AUVA-„Back to Life“-Award Niederösterreich: Werner Rosenberger aus Rohrendorf bei Krems erhält Auszeichnung

Wien/St. Pölten (OTS) – Werner Rosenberger erlitt im Alter von 33
Jahren einen schweren Arbeitsunfall, der sein Leben für immer
veränderte. Seitdem ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Für seinen
engagierten und vorbildhaften Weg zurück ins Leben, auf dem er eine
zweite Karriere als PR-und Kommunikationsberater mit dem Schwerpunkt
Barrierefreiheit im Internet eingeschlagen hat, wurde der
Rohrendorfer am Montag, 10. Dezember 2018 bei einem Festakt im
Landhaus St. Pölten mit dem AUVA-„Back to Life Award“ ausgezeichnet.

„Mit dem ‚Back to Life‘-Award zeichnen wir jedes Jahr Menschen
aus, die nach dem Schicksalsschlag Arbeitsunfall mit einer
beispielhaften sozialen und beruflichen Rehabilitation den Weg zurück
ins Leben geschafft haben. Menschen wie Werner Rosenberger zeigen
eindrucksvoll, dass ein Ende auch ein neuer Anfang sein kann“, sagte
Alexander Bernart, Direktor der AUVA-Landesstelle Wien, in seiner
Begrüßungsrede. In Vertretung von Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner überreichte Soziallandesrätin Christiane
Teschl-Hofmeister an Rosenberger den Award. In ihrer Laudatio betonte
sie, wie wichtig es sei, Unfallopfer, die oft plötzlich und
nachhaltig aus ihrem Alltag gerissen werden, bei der sozialen und
beruflichen Wiedereingliederung zu unterstützen: „Menschen im
Rollstuhl sind genauso leistungsfähig wie andere Mitarbeiter, haben
es am Arbeitsmarkt aber schwerer. Es ist wichtig, Barrieren
aufzubrechen, sonst verliert die Wirtschaft wertvolle Arbeitsleistung
und Know-how“. Gerda Schilcher, Vizepräsidentin der NÖ
Arbeiterkammer und Christa Kocher von der Wirtschaftskammer NÖ
würdigten Rosenberger mit einem Wellnessurlaub und einem
Warengutschein im Wert von 1.000 Euro.

Zwtl.: Arbeitsunfall mit 33 Jahren

Der 2. September 2006 war ein Wendepunkt im Leben des jungen
Familienvaters Werner Rosenberger. Auf dem Weg von der Arbeit nach
Hause verunglückte er schwer. Die Diagnose: eine dauerhafte,
inkomplette Querschnittlähmung. Nach Wochen auf der Intensivstation
im Krankenhaus kam Rosenberger für zehn Monate zur Rehabilitation an
den Weißen Hof nach Klosterneuburg in Niederösterreich. Das
Rehabilitationszentrum der AUVA ist auf die Behandlung von
Patientinnen und Patienten nach Rückenmarksverletzungen, Amputationen
und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates spezialisiert.
Hier hat sich Rosenberger Schritt für Schritt ins Leben
zurückgearbeitet. Motiviert hat ihn das Ziel, irgendwann mit seinem
Sohn Felix Fußball spielen zu können. „Deshalb habe ich versucht,
hart an mir zu arbeiten, um so viel wie möglich aus der Reha
herauszuholen“, so Rosenberger.

Trotz sinkender Zahlen wurden in Österreich im Vorjahr 91.897
Menschen bei Arbeitsunfällen verletzt, rund 12 Prozent davon bei
Wegunfällen, wie Werner Rosenberger. Um sie kümmert sich die AUVA von
der Akutbehandlung bis zur Rehabilitation, wenn nötig bis zur
Unfallrente. Um eine Berufsunfähigkeit zu vermeiden, werden
Verunfallte in den Rehabilitationszentren der AUVA ganzheitlich und
nach modernsten Gesichtspunkten auf die Rückkehr in den Alltag
vorbereitet. Neben der medizinischen Rehabilitation ist die soziale
und berufliche Wiedereingliederung ein wichtiges Ziel. Dabei betreut
die AUVA umfassend und langfristig und unterstützt Versicherte bei
der Lösung gesundheitlicher, sozialer, beruflicher und finanzieller
Probleme. „Eine rasche Wiedereingliederung wirkt sich sowohl in
gesundheitlicher, sozialer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht
positiv aus“, sagt Bernart.

