Erzeugerpreise April 2020: -1,9 % gegenüber April 2019 / Energiepreise hauptverantwortlich für stärksten Rückgang zum Vorjahr seit Juli 2016

Wiesbaden (ots) –

Erzeugerpreise gewerblicher Produkte, April 2020
-0,7 % zum Vormonat
-1,9 % zum Vorjahresmonat
Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im April 2020 um 1,9 % niedriger als im April 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Jahresveränderungsrate im März 2020 noch bei -0,8 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat fielen die Erzeugerpreise im April 2020 um 0,7 %.

Hauptverantwortlich für den Rückgang der gewerblichen Erzeugerpreise sowohl gegenüber April 2019 als auch gegenüber März 2020 war die Preisentwicklung bei Energie: Die Energiepreise waren 7,3 % niedriger als im April 2019 und 1,8 % niedriger als im März 2020.

Die Preise für Mineralölprodukte sind im April 2020 deutlich gesunken. Sie fielen gegenüber dem Vorjahresmonat um 23,3 %; allein seit März 2020 gab es einen Rückgang um 10,1 %. Ein großer Teil dieser Preisentwicklung dürfte auf die gesunkene Nachfrage angesichts der aktuellen Corona-Pandemie zurückzuführen sein. Erdgas in der Verteilung war 13,0 % billiger als im April 2019.

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise um 0,1 % niedriger als im April 2019. Gegenüber März 2020 fielen sie um 0,3 %.

Auffällig war im April 2020 wie schon im März die Preisentwicklung für Desinfektionsmittel. Diese kosteten 10,9 % mehr als ein Jahr zuvor und 3,0 % mehr als im März 2020. Die Preise für Sekundärrohstoffe aus Altpapier und Altpappe stiegen gegenüber dem Vormonat März infolge der steigenden Preise für Altpapier um 19,1 %, nachdem sie von Januar 2019 bis März 2020 um gut 52 % gefallen waren. Gegenüber dem Vorjahresmonat ergibt sich ein Preisrückgang von 39,3 %.

Vorleistungsgüter waren im April 2020 um 2,7 % billiger als im April 2019. Gegenüber dem Vormonat März 2020 sanken diese Preise um 0,5 %. Billiger als ein Jahr zuvor waren vor allem Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-9,6 %) sowie Papier und Pappe (-7,3 %). Chemische Grundstoffe kosteten 5,1 % weniger, Getreidemehl war 3,5 % billiger. Dagegen waren Edelmetalle und Halbzeug daraus 23,2 % teurer als im April 2019. Transportbeton kostete 5,4 % mehr als ein Jahr zuvor.

Verbrauchsgüter waren im April 2020 um 2,8 % teurer als im April 2019. Gegenüber dem Vormonat März 2020 sanken diese Preise um 0,2%. Nahrungsmittel waren 3,8 % teurer als im Vorjahresmonat. Zucker kostete 17,0 % mehr als vor einem Jahr, Schweinefleisch 9,2 % mehr. Verarbeitetes Obst und Gemüse war 4,9 % teurer als im April 2019. Billiger als im April 2019 waren insbesondere Butter mit einem Minus von 16,1 % und Kartoffelerzeugnisse (-8,7 %). Die Preise für Kaffee waren 3,0 % niedriger als vor einem Jahr.

Methodische Hinweise

Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Weiteres

Alle aktuellen Ergebnisse enthält auch die Fachserie 17, Reihe 2 “Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte”. Lange Zeitreihen können über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

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