KAICIID: Absichtserklärung mit UNO-Büro zum Abschluss der „Hate Speech“ Konferenz unterzeichnet

Konferenz im Zeichen des Dialogs. Internationale ExpertInnen diskutierten Verantwortung der Medien bei Prävention von Hassrede

Wien (OTS) – Neben der Ankündigung im Jahr 2020 rund 1.5 Millionen in Projekte und Initiativen zur Bekämpfung von Hassrede in den KAICIID-Schwerpunktregionen zu investieren erfolgte im Rahmen der Konferenz “The Power of Words” auch eine Erneuerung der Absichtserkärung zwischen dem UN-Büro für die Verhütung von Völkermord und die Schutzverantwortung (United Nations Office on Genocide Prevention and on the Responsibility to Protect) und KAICIID. Beide Organisationen geloben darin, sich weiterhin in ihrer Arbeit Frieden und Versöhnung überall auf der Welt zu fördern gegenseitig zu unterstützen.

„Wir sind stolz auf die Früchte unserer Zusammenarbeit mit dem UN-Büro für die Verhütung von Völkermord und Schutzverantwortung . Seit 2015 haben wir es geschafft, Religionsführer aus allen Ecken der Welt zusammenzubringen und haben sie mit den nötigen Werkzeugen ausgestattet, um gegen die Aufstachelung zur Gewalt vorgehen zu können. Gegen „Hate Speech“ anzukämpfen ist der nächste Schritt. Wir sitzen nun alle im selben Boot wenn es darum geht, Hassrede überall in der Welt zu eliminieren. Dafür benötigen wir die Hilfe von ReligionsvertreterInnen, politischen EntscheidungsträgerInnen und den Medien“, so KAICIID-Generalsekretär Faisal bin Muaammar.

Adama Dieng: „Historische Konferenz zum richtigen Zeitpunkt“

In seiner Rede lobte der UNO-Sonderbeauftrage Adama Dieng das KAICIID für die Organisation dieser „historischen“ Konferenz, die aus seiner Sicht „zum richtigen Zeitpunkt“ abgehalten wurde. Dieng machte auch bewusst, dass KAICIID die federführende Rolle bei der Umsetzung des „UNO Aktionsplans gegen Hate Speech“ („UN Plan of Action and Strategy on Hate Speech“) eingenommen hat. „Es wichtig, Pläne und Dokumente zu haben, aber noch viel wichtiger ist es, diese Dokumente und Pläne auch tatsächlich umzusetzen. Genau das macht KAICIID“, so Dieng weiter.

Hochrangige Religionsführer aus aller Welt zu Gast in Wien

Rund 200 TeilnehmerInnen aus aller Welt nahmen vergangene Woche an der zweitägigen KAICIID-Konferenz „The power of words – The Role of Religion, Media and Policy in Countering Hate Speech” im Wiener Grand Hotel teil. Neben dem österreichischen Altpräsidenten Heinz Fischer, dem UNO-Sonderbeauftragen zur Verhinderung von Völkermord Adama Dieng, sowie dem EU-Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit außerhalb der Union Ján Figel, fanden sich zahlreiche hochrangige christliche, muslimische, jüdische, drusische und jesidische ReligionsvertreterInnen aus dem arabischen Raum in Wien ein.

Zu den Teilnehmern zählten u.a. der ägyptische Großmufti, Schawki Ibrahim Allam, der Präsident des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog, Kardinal Miguel Ángel Ayuso, der Direktor für internationale Angelegenheiten des „American Jewish Committee“ und KAICIID-Direktoriumsmitglied, Rabbiner David Rosen, sowie Scheich Abdallah bin Bayyah, Präsident des „Forum für die Förderung von Frieden in muslimischen Gesellschaften“.

„Es ist sehr wichtig, dass wir uns gegenseitig respektieren. Unsere Gesellschaft basiert auf Respekt, Achtung und gegenseitiger Akzeptanz“, so Scheich Mohammad Ismail, muslimischer Kaplan der Universität Scheffield in Großbritannien zur Frage des „Miteinanders“ der Religionen bei der KAICIID-Konferenz in Wien. „Das ist hier ein großartiges Treffen, es sendet eine großartige Botschaft an die Welt“, so Peter Karam, maronitischer Kurienbischof aus dem Libanon.

Spannende Podiumsdiskussion zur Rolle der Medien bei „Hate Speech“-Prävention

Im Rahmen einer spannend besetzten Podiumsdiskussion diskutieren ExpertInnen aus Europa mit KollegInnen aus der arabischen Welt über die Verantwortung und Rolle der Medien bei der Prävention von Hassrede.

Soll es möglich sein unter dem Deckmantel der Anonymität seine Meinung im Netz kundtun zu können? Gibt es so etwas wie eine Grenze der freien medialen Meinungsäußerung und wenn ja, wo liegt diese? Welche Verantwortung tragen die (sozialen) Medien beim Schutz von Minderheiten bzw. besonders gefährdeten Gruppen im medialen Diskurs?

Geleitet wurde die Diskussion von Martin Newland, dem ehemaligen Herausgeber des britischen „Daily Telegraph“ und nunmehr Kommunikationsverantwortlichen des KAICIID. Unter den DiskutantInnen befanden sich Alessandra Coppola („No Hate Speech Youth Campaign” des Europäischen Rates, Vorsitzende von APICE in Italien), Klára Kalibová (Rechtsanwältin, „Hate-Crime“-Expertin, Leiterin der NGO „In Iustitia“), Burhan Wazir (britischer Journalist, “Koda Story”, “The Times”, “The Observer”, BBC, Channel 4), Bassel Torjeman (tunesischer Journalist, “Shems FM Radio”, “Arabic Independent”), Rifaat Bader (Priester, Journalist und Buchautor aus Jordanien, „Radio Vatican“), sowie Sultan Al-Saad Al-Qahtani (saudi-arabischer Autor und Journalist, „Riyadh Post“).

„Online-Plattformen müssen helfen das Problem zu lösen“

„Ich denke, dass Online-Plattformen nicht nur helfen können, sondern helfen müssen das Problem zu lösen. Es ist deren Unternehmen und sie sind für ein sicheres Umfeld dort verantwortlich“, so Klára Kalibova, Anwältin von „Hate Speech“ Opfern und Direktorin der NGO „In Iustitia“ in Prag über die Verantwortung in der Branche

„Es liegt noch sehr viel harte Arbeit für uns, auch deshalb, weil das was wir unter „Hate Speech“ überhaupt verstehen überall auf der Welt unterschiedlich ist. Das macht es schwer, in diesem Themenfeld zu arbeiten“, so Alessandra Coppola, Repräsentantin der „No Hate Speech Youth Campaign“ der Europäischen Union.

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