Oö. Volksblatt: „Wahlversprechen“ (von Herbert SCHICHO)

Ausgabe vom 4. Oktober 2019

Linz (OTS) – Der erste Gesprächsreigen ist vorbei, allerdings kann man davon ausgehen, dass man noch einige Runden brauchen wird, bevor in der Hofburg eine neue Regierung angelobt werden kann. Und man wird auch noch öfters hören, dass Qualität vor Tempo geht – trotzdem wäre es gut, wenn die Parteien schön langsam aus der Trauerphase kommen und neben der eigenen Befindlichkeit auch über die Gestaltung des Landes reden. Besonders bei SPÖ und FPÖ drohen die innerparteilichen Querelen zu länger anhaltenden Lähmungserscheinungen zu führen. Schade. Denn durch erfolgreiche Regierungsverhandlungen könnten beide zumindest eines der zentralen Versprechen erfüllen, die sie ihren Wählern im Wahlkampf gegeben haben. Denn Hofer und Kickl ließen plakatieren, dass sie eine Regierung aus ÖVP und Grünen verhindern wollen. Und der SPÖ war es immer ein Anliegen, dass es nicht noch einmal zu einer türkis-blauen Zusammenarbeit kommt. Um diese Versprechen zu erfüllen, müsste man aber Verantwortung übernehmen. Und es wäre auch an der Zeit, dass die Politik wieder die Gestaltung übernimmt. Auf Dauer ist das bloße Verwalten zu wenig. Ein Beispiel:
Gestern hat Regierungssprecher Winterstein ein Pressebriefing abgehalten und die Kollegen haben übereinstimmend festgestellt, dass man darüber nichts berichten muss.

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