Frühzeitige Burnout-Prophylaxe kann bis zu 12,8 Milliarden EuroTherapie-Kosten sparen

JKU-Langzeitstudie im Auftrag der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ

Linz (OTS) – Psychische Störungen sind weit verbreitet in Österreich.
Die Häufigkeit liegt laut OECD-Studie etwas über dem Durchschnitt der
EU (17,7 Prozent). Einen großen Anteil daran haben
Burnout-Entwicklungen, die letztlich diagnostisch in schwere
Angsterkrankungen bzw. Depressionen übergehen. „Oft ist Stress ein
Verursacher: Eine Ursache kann die Arbeitssituation sein, die
inhaltliche Überforderung oder aber auch die quantitative
Anforderung. Eine wesentliche Rolle spielen auch Arbeitsklima und der
Umgang der Kollegenschaft. Es ist daher besonders wichtig,
rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um die stressbedingte Auslösung
der Erkrankung hintanzuhalten“, betont Univ.-Doz. Prof. Dr. Werner
Schöny, Ehrenpräsident von pro mente Österreich.

Die Berechnungen aus der IWS-Vorgängerstudie (2014) zeigen
eindeutig, dass die volkswirtschaftlichen Kosten umso höher sind, je
später Burnout erkannt und behandelt wird. Ein früher
Diagnosezeitpunkt dämpft die volkswirtschaftlichen Kosten von Burnout
entscheidend. Noch besser und in Folge billiger sind
selbstverständlich präventive Maßnahmen und Bewusstseinsbildung für
das Thema Burnout und seine Konsequenzen.

„Die (hypothetischen) Einsparungen für das Gesundheitssystem
liegen im maximalen Fall bei 12,8 Milliarden Euro, wenn alle
Betroffenen das Gesundheitssystem in Anspruch nehmen, bzw. im
wahrscheinlicheren Fall bei rund 2,9 Mrd. Euro, wenn nur Personen mit
negativer Einschätzung ihres Gesundheitszustandes das
Gesundheitssystem beanspruchen“, resümiert Univ.-Prof. em. DDr.
Friedrich Schneider von der Linzer JKU das neueste Studienergebnis.
„Bei den Kosten für den Krankenstand zeigt sich ein ähnliches Bild.
Auch hier liegen die vermiedenen Kosten durch nicht-notwendigen
Krankenstand (Einsparungen) zwischen 10,6 Mrd. Euro und 2,1 Mrd. Euro
– je nach Szenario.“

Die Initiative Wirtschaftsstandort Oberösterreich (IWS) will mit
dieser Langzeit-Studie beweisen, dass sich Burnout-Prophylaxe nicht
nur gesundheitspolitisch und volkswirtschaftlich, sondern auch
betriebswirtschaftlich für jeden einzelnen Betrieb rechnet. „Denn
gesunde Mitarbeiter sind das größte Kapital. Deshalb muss Maßstab
allen wirtschaftlichen Handelns stets der Mensch sein. Einmal mehr
bestätigt unsere IWS-Studie den Grundsatz, dass Vorbeugen besser ist
als Heilen“, sagt IWS-GF Gottfried Kneifel. Eine wissenschaftlich
solide gesicherte Erkenntnis, auf der die Bundesregierung aufbauen
kann.

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner stellte fest, dass Burnout
oft erst nach längerer Zeit in den Betrieben und in der Arbeitswelt
offenkundig wird. Gerade in der Vorweihnachtszeit und in den Tagen um
den Jahreswechsel werden psychische Erkrankungen manifest und führen
dann – verspätet – zum Beginn einer meist sehr teuren Therapie mit
oft wochenlangen Krankenständen. Deshalb sei diese Studie so
wertvoll, weil konkrete prophylaktische Maßnahmen sowohl den
Betroffenen als auch dem Wirtschaftsstandort Vorteile bringen. Eine
klare „Win-win-Situation“, so der Landesrat.

Burnout-Studie und IWS-PK-Unterlage zum Download auf
[www.iwsooe.at] (http://www.iwsooe.at/)

Initiative Wirtschaftsstandort Oberösterreich
Prof. Gottfried Kneifel
IWS-Geschäftsführer
0664/4432858
www.iwsooe.at

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