Zwtl.: Neue Wege: Einsatz für Barrierefreiheit

Heute ist Werner Rosenberger auf den Rollstuhl angewiesen und kann
seinen Oberkörper eingeschränkt bewegen. Auch wenn er sein
persönliches Therapieziel, wieder gehen zu können, nicht erreicht
hat, ist seine soziale und berufliche Rehabilitation rückblickend ein
voller Erfolg.

Der Weg dorthin war allerdings steinig. Die Familie musste
übersiedeln, da das alte Zuhause nicht barrierefrei war; seinen
früheren Job in der Gastronomie musste Rosenberger aufgeben. Für die
junge Familie war diese Zeit extrem belastend, mit vielen
durchweinten Nächten. Als der Unfall passierte, war der erste Sohn,
Felix, gerade einmal zehn Wochen alt. „Mir war es wichtig, eine neue
Aufgabe in meinem Leben zu finden. Egal ob in einem bezahlten Job
oder ehrenamtlich. Ich wollte auf gar keinen Fall geistig in Pension
gehen und mich auf die Invalidenrente verlassen“, sagt Rosenberger.
Mit Unterstützung der AUVA machte er eine Ausbildung zum PR-Berater
an der Donau Universität Krems, danach absolvierte er noch den
Masterlehrgang im Fach Unternehmenskommunikation.

Nach einer zweijährigen beruflichen Pause nach dem Unfall konnte
Rosenberger in der Arbeitswelt allmählich wieder Fuß fassen. Bei
einer Werbeagentur in St. Pölten fand Herr Rosenberger eine Stelle
als Marketingberater. Aktuell arbeitet er außerdem als Projektleiter
bei der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) in Wien. In
Zusammenarbeit mit der Österreichischen Computer Gesellschaft und
einem interdisziplinären Beirat hat Herr Rosenberger eine
Zertifizierung ins Leben gerufen, um Bemühungen von Unternehmen und
Organisationen im Bereich Web Accessibility (barrierefreies Internet
bzw. Websites) auszuzeichnen. „Laut Statistik Austria leben ca. 1,7
Millionen Menschen mit einer temporären oder dauerhaften
Beeinträchtigung in Österreich. Diese Zielgruppe darf man nicht
vergessen“, so Rosenberger. Seinen beruflichen Alltag kann Werner
Rosenberger mit der Unterstützung von persönlichen Assistenten sehr
gut bewältigen.

Zwtl.: Engagement für andere Betroffene

Heute ist Werner Rosenberger 45 Jahre alt. Mit seiner
Lebensgefährtin Maria hat er zwei Söhne, Felix (12 Jahre) und Wenzel
(8 Jahre). Für Wenzel hat sich das Paar vier Jahre später bewusst
entschieden, um Felix „eine Familie zu schenken, auf die er sich sein
ganzes Leben verlassen kann“. Mit seiner Auszeichnung mit dem
AUVA-„Back to Life Award“ möchte Rosenberger andere Menschen mit
einem ähnlichen Schicksal motivieren, „das Beste aus ihrer Situation
zu machen und aktiv hinaus in die Welt zu gehen“. Um seine
Erfahrungen weiterzugeben, engagiert sich Werner Rosenberger
ehrenamtlich: Der Verein „Chancengleich“ in Krems unterstützt
Menschen, die nach einem Unfall oder einer Krankheit mit
Einschränkungen leben müssen. Von 2011 bis 2014 engagierte sich
Rosenberger außerdem bei „CEOs on Wheels“, einer Initiative, die die
Leistungsfähigkeit von Menschen im Rollstuhl in den Vordergrund
stellen und Zugangsbarrieren zu qualifizierten Jobs und
Führungspositionen abbauen möchte.

Zwtl.: Über den AUVA-„Back to Life“-Award:

Der AUVA-„Back to Life“-Award wird seit 1997 von der
AUVA-Landesstelle Wien vergeben. Mit dem Award werden Menschen
ausgezeichnet, die ihre Angehörigen nach schweren Arbeitsunfällen zu
Hause pflegen („AUVA-Pflegepreis“). Seit 2016 geht der Preis unter
neuem Namen auch an Menschen, die sich nach schweren Arbeitsunfällen
oder Berufskrankheiten mit einer beispielhaften sozialen und
beruflichen Rehabilitation ins Leben zurückgearbeitet haben und damit
vielen Menschen Mut machen.

Heike Guggi
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