„kulturMontag“: Porträt Lars von Trier, Grand Egyptian Museum, Restitution afrikanischer Kunst

Außerdem: „Reden in der Eden“ mit Hans Zimmer und Verena Altenberger

Wien (OTS) – Sehr international präsentiert sich der „kulturMontag“
am 26. November 2018 um 22.30 Uhr in ORF 2. So wirft die von Clarissa
Stadler moderierte Sendung einen Blick nach Giseh in Ägypten, wo
neben den berühmten Pyramiden mit dem Grand Egyptian Museum ein neues
kolossales Kulturbauwerk entsteht. Außerdem thematisiert die Sendung
die aktuelle Rückführungsdiskussion um afrikanische Kulturgüter, die
im Zuge der Kolonialisierung nach Europa gelangt sind. Weiters steht
u. a. ein Porträt des umstrittenen und vielfach preisgekrönten
Filmemachers Lars von Trier auf dem Programm.
Anschließend an das Kulturmagazin heißt es „Reden in der Eden“ (23.15
Uhr): Zu einem musikalischen Late-Night-Kulturgespräch aus der
legendären Wiener Eden Bar, die schon Helmut Qualtinger besang,
begrüßen Teresa Vogl und Aleksey Igudesman Filmkomponist Hans Zimmer
und Schauspielerin Verena Altenberger.

Tutanchamun, Ramses und Co. – Das spektakuläre Grand Egyptian Museum

Kolossal, beeindruckend, beinahe unwirklich – als neues Wahrzeichen
wird schon vor seiner Eröffnung das derzeit entstehende weltgrößte
Museum ägyptischer Kunst und Kultur gepriesen. Das Grand Egyptian
Museum (GEM) in der Nähe der berühmten Cheops-Pyramide von Giseh ist
ein Projekt der Superlative: Rund 50.000 Exponate sollen auf einer
Ausstellungsfläche von rund 50.000 Quadratmetern ihren Platz finden,
darunter der legendäre Grabschatz von Tutanchamun, der erstmals
komplett zu sehen sein wird. Die Kunstwerke kommen aus Museen und
Sammlungen aus ganz Ägypten, viele davon wurden noch nie öffentlich
gezeigt. Das erste prominente Ausstellungsstück ist schon an seinem
endgültigen Bestimmungsort angekommen: die elf Meter hohe und 82
Tonnen schwere Steinstatue von Ramses II. Für Ende des Jahres ist
eine Teileröffnung des Megaprojekts, das rund 15.000 Besucher/innen
täglich anziehen soll, geplant. Der „kulturMontag“ gibt einen
Ausblick.

Psychogramm eines Unbequemen – Lars von Trier im Porträt

Mit „Antichrist“, „Dancer in the Dark“, „Dogville“ oder „Melancholia“
hat sich Lars von Trier in die Filmgeschichte eingeschrieben und
zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten. Schon mit seinem
Dogma-Film „Idioten“ aus dem Jahr 1998 sorgte der dänische
Kultregisseur mit expliziten sexuellen Darstellungen für
Kontroversen, 2011 mit einer vermeintlichen Sympathiebekundung für
Adolf Hitler für einen handfesten Eklat bei den Filmfestspielen in
Cannes, die ihn zur Persona non grata erklärten. Erst sieben Jahr
später durfte er diesen Mai erstmals wieder an die Croisette
zurückkehren und präsentierte den Film „The House That Jack Built“
außerhalb des Wettbewerbs. Mit seiner zynischen Serienkillerstudie
löste der Filmemacher abermals heftige Diskussionen aus. Lars von
Trier schaut in die Psyche eines hochintelligenten Täters, vielleicht
ist es aber auch ein Blick in seine eigene Seele.

Jenseits von Afrika – Der ausgebeutete Kontinent

Kaum ist die Debatte um Nazi-Raubkunst leiser geworden, beschäftigt
die westliche Welt eine neue und ebenso brisante
Rückführungsdiskussion: Afrika soll seine Kulturgüter zurückerhalten,
die sich in renommierten ethnologischen Museen in ganz Europa, wie
dem British Museum in London oder im Wiener Weltmuseum befinden.
Massive Kritik erfuhr zuletzt das Humboldt-Forum in Berlin. Dort
sollen bei der Eröffnung des Stadtschlosses im nächsten Jahr die eine
Million Objekte zählenden Sammlungen gezeigt werden. Doch wie
rechtmäßig sind die Exponate während der Zeit des Kolonialismus nach
Berlin, Wien oder Paris gelangt? Losgetreten hat die Debatte Emmanuel
Macron. Der französische Präsident kündigte vor einem Jahr bei einem
Staatsbesuch in Burkina Faso an, dass Frankreich Objekte, die sich
illegal in seinem Besitz befinden, nach Afrika zurückgeben würde.
Denn die Grande Nation stand unter Druck. Ein halbes Jahr zuvor hatte
mit Benin erstmals eine ehemalige afrikanische Kolonie von Frankreich
Kulturgüter offiziell zurückverlangt. Für seine „Mission Macron“ hat
er mit Bénédicte Savoy und Felwine Sarr zwei Experten eingesetzt, die
ein Konzept für die Rückführung ausgearbeitet haben und es Ende
dieser Woche präsentieren. Europas Museen befürchten eine
Signalwirkung – und leere Vitrinen.

„Reden in der Eden“ – Kulturtalk auf Qualtingers Spuren: mit Hans
Zimmer und Verena Altenberger

„Da neulich, da sitz’ ma in der Eden und reden“, sang Ende der 1950er
Jahre Helmut Qualtinger und machte damit den traditionsreichen Wiener
Nachtclub zur berühmtesten Bar des Landes. Zu einem unterhaltsamen
und kurzweiligen musikalischen Kulturgespräch begrüßen
ORF-Moderatorin Teresa Vogl und Entertainer und Geiger Aleksey
Igudesman Hollywood-Komponist Hans Zimmer und Schauspielerin Verena
Altenberger in der legendären Wiener Eden Bar.
Zimmer, der gerade im Rahmen des Konzerts „Hollywood in Vienna“ mit
dem „Max Steiner Film Music Achievement Award“ ausgezeichnet wurde,
und Altenberger, die zuletzt im Filmdrama „Die Beste aller Welten“
brillierte, außerdem im ORF in den „CopStories“ und am 8. Dezember in
„Das Wunder von Wörgl“ im ORF zu sehen ist, lassen sich schnell von
der guten Laune von Moderatoren und anwesendem Publikum anstecken.
Sie geben u. a. freimütig Einblick in ihren lebensbestimmenden
Arbeitskosmos. Running Gags des geigenden Moderators Aleksey
Igudesman und sein Musikquiz für Hans Zimmer befeuern die Stimmung
genauso wie eine spontane Bauchtanz-Einlage mit Verena Altenberger.
Als Show-Act tritt der österreichische Shootingstar Wenzel Beck mit
seinem erfolgreichen Song „Immer wieder“ auf. Für den richtigen Sound
sorgt die Stageband The Everdrops. Eine Koproduktion von ORF und
All4media.

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