Umstieg ins neue Bedienstetengesetz zugesagt

Gewerkschaft begrüßt Ankündigung

Wien (OTS) – Auf der 1. Landeskonferenz der younion­_Die Daseinsgewerkschaft gab Bürgermeister Michael Ludwig heute die Zusage, den Umstieg ins neue Bedienstetengesetz zu ermöglichen. Vorangegangen war eine zweijährige Evaluierung des neuen Besoldungssystems und die Forderung der Gewerkschaft younion Hauptgruppe II nach einem Umstieg.

Susanne Jonak, Vorsitzende der Hauptgruppe II und damit zuständig für den Wiener Krankenanstaltenverbund, begrüßt die Ankündigung von Bürgermeister Michael Ludwig: „Ich bin überzeugte Demokratin und sehe freie Wahlmöglichkeiten auf Basis einer bewussten Entscheidung als fundamental für unsere Gesellschaft an. Das Fehlen einer freiwilligen, rechtssicheren Umstiegsmöglichkeit für „Altbedienstete“ bedeutete eben genau eine Einschränkung dieses Freiheitsbedürfnisses.“

Als mit 1.1.2018 die Besoldung Neu mit dem neuen Bedienstetengesetz für alle nach diesem Datum eintretenden Bediensteten in Kraft trat, gab es noch keine solche Umstiegsmöglichkeit. In der Folge äußerte sich Unmut in Teilen der Belegschaft und es gab diverse Aktionen. Die younion Hauptgruppe II stand jedoch zur sozialpartnerschaftlich vereinbarten, zweijährigen Evaluierungsphase vor dem nun angekündigten Umstieg.

Für Susanne Jonak eine notwendige Entscheidung, die sich auch im Nachhinein als richtig erwiesen hat: „Die Anrechnung der Vordienstzeiten muss zwingend entsprechend dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs und dem Leitfaden des Bundes korrigiert werden, bevor ein irreversibler Umstieg erfolgt. Zu groß ist das Risiko von Verlusten und schweren Fehlern zu Lasten umsteigender Bediensteter. Zudem gab es falsche Bewertungen und damit Einstufungen – Mängel die dringend bereinigt werden mussten. Und die Probleme mit Nebengebühren und der Zulagenabrechnung im KH Nord haben noch einmal eindringlich bewiesen, wie wichtig es ist, im Interesse aller Bediensteten genau hinzusehen, zu prüfen und der Dienstgeberin auf die Finger zu schauen. Das war zum Schutz der Bediensteten die richtige Entscheidung.“

Während der zwei Jahre hat die Gewerkschaft zudem auch in der Besoldung Alt Verbesserungen geschaffen. „Und wir bleiben weiter am Ball“, so Jonak. Die Vorsitzende der Hauptgruppe II weist dabei auf ein weiteres wichtiges Thema für die die Bediensteten und die Stadt Wien hin: Die Personal- und Fachkräftesituation im Wiener Gesundheitssystem, das laut Medienberichten alleine in der Pflege 9.121 Arbeitskräfte sucht. „Wir haben eine wirkungsvolle Strategie, um die Personalsituation in allen Berufsgruppen des KAV zu verbessern: Einerseits gilt es die langgedienten Bediensteten zu halten, andererseits müssen wir am Arbeitsmarkt attraktiv bleiben. Attraktive und faire Besoldung nimmt dabei neben Gesundheit am Arbeitsplatz, sicheren Arbeitsbedingungen, Job Life Balance und Dienstplanverlässlichkeit einen wichtigen Teil ein.“

Susanne Jonak will aber auch eine gezielte Förderung des Nachwuchses – insbesondere angesichts der anstehenden Pensionierungswelle: „Wir fordern ein Modell einer Berufsbildenden Schule, um jungen Menschen nach der Pflichtschule eine Ausbildung in der Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz (mit Matura) zu ermöglichen. Eine Lehre für Pflegeassistenz sehen wir trotz der Prognosen nicht und lehnen wir im Hinblick auf die hohe Qualität in der Pflege klar ab. Und wir sprechen uns klar für das zusätzliche Beibehalten dieser beiden Ausbildungssparten an unseren bestehenden Krankenpflegeschulen im Wiener Krankenanstaltenverbund aus.“ Da alle Pflegeberufe am Krankenbett zusammenarbeiten müssen, gilt es, Synergien auch in der Ausbildung zu nutzen. So trainiert man von Anfang an die Zusammenarbeit im Pflegeteam aber auch im interdisziplinären Team. „Hier hat sich das bestehende Ausbildungsprogramm bewehrt!“, bekräftigt Jonak.

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