WKÖ-Schneider: Betrieben jetzt sichere Rahmenbedingungen geben

Wirtschaftsbarometer belegt: Stimmung trübt sich ein – Steuerliche Erleichterungen und Senkung der Lohnnebenkosten sind wichtigste Voraussetzungen für Investitionen

Wien (OTS) – „Die konjunkturelle Eintrübung und hohe Risiken trüben die Aussichten für das kommende Jahr“. So fasst Christoph Schneider, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Handelspolitik der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), den aktuellen WKÖ-Wirtschaftsbarometer zusammen. Dies ist die größte Umfrage der gewerblichen Wirtschaft in Österreich und wird halbjährlich durchgeführt. An der aktuellen Umfrage im Oktober 2019 haben sich mehr als 4.200 Unternehmen beteiligt.

Die Betriebe schätzen ihre Geschäftsaussichten deutlich weniger optimistisch ein als noch im Frühjahr 2019, und auch die Erwartungen für ihre nahe Zukunft liegen deutlich unter den Ergebnissen des vorherigen Wirtschaftsbarometers. Besonders bei den Umsätzen, Auftragslagen, aber auch bei den Beschäftigtenzahlen und Investitionserwartungen zeigt der Wirtschaftsbarometer nach unten.

Besonders schwer wiegen die internationalen Risiken – Handelsbarrieren und Protektionismus, die schwache Wirtschaft in Europa und insbesondere bei unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland und die Energie- und Rohstoffpreise führen zu Verunsicherung.

„Aber auch nationale Faktoren machen den Betrieben das Leben schwer, allen voran der Fachkräftemangel. Diesen nennen fast zwei Drittel der Unternehmen als größten Hemmschuh. Weitere nationale Risiken sind die hohen Arbeitskosten, die (schwächere) Inlandsnachfrage und die Sorge, dass sich die Standortbedingungen in Österreich verschlechtern werden“, so der WKÖ-Experte.

Gutes Standortzeugnis für 2019 – Blick in die Zukunft aber pessimistischer

Das „Standortzeugnis“ der Betriebe für Österreich schaut derzeit gut aus: 40 % der Unternehmen vergeben ein „Sehr gut“ oder „Gut“, 44 % schätzen die Standortbedingungen als befriedigend ein, 7 % vergeben die Noten 4 oder 5.

„Der Blick in die Zukunft fällt aber nicht so positiv aus“, betont Schneider: Zwar rechnen rund 6 von 10 Unternehmen in den nächsten fünf Jahren mit stabilen Standortbedingungen, Verbesserungen erwarten aber nur mehr 15 %. Im Frühjahr 2018 waren die Aussichten noch wesentlich optimistischer: Doppelt so viele Unternehmen, nämlich 30 %, gingen von einer Verbesserung der Standortbedingungen in den kommenden fünf Jahren aus.

Jetzt geht jeder Vierte von einer Verschlechterung aus. „Besonders bei Klein- und Mittelbetrieben ist die Befürchtung einer Verschlechterung ausgeprägt“, so der Experte.

Rahmenbedingungen für Investitionen schaffen

Sorge bereitet die deutlich abnehmende Investitionsbereitschaft der Betriebe: „Die Investitionsabsichten liegen erstmals seit Herbst 2016 wieder im negativen Bereich. 6 von 10 Unternehmen wollen das Investitionsvolumen beibehalten, nur mehr ein Fünftel möchte mehr investieren. Das zeigt: Unsere Betriebe brauchen jetzt Unterstützung und die bestmöglichen Rahmenbedingungen, um die Investitionsbereitschaft anzukurbeln“, unterstreicht Schneider.

Konkrete Hebel sind eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten, die 70 % der Unternehmen als essentiellen Faktor für Investitionen sehen. 56 % nennen die Senkung der Unternehmenssteuern, fast ebenso viele (52 %) die stärkere steuerliche Begünstigung von Abschreibungen.

Schneider: „Österreichs Wirtschaft steht im internationalen Vergleich gut da. Wir haben eine solide Basis, die uns hilft, den rauen Konjunkturwinden Stand zu halten. Diese Basis müssen wir jetzt aber verstärken – in dem wir unseren Unternehmen Sicherheit vermitteln und stabile, investitionsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen.“(PWK001/PM)

Weitere Informationen: [www.wirtschaftsbarometer.at]
(http://www.wirtschaftsbarometer.at)

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