit den Stimmen von
ÖVP und FPÖ angenommen. Grüne, SPÖ und Neos stimmten dagegen.

„Es zeichnet sich ab, dass wir wohl ab Frühling keine heimischen
Erdäpfel mehr haben. Deshalb werden die Österreicher aber ab März
nicht aufhören, Chips und Pommes zu essen, sie kommen dann halt aus
Ägypten oder der Türkei – und genau dort sollten Grüne, Neos und SPÖ
nachfragen, wie produziert wird“, hält Manfred Schulz realitätsfernen
Stimmen aus den Reihen von SPÖ, Neos und Grünen entgegen, die den
Antrag ablehnten. „Warum sollen beispielsweise Erdäpfelbauern aus
Ägypten, die nicht so naturnah produzieren, einen Wettbewerbsvorteil
haben, während die heimische Landwirtschaft leidet und
hochqualitative Lebensmittel auf den Äckern verderben?“, ergänzt
LAbg. Richard Hogl gemeinsam mit den Bauernbund-Mandatarinnen Doris
Schmidl und Klaudia Tanner.

„Niemand kann wollen, dass der Wiener Zucker künftig nicht mehr
aus Niederösterreich, sondern aus Brasilien kommt“, warnt LAbg.
Manfred Schulz vor einer „Aus den Augen, aus dem Sinn“-Mentalität.
Schlussendlich geht es um die Wahrung fairer Wettbewerbsbedingungen
und die Sicherung der Versorgung mit österreichischen Lebensmitteln.

Diesbezügliche Notfallzulassungen wurden übrigens auch in Belgien,
Tschechien, Ungarn, Slowakei, Rumänien und Kroatien problemlos
genehmigt.

Mag. Michael Kostiha
Pressesprecher NÖ Bauernbund
Ferstlergasse 4, 3100 St. Pölten
Tel.: 02742/9020-2330,
Mobil: 0664/230 318 3
Mail: michael.kostiha@noebauernbund.at

Maria Haiderer, BA
Referentin Öffentlichkeitsarbeit
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