
Neu im Sportausschuss
Sexueller Missbrauch im Skisport; Anreize für ehrenamtliche Tätigkeit; Tägliche Turnstunde
Wien (PK) – Angesichts des Bekanntwerdens zahlreicher Fälle sexuellen
Machtmissbrauchs im österreichischen Skisport wie jener der
Skirennläuferin Nicola Werdenigg pocht die SPÖ auf eine umfassende
Aufklärung und Aufarbeitung sowie Aufklärungskampagnen zum Schutz der
Opfer.
ÖVP und FPÖ schlagen in zwei Entschließungen Anreize für die
ehrenamtliche Tätigkeit im Sport sowie mehr Sport an Schulen bis hin
zur täglichen Turnstunde in ganz Österreich vor.
SPÖ drängt auf Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Skisport
Nach einem medialen Aufschrei scheinen die Aufarbeitung der bekannt
gewordene Fälle von sexuellem Missbrauch im Sport sowie dringend
notwendige Präventionsmaßnahmen ins Stocken geraten zu sein,
bemängelt SPÖ-Abgeordnete Selma Yildirim in ihrem Antrag. Sie fordert
von der Regierung, Schritte zu setzen, damit sexueller Missbrauch im
Sport, in Sportverbänden, in Sportvereinen, in Trainings- und
Ausbildungseinrichtungen wie auch an Schulen und in Internaten
künftig verhindert sowie der Opferschutz sichergestellt werden kann.
Konkret sollen Mittel für Aufklärungskampagnen sowie verpflichtende
Schulungen für Trainerinnen, Lehrerinnen und Betreuungspersonen als
auch Opferschutzorganisationen zur Verfügung gestellt werden.
Notwendig sind aus Sicht der SPÖ zudem einheitliche verpflichtende
Präventionsrichtlinien für Sportverbände und -vereine. Zu prüfen sei
außerdem ein Klagsrecht für eine bereits bestehende, unabhängige
Opferschutzorganisation oder ob eine solche Anlaufstelle für von
sexueller Gewalt SportlerInnen erst gegründet werden muss (
450/A(E)).
ÖVP und FPÖ wollen Anreize für ehrenamtliche Tätigkeit im Sport
Laut dem letzten Freiwilligenbericht aus dem Jahr 2015 gibt es in
Österreich über eine halbe Million Menschen, die sich im Sport
freiwillig engagieren. Rund ein Drittel davon übernehmen in gewählten
Funktionen vereinsrechtliche Verantwortung, die in den letzten Jahren
etwa durch die Registrierkassenpflicht oder andere steuerliche und
sozialversicherungsrechtliche Verpflichtungen immer schwieriger
geworden sei, wie ÖVP und FPÖ in einer Entschließung darlegen. Aus
diesem Grund bringen die Koalitionsfraktionen nun den Vorstoß aufs
Tapet, ein öffentliches Anreizsystem für Freiwilligenarbeit im Sport
bzw. eine Agenda „Freiwillig im Sport“ auf die Beine zu stellen.
Diese soll etwa Qualifizierungsangebote für FunktionärInnen, eine
Reduzierung zivilrechtlicher Haftungen für Ehrenamtliche oder
öffentliche Anreize in Form von steuerlichen Vorteilen beinhalten.
Die beiden Antragstellerinnen Petra Steger (FPÖ) und Tanja Graf (ÖVP)
schlagen außerdem vor, die Freiwilligentätigkeit als Kriterium bei
öffentlichen Ausschreibungen und Aufträgen anzuerkennen ( 486/A(E)).
… und die tägliche Turnstunde in ganz Österreich
In einer weiteren Entschließung ( 487/A(E)) fordern die beiden
Sportsprecherinnen die Regierung außerdem dazu auf, die Bewegung an
Schulen in Abstimmung mit den Bundesländern und dem organisierten
Sport weiterhin zu forcieren bzw. die tägliche Bewegungseinheit für
alle Kinder und Jugendlichen im Pflichtschulalter im Rahmen der
budgetären Möglichkeiten bundesweit auszubauen. Eingebunden soll dazu
in den Schulbetrieb etwa der Vereinssport werden, vorstellen können
sich die Abgeordneten zudem einen jährlichen, einheitlich
standardisierten, sportspezifischen Leistungscheck bei
PflichtschülerInnen. (Schluss) keg
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