Gaal: Mieterhilfe Wien verlängert erfolgreiche Aktion zur Mietzinsüberprüfung

Drei von vier überprüften Altbaumieten sind zu hoch!

Wien (OTS) – Anfang Oktober startete die Mieterhilfe der Stadt
Wien gemeinsam mit der Mietervereinigung Österreichs eine
dreimonatige Unterstützungs-Aktion für MieterInnen im Altbau.
„Aufgrund der starken Nachfrage und der Ergebnisse der bisherigen
Mietzinsüberprüfungen – drei von vier überprüften Altbaumieten sind
höher als gesetzlich erlaubt – setzt die Stadt Wien die erfolgreiche
Aktion bis 31. Jänner 2019 fort“, kündigt Frauen- und
Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal an.

Zwtl.: 2.500 Beratungsgespräche in den vergangenen 8 Wochen

„Seit Beginn der Aktion Anfang Oktober kam es in rund 2.500
Beratungsgesprächen zu 240 Mietzinsüberprüfungen im Altbau. Dabei
stellte sich heraus, dass 180 der überprüften Mieten deutlich zu hoch
sind“, zieht Christian Bartok, Leiter der Mieterhilfe Wien, eine
erste Bilanz.
In rund 60 Fällen empfahlen die ExpertInnen der Mieterhilfe eine
behördliche Mietzinsüberprüfung im Rahmen der Aktion mit der
Mietervereinigung. Bei weiteren 120 Fällen handelte es sich um
befristete Mietverhältnisse. Diese MieterInnen wollten, aufgrund der
Befürchtung die Wohnung zu verlieren, noch zuwarten oder befanden
sich bereits außerhalb der Verjährungsfrist. Diese liegt bei
unbefristeten Verträgen bei drei Jahren nach Vertragsabschluss.

Zwtl.: Website-Besuche: 30 Prozent mehr Zugriffe auf
Online-Mietenrechner

Dass bei den WienerInnen sowohl großes Interesse als auch
Informationsbedarf vorhanden sind, zeigen die Besuche auf der
Webseite der Mieterhilfe, die sich seit Beginn der kostenlosen Aktion
verdreifacht haben. Der Online-Mietenrechner wurde seit der
Adaptierung der Lagezuschlagskarte rund 20.000 Mal abgerufen, was
einer Steigerung von knapp 30 Prozent entspricht.

„Ich empfehle allen Mieterinnen und Mietern, die hinsichtlich der
Höhe ihrer Miete unsicher sind, diese Aktion in Anspruch zu nehmen.
Bei einem kostenlosen Beratungsgespräch nehmen die Expertinnen und
Experten der Mieterhilfe den Mietvertrag genau unter die Lupe und
leiten – im Falle einer zu hohen Miete – die notwendigen nächsten
Schritte ein“, rät Stadträtin Gaal, das kostenlose Angebot der Stadt
in Anspruch zu nehmen.

Zwtl.: Die Aktion im Detail

Die Mietervereinigung Österreichs übernimmt auf Empfehlung der
Mieterhilfe gegebenenfalls die Vertretung der MieterInnen bei einem
Verfahren auf Überprüfung des Mietzinses bei der Schlichtungsstelle
für wohnrechtliche Angelegenheiten (MA50). In diesen Fällen wird der
Mitgliedsbeitrag, falls MieterInnen noch nicht Mitglied sind,
gestundet und erst dann verrechnet, wenn das Verfahren beendet ist
und die MieterInnen ihr Geld zurückbekommen haben. Somit müssen
betroffene MieterInnen den Prozess nicht selbst finanzieren und haben
zudem keine Einstiegskosten.

Zwtl.: Mieterhilfe warnt vor Abzocke durch private Prozessfinanzierer

In den überteuerten Altbaumieten wittern sogenannte
„Prozessfinanzierer“ ein lukratives Geschäftsfeld. Diese Firmen
verlangen bis zu 45 Prozent des zurückgeforderten Betrags als
Provision. Und das nicht nur für zu viel bezahlte Miete in der
Vergangenheit, sondern auch für die künftige Ersparnis – bis zu drei
Jahre im Voraus. Von der Rückzahlung und der ersparten Miete bleibt
den MieterInnen dann nur mehr wenig übrig.
„Die privaten Prozessfinanzierer gehen dabei immer aggressiver und
teils illegal vor. Auf der Suche nach neuen Kundinnen und Kunden
gehen sie von Tür zu Tür und geben sich teilweise sogar als
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt aus. Ziel dabei ist,
Mieterinnen und Mieter dazu zu überreden, sehr hohen
Provisionszahlungen zuzustimmen“, warnt der Leiter der Mieterhilfe
Wien, Christian Bartok, vor privaten Prozessfinanzierern.

Zwtl.: Beispiel für Provisionsforderung:

Miete vor Überprüfung 897,49
Miete nach Überprüfung 722,26
Ersparnis 175,26

Rückforderung an den Vermieter für die letzten 3 Jahre 6.309,36
Ersparnis für die nächsten 3 Jahre (mtl. 175,26 x 36 Monate) 6.309,36
Gesamtersparnis für die/den MieterIn 12.618,72

Von diesen 12.618,72 Euro verlangen die Prozessfinanzierer ihre
Provision, die bis zu 45 Prozent reicht. Die/der MieterIn erhält in
diesem Fall nach Abzug der Provision von 5.700 Euro, statt rund 6.300
Euro für die zu viel bezahlte Miete der letzten Jahre, nur mehr knapp
600 Euro!

Zwtl.: Mieterhilfe unterstützt kostenlos, kompetent und konsequent

Die Mieterhilfe ist ein kostenloser Service der Stadt Wien und
berät WienerInnen in allen rechtlichen Fragen rund um das Thema
Wohnen. Der kostenlose Mietenrechner steht rund um die Uhr für einen
ersten Check der Miete unter https://mieterhilfe.at/ zur Verfügung.
Sollte sich bereits beim Online-Check herausstellen, dass man zu viel
Miete bezahlt, lohnt sich jedenfalls ein persönlicher Beratungstermin
bei der Mieterhilfe. Nach dem Beratungsgespräch und der Überprüfung
der Miete durch die ExpertInnen der Mieterhilfe, können die weiteren
Schritte gemeinsam besprochen werden. (Schluss) wsw/da

Christiane Daxböck
Mediensprecherin StRin Kathrin Gaal
T +43(0) 1 4000-81869
M christiane.daxboeck@wien.gv.at

Christian Bartok
Leitung Mieterhilfe, Wohnservice Wien Ges.m.b.H.
T +43(0) 1 24 503-25901
M christian.bartok@extern.wien.gv.at

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