„kulturMontag“ am 27. Mai: „Ibiza-Gate“, Elton-John-Biopic, Claudio Magris’ neues Werk

Danach: Dokumentation „Körper-Gefühle: Gaga Dance in St. Pölten“

Wien (OTS) – Clarissa Stadler präsentiert den „kulturMontag“ am 27. Mai 2019, der bedingt durch den „Runden Tisch“ zur Sondersitzung des Nationalrates (22.25 Uhr) erst um 23.05 Uhr in ORF 2 startet. Die Sendung befasst sich aus aktuellem Anlass ebenfalls mit den Auswirkungen von „Ibiza-Gate“ und befragt Künstlerinnen und Künstler zur Lage der Nation. Außerdem geht es u. a. um das neue Elton-John-Biopic, das demnächst in die Kinos kommt, sowie um das jüngste Werk des italienischen Schriftstellers Claudio Magris, der zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen zählt und im April seinen 80. Geburtstag feierte. Anschließend an das Kulturmagazin ist die neue Dokumentation „Körper-Gefühle: Gaga Dance in St. Pölten“ (0.05 Uhr) zu sehen.

„Ibiza-Gate“: Künstler/innen zur Lage der Nation

„Ibiza-Gate“ hat Österreich erschüttert, seinem internationalen Ansehen massiv geschadet und dem Land Neuwahlen beschieden. „So ist Österreich nicht“ meinte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in seinen Reden zur Nation. Doch wie ist Österreich wirklich? Wie steht es um Anstand und Würde in der Politik? Welche Lehren lassen sich daraus ziehen? Und wo steht Österreich in Europa? Am Tag nach der EU-Wahl nehmen Künstlerinnen und Künstler wie Lotte Tobisch, Hubert von Goisern und David Schalko Stellung zur politischen Situation.

„Rocketman“ Elton John – Kinostart für Biopic

Seit 50 Jahren fegt er als „Rocketman“ durch das internationale Show-Biz und singt auch noch mit 72 Jahren „I´m still standing“. Sir Elton John, ein Titan der Pop-Musik. Seinen Erfolg hat der als Reginald Kenneth Dwight im Londoner Vorort Pinner am 25. März 1947 geborene Musiker seiner Großmutter zu verdanken, bei der er nach der Trennung seiner Eltern aufgewachsen ist. Schon früh erkannte sie das außergewöhnliche Talent und schickte ihn an die Royal Academy of Music, wo er sechs Jahre lang Klavier und Musiktheorie studierte. Danach gründete er seine erste Band und änderte seinen Namen. Doch erst die Begegnung mit dem Songtexter Bernie Taupin brachte die Elton’sche Hitmaschine in Schwung. Der kleine Mann am Piano mit der großen Falsett-Stimme und den einfühlsamen Texten, mal eher dem Blues, mal eher dem Rock zugeneigt, gewann viele Fans, ganz besonders mit seinen Balladen – und er selbst damit mehr und mehr an Selbstbewusstsein. Überdimensionierte Brillen und schrille Outfits, ein verschwenderischer Lebensstil und eine manchmal bösartig scharfe Zunge wurden zu Elton Johns Markenzeichen, er selbst zur Pop-Ikone. Seine Drogensucht und sein Outing brachten ihm in den 1980er Jahren zwar einen Karriereknick ein, doch ein Jahrzehnt später war Elton John wieder auf Erfolgskurs, heimste mit dem Titelsong für die Disney-Verfilmung „König der Löwen“ einen Oscar ein und sein Requiem für Prinzessin Diana „Candle in the Wind“ ist mit 32 Millionen Exemplaren die weltweit meistverkaufte Single. Jetzt kommt seine aufregende Geschichte mit dem Biopic „Rocketman“ auf die Kino-Leinwand.

Europäer aus Überzeugung – Claudio Magris zum 80. Geburtstag

Er ist Schriftsteller, Gelehrter und das, was man einen Kosmopoliten nennt. Er stammt aus Triest, hat unzählige Bücher verfasst und schreibt, um Ordnung zu schaffen oder sie manchmal auch zu zerstören. Claudio Magris schreibt gegen das Vergessen von Menschen oder Dingen, Landschaften oder Ereignissen. Vor Kurzem feierte Magris seinen 80. Geburtstag und verspürt immer noch eine große Lust zu erzählen. Und so legt er jetzt mit dem neuen Buch „Schnappschüsse“ ein Mosaik des Lebens vor. Es sind kleine, literarische Notizen, Episoden aus dem Alltag, in denen Magris den Grundfragen des Lebens nachgeht und feine Denkanstöße geben will. Als überzeugter Europäer erlebt er die Gegenwart kritisch, scheint ihm doch die Welt aus den Fugen geraten. Genau über diese Zeit der rasanten Veränderungen, in der sich die Politik, die Kunst und der Mensch selbst wandeln, reflektiert er in seinem Kompendium. Magris warnt vor der Gegenwart des Krieges und betätigt sich als paneuropäischer Friedensstifter im Sinne Kants. Sich selbst sieht er als einen der letzten Triestiner Kaffeehausliteraten.

Dokumentation „Körper-Gefühle: Gaga Dance in St. Pölten“ (0.05 Uhr):

Ohad Naharin ist so etwas wie ein Wunderknabe – wenngleich auch ein spätberufener. Erst im Alter von 22 Jahren, nach seinem Militärdienst in Israel, entschloss er sich zu einer professionellen Ausbildung, wurde von der legendären Martha Graham entdeckt und nach New York engagiert. Nachdem er sein Engagement bald wieder hinschmiss, durchlief er simultan an zwei der renommiertesten US-Tanzschulen eine Ausbildung. In New York lernte er seine Frau kennen, mit der er nach Israel zurückging und die Leitung der Batsheva Dance Company übernahm. Innerhalb kürzester Zeit brachte er die ehrwürdige Institution zu neuem Glanz – und entwickelte seine ganz eigene tänzerische Sprache: Gaga, ein Schlüssel zu dem, was uns der Körper unbewusst zu sagen hat. „Man muss auf den Körper hören, bevor man ihm sagt, was er zu tun hat“, lautet sein Credo. In St. Pölten wird nun nach Naharins Methode ein dreiteiliges Gaga-Event ausgerichtet. Gaga-Spezialist Shahar Binyamini wird als Artist in Residence den Abend erarbeiten, der eine Choreografie von Ohad Naharin beinhaltet, eine Neukreation und einen Beitrag tanzbegeisterter Laien. Der Film von Florian Gebauer begleitet den kreativen Entstehungsprozess.

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