47. Wiener Gemeinderat (2)

Aktuelle Stunde, eingebracht von der SPÖ zum Thema „Rekordinvestitionen in die Jugendarbeit – ein aktiver Beitrag zu Demokratie und sozialem Frieden“

Wien (OTS/RK) – Grin Marina Hanke, BA (SPÖ) sagte, dass im heurigen Jahr 33 Millionen Euro in die Jugendarbeit fließen würden. 800 MitarbeiterInnen würden an 80 Standorten mit Jugendlichen arbeiten. Insgesamt hätten die JugendarbeiterInnen zwei Millionen Kontakte mit jungen Menschen. „So ein breites Netz gibt es sonst nirgends“, sagte sie. Ziel sei die persönliche Entfaltung und gesellschaftliche Teilhabe der Jugendlichen. Sie zitierte eine Studie, wonach sich mit Jugendarbeit eine deutliche Verbesserung der Freizeitgestaltung ergeben würde und Jugendliche einen positiveren Bezug zu sich selbst bekommen würden. Jugendarbeit sei außerdem ein aktiver Beitrag zu Demokratie und Frieden: „Unser Zugang ist es, Jugendliche stark zu machen“, sagte Hanke. Jugendliche seien „Mitgestalter dieser Stadt“. Das zeige das Projekt „Werkstatt junges Wien“, bei dem tausende Kinder und Jugendliche die Stadt von morgen mit ihren Ideen und Wünschen mitgestalten können.

GR Christoph Wiederkehr, MA (NEOS) stimmte seiner Vorrednerin zu:
„Aktive, aufsuchende Jugendarbeit ist essentiell für sozialen Frieden.“ Kritik übte er an der hohen Jugendarbeitslosigkeit und an der „historisch, gewachsenen Vereinsarbeit“. Laut Wiederkehr sei Jugendarbeit zu wichtig, um sie „Parteipolitik“ zu überlassen. Laut Wiederkehr habe eine Studie der MA 13 im Jahr 2016 „gravierende Probleme“ in der Jugendarbeit festgestellt. So würden beispielsweise Jugendliche, die selbst diskriminiert würden, problematische Ansichten vertreten. Er betonte, dass bei den Jugendlichen angesetzt werden müsste, um eine offene und tolerante Gesellschaft zu festigen. Beteiligung sei dabei essentiell. Er nannte die Jugendparlamente in den Bezirken als Beispiel dafür.

StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM (ÖVP) sagte: „Wir sind uns alle einig, dass Jugendarbeit wesentlich und relevant ist“. Zudem gebe es viele Vereine, die gute Arbeit leisteten und MitarbeiterInnen würden sich „jeden Tag engagieren“. Dennoch: Die 33 Millionen Euro würden bei den Jugendlichen „nicht ankommen“. Es gebe „Doppelgleisigkeiten und regionale Überschneidungen“. Zudem fehle es an „nachvollziehbarer Evaluierung“. Er ortete bei der Kinder- und Jugendbetreuung ein „SPÖ-System“ beziehungsweise einen „SPÖ-Freundeskreis“. Abschließend forderte er eine „Neuaufstellung in diesem Bereich“.

GR Peter Kraus, BSc (Grüne) konterte den Vorwurf der „historisch gewachsenen Vereinsarbeit“ damit, dass es Schwerpunkte der MA 13 gebe, die sich gezielt nach den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen richten würden. Zudem sei die „Wirksamkeit“ der Arbeit „sehr gut erforscht“. Derzeit würden Erhebungen des Instituts für Rechts- und Kriminalsoziologie laufen. Es sei belegt, dass Jugendliche „dort wo Streetwork ist besser mit Konflikten umgehen“ könnten, sagte Kraus. Jugendarbeit würde die Jugendkriminalität um 15 bis 20 Prozent senken. Jeder Cent, der in die Jugendarbeit investiert werde, würde die Sicherheit und Lebensqualität der Stadt erhöhen, schloss Kraus.

GR Dr. Wolfgang Aigner (FPÖ) kritisierte, dass Streetwork angesichts von Messerangriffen nicht ausreichend sei. Es sei wichtig, „unsere eigene Bevölkerung zu schützen“. Rot und Grün hätten „nur die Täter im Auge“. Die derzeitigen Konzepte seien aus den 1950er-Jahren und Streetwork hätte „keinen Sinn“, so Aigner. Zudem sei das „Geld fehlgeleitet“. Abschließend kritisierte er die Vereinsstrukturen in der Jugendarbeit – diese böten eine „parteipolitische Spielwiese der SPÖ“.

(Forts.) hie

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