Schienenregionalverkehr Vorarlberg: Bund, Land und ÖBB schaffen die Basis für die nächsten zehn Jahre

Vertragsunterzeichnung in Wien – LH Wallner und LR Rauch: Qualität und Kapazitäten auf der Schiene ausgebaut und langfristig gesichert

Wien (OTS) – Die Partner auf Bundes- und Landesseite haben heute
(Montag) in Wien die Grundlagen für die Neustrukturierung des
Schienenpersonennahverkehrs in Vorarlberg präsentiert. „Mit dem neuen
Verkehrsvertrag setzen wir für die nächsten zehn Jahre einen weiteren
Meilenstein im Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg“,
betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Mobilitätslandesrat
Johannes Rauch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
Infrastrukturminister Norbert Hofer und ÖBB-Vorstandsvorsitzender
Andreas Matthä. Im neuen Verkehrsdienstevertrag (VDV) ist der Einsatz
der 21 neuen Züge, knapp 3,2 Millionen Fahrplankilometer pro Jahr,
hohe Qualitätsstandards, Zugbegleitpersonal sowie der Vertrieb für
zehn Jahre (2019 bis 2028) festgeschrieben. Dafür stellt das Land
jährlich rund 13 Millionen Euro zur Verfügung.
Das neue Paket stellt sicher, dass auch zukünftig die Züge in
Vorarlberg pünktlich, in dichtem Takt und mit hoher Servicequalität
unterwegs sind. „Nach intensiven Verhandlungen werden die bisher
getrennten Verkehrsdiensteverträge nun zu einem neuen Vertrag
zusammengeführt“, freute sich Landesrat Rauch und bedankte sich bei
den Verhandlungspartnerinnen und -partnern des Bundes, der SCHIG mbH,
der ÖBB Personenverkehr AG und dem Verkehrsverbund Vorarlberg.
Insbesondere ist es auf Grund der hohen Fahrgastzuwächse der letzten
Jahre erforderlich, die Fahrgastkapazitäten im Schienenverkehr zu
erhöhen. „Wir müssen jetzt ein Stück weit mit den Folgen unseres
Erfolgs zurechtkommen. Weil es aber zu den vorrangigen Zielen des
Landes gehört, den Öffentlichen Verkehr nicht nur auszubauen, sondern
auch generell attraktiver für die Fahrgäste zu gestalten, ist es uns
eine Herzensangelegenheit, gemeinsam mit dem Bund den
Herausforderungen gerecht zu werden,“ machten Landeshauptmann Wallner
und Mobilitätslandesrat Rauch deutlich.

Schienenpersonenverkehr für die nächsten zehn Jahre sichergestellt

„Wir sorgen mit dem gemeinsamen Vertragswerk für mehr Qualität
auf der Schiene“ betonten Landeshauptmann Wallner und Landesrat
Rauch. Dazu gehören mehr Sitzplätze und mehr Komfort in den Zügen,
aber auch viele andere Qualitätsmerkmale, die zu einem modernen
Öffentlichen Verkehr dazugehören: Pünktlichkeit, Anschlusssicherheit
zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln, Sauberkeit, Information,
Sicherheit, attraktive Tarife, gute Verknüpfung mit Nachbarregionen,
Verknüpfung mit Bus und Fahrrad und vieles andere mehr. „Nach der
Erweiterung des Güterbahnhofs in Wolfurt, der besonders für die
exportorientierte Wirtschaft im Land eine wichtige
Zukunftsinvestition darstellt, steht bei diesen Verträgen der weitere
Ausbau des Personennahverkehrs im Vordergrund. Auch hier werden
wichtige Weichenstellungen für das kommende Jahrzehnt vorgenommen“,
erläuterte Landeshauptmann Markus Wallner.

Gesamtangebot aus einem Guss

Derzeit existieren für Vorarlberg noch getrennte
Verkehrsdiensteverträge von Bund und Land mit den jeweiligen
Eisenbahnverkehrsunternehmen. Das bedeutete unterschiedliche
Vertragslaufzeiten, unterschiedliche Qualitätsmaßstäbe,
unterschiedliche Regelungen zur Abgeltung etc. Nun sind Bund und Land
übereingekommen, ihre Aufgaben zu bündeln und die Leistungsbestellung
ab Fahrplanjahr 2019 mittels eines zehnjährigen
Verkehrsdienstevertrages neu zu beauftragen. „Das Ziel war daher ein
‚Gesamtangebot aus einem Guss‘: Der Abschluss eines gemeinsamen neuen
Vertrages zur Synchronisierung der bislang getrennten Systeme“,
erklärte Landesrat Rauch.

„Die heutige Unterzeichnung der Verkehrsdiensteverträge mit
Vorarlberg ist auch für den Bund eine Premiere. Vorarlberg ist das
erste Bundesland, wo erstmals die Bestellung eines Gesamtangebots zur
Anwendung gekommen ist“, sagte Verkehrsminister Norbert Hofer. „Die
Unterzeichnung des Verkehrsdienstevertrags und die damit
einhergehende Leistungsbestellung ist ein Beweis für die Qualität im
Nah- und Regionalverkehr, den die ÖBB in den letzten Jahren in
Vorarlberg geliefert haben“, so Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender
der ÖBB Holding AG.

Factbox Verkehrsdienstevertrag

· Linien: S1 (Lindau-Bludenz), S2 (Feldkirch-Buchs) und S3 (St.
Margrethen-Bregenz); nach Infrastrukturausbau zusätzlich S5 (Angebot
über Lauteracher Südschleife)
· Verkehrsleistung: rund 3,2 Mio. Fahrplankilometer pro Jahr
· Fahrzeuge: Talent 3 (Neufahrzeuge, rd. 300 Sitzplätze,
schrittweiser Einsatz ab Frühjahr 2019), Doppelstockzüge
(Bestandsfahrzeuge, rd. 550 Sitzplätze)
· Sonstiges:
– Ausgestaltung als „Bruttovertrag“, d.h. Tarifhoheit liegt beim Land
bzw. Verkehrsverbund (Tariferlöse fließen dem Verkehrsverbund zu)
– Angebotsplanung obliegt federführend dem Land in Zusammenarbeit mit
dem Bund
– umfangreiches Leistungscontrolling und Qualitätsmanagement

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