Frankfurter Rundschau: Spahn liegt daneben

Frankfurt (ots) – So groß die Vorteile von Klinik-Datenbanken, elektronischen Patientenakten oder Fitness-Trackern sein mögen, darf nicht vergessen werden: Es gibt kaum sensiblere Daten als die über den Gesundheitszustand. Für Arbeitgeber, Versicherungen oder Banken sind sie Gold wert. Stelle ich jemanden ein, der bereits beim Treppensteigen einen Puls von 200 hat? Wie ist es mit einer Hausratversicherung für einen Kunden, der wegen einer Demenz immer öfter vergisst, das Wasser abzudrehen? Gesundheitsminister Jens Spahn meint: “Datenschutz ist was für Gesunde.” Das war und ist falsch, weil so getan wird, als könnten Kranke von der Digitalisierung nur profitieren, wenn sie den Schutz eigener Daten hintanstellen. Gerade Gesundheitsinformationen müssen extrem geschützt werden. Hier bestehen Lücken. Das ist fatal, weil die Kassen von 2021 an jedem Versicherten eine elektronische Patientenakte mit sensiblen Daten anbieten müssen. Spahn muss Digitalisierung und Datenschutz miteinander vereinen.

Pressekontakt:

Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222


Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell