BELVEDERE: Walter Pichler. Alte Figur

Von 9. November 2019 bis 9. Februar 2020 in der Reihe Carlone Contemporary

Wien (OTS) – Alte Figur von Walter Pichler entstand in den Jahren von 1960 bis 1963 und wurde 2018 vom Belvedere gemeinsam mit dem Verein der Freunde des Belvedere für die Sammlung des Museums erworben. In der Reihe Carlone Contemporary ist sie seit 9. November 2019 im Oberen Belvedere zu sehen.

Die Arbeiten des Künstlers Walter Pichler sind zwischen Architektur und Skulptur angesiedelt. Im Jahr 1963 hatte er gemeinsam mit Hans Hollein in der Wiener Galerie nächst St. Stephan seine erste Ausstellung.

Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere und Kuratorin des Projekts: „Walter Pichler gilt als bedeutender Vertreter der österreichischen Avantgarde nach dem zweiten Weltkrieg. Mit seinem eigenständigen Œuvre hat er die Kunstgeschichte in Österreich ab den 1960er-Jahren nachhaltig geprägt. Durch die Unterstützung der Freunde des Belvedere ist es nun möglich, eine Lücke in Bezug auf die Nachkriegsmoderne in der Sammlung des Belvedere zu schließen.“

In der Skulptur Alte Figur manifestieren sich das elementare Kunstverständnis von Walter Pichler und die konsequent verfolgten Parameter seines Schaffens. Mit klarer Formensprache tritt die Skulptur den barocken Fresken von Carlo Innocenzo Carlone entgegen. Stoizismus, technische Präzision und Präsentation von Alte Figur lassen an archaische Artefakte denken. Stehend, sitzend oder liegend bettet Pichler sie auf ein Matratzenlager, das zugleich Sockel, Wohnstatt und Thron ist. Eine unmittelbare Verbindung von Leben und Werk ist im Schaffen des Künstlers zentral: So positionierte er die Installation ursprünglich neben seinem Bett im eigenen Atelier. Mit Alte Figur nimmt Pichler das Hauptthema seiner späteren Arbeit bereits vorweg – den Einklang von Werk, Material, Raum und Zeit.

Walter Pichler, 1936 in Südtirol geboren, studierte von 1955 bis 1959 an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, darauf folgten Aufenthalte in Paris, New York und Mexiko. 1967 zeigte das MoMA in New York Pichler, Hans Hollein und Raimund Abraham in der Schau Visionary Architecture. Auf der 4. documenta im Jahr 1968 präsentierte Pichler seine Prototypen, 1977 stellte er auf der documenta 6 aus. 1982 gestaltete er den österreichischen Beitrag für die Biennale von Venedig. Der Erwerb eines Anwesens in Sankt Martin im Burgenland in den 1970er-Jahren markiert einen Wendepunkt in seinem Leben und Schaffen: Hier verknüpfte er seine Objekte sowohl physisch – mit eigens für sie gefertigten Häusern oder gestalteten Umgebungen – als auch konzeptuell mit der Hofanlage. Sukzessive zog sich der Künstler aus dem Kunstbetrieb zurück und fokussierte ganz auf seine bildhauerische Arbeit. Walter Pichler starb 2012 in Wien.

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