68. Städtetag: Hitzige Debatten um die Zukunft der Pflege

Im Arbeitskreis 1 beim Österreichischen Städtetag ging es um die Finanzierung und den künftigen Bedarf in der Pflege

Wien (OTS/RK) – Der 69. Österreichische Städtetag in der Freistadt Rust wurde heute, Donnerstag, in vier Arbeitskreisen fortgesetzt. Beim dritten Arbeitskreis diskutierten unter dem Vorsitz von Vizebürgermeister von Dornbirn, Martin Ruepp, die VerkehrsexpertInnen Michael Patscheke, Mobilitätsmanager von EcoBus, Martin Tönnes, Bereichsleiter Planung, vom Regionalverband Ruhr (Deutschland), Peter Teuschel, Leiter Innovation und Nachhaltigkeit bei den Stadtwerken Wörgl und Stephanie Essig, Abteilungsleiterin Stadtplanung der Stadt Feldkirch über klimaverträgliche Mobilität in Städten und den Stadtregionen.

Dornbirns Vizebürgermeister Martin Ruepp hielt fest, dass umweltfreundliche Mobilität keine reine Frage der Verkehrsmittelwahl sei. Feste Siedlungsgrenzen sind eine Grundvoraussetzung für umweltfreundliche Mobilität. „Radfahrer, Fußgänger und auch der öffentliche Verkehr – es läuft einfach alles besser in kompakten Siedlungen und es entsteht einfach viel weniger Verkehr.“ Dornbirn setze außerdem massiv auf einen Ausbau des Stadtbusses (mit mittlerweile 280 Haltestellen) und betreibt Parkraumbewirtschaftung auf fast allen innerstädtischen Parkplätzen. Gemeinsam mit Förderungen für Lastenräder und Kinderanhänger oder Anreizsysteme in Kooperation mit Betrieben würden diese Maßnahmen zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel animieren. Um PendlerInnen bessere Angebote im umweltfreundlichen Verkehr zu machen, hat die Stadt gemeinsam mit dem Land Vorarlberg eine Stadtregionalbahn über eine spezielle Trasse in den Bregenzer Wald geprüft. Trotz hoher Kosten und einiger Bedenken wird die Stadt, gemeinsam mit den Gemeindevertretern des Bregenzer Waldes, diese interessante Verbindung weiter verfolgen.

Michael Patscheke, Mobilitätsmanager von EcoBus am Max-Plack-Institut stellte sein EcoBus. Ridepooling-System mit bedarfsgesteuerten Kleinbussen vor. Fahrgäste können über eine App einen Bus mit maximal 8 Fahrgastplätzen für Fahrten von Tür zu Tür buchen. Die Routenführung wird in Echtzeit berechnet und optimiert. Aktuell arbeitet EcoBus in Kooperation mit den Leipziger Verkehrsbetrieben an einem intermodalen Routing, wo eine Routenoptimierung zu den nächsten ÖV-Haltestellen erfolgt. Auch soll eine EcoBus-Vermarktungs-Firma gegründet werden.

Martin Tönnes vom Regionalverbund Ruhr stellte den Radschnellweg Ruhr RS1 vor, der zehn Stadtzentren und vier Universitäts-Standorte von Duisburg über Essen, Dortmund bis Hamm verbinden soll und ein wichtiger Bestandteil des Mobilitätskonzeptes der Region ist. Im Einzugsgebiet des Radschnellwegs leben 1,65 Millionen EinwohnerInnen. Entlang des RS1 soll integrierte Siedlungsentwicklung erfolgen. Der Regionalverband Metropole Ruhr umfasst 53 Städte und insgesamt 5,1 Millionen EinwohnerInnen.

Die Stadt Wörgl in Tirol setzt auf Elektromobilität und Sharing-Angebote. Die Stadt im Inntal startete gemeinsam mit den Stadtwerken Wörgl das tirolweite E-Carsharing „floMOBIL“. Das Angebot wird laufend um neue Mobilitätsformen erweitert, erklärte Peter Teuschel. Neben dem Angebot an Elektroautos gehören inzwischen auch E-Scooter und Bikesharing zum Portfolio. Teil des Sharing-Konzeptes ist auch ein Netz an Ladestationen. Mittlerweile werden sogar in Osttirol schon Standorte für Fahrzeuge angeboten. Das E-Car-Sharing der Stadtwerke Wörgl ist außerdem in den Verkehrsverbund integriert und sieht sich als Teilangebot des öffentlichen Verkehrs.

Stephanie Essig von der Stadt Feldkirch in Vorarlberg stellte die Feldkirchner Mobilitätsstrategie vor. Langfristig will Feldkirch den öffentlichen Straßenraum weiter aufwerten, um Zu-Fuß-Gehen und Radfahren zu fördern. Umgesetzt werden soll das über ein Gesamtkonzept, das mehrere Teilkonzepte wie das Radverkehrskonzept, das Straßen und Wegekonzept, sowie den Stadtentwicklungsplan und das Räumliche Entwicklungskonzept miteinander abstimmt. Durch diesen strategischen Ansatz konnte der Anteil des motorisierten Individualverkehrs von 48 Prozent (2003) auf 37 Prozent (2017) reduziert werden.

Der Vorsitzende des Arbeitskreises, Vizebürgermeister Martin Ruepp, unterstrich in seinem Schlussstatement die Notwendigkeit der Nahverkehrsmilliarde zur Lösung der Verkehrsprobleme in den Ballungsräumen. Dieses Projekt wurde von Ex-Bundesminister Norbert Hofer immer wieder angekündigt und sollte ehestmöglich wieder aufgegriffen werden.

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