Kinderbetreuung für Pflegekräfte darf nicht gefährdet werden / bpa Thüringen fordert Korrektur für systemrelevante Berufsgruppen

Erfurt (ots) – Am Montag soll in Thüringer Kindergärten der eingeschränkte Regelbetrieb beginnen. Gleichzeitig endet dort die Notbetreuung für Kinder von systemrelevanten Fachkräften. Den Regelbetrieb darf jede KITA laut Thüringer Bildungsministerium selbständig definieren. Das stellt die Pflegeeinrichtungen vor unlösbare Schwierigkeiten. Die Lockerung bei Kindergärten und Kindertagesstätten darf nicht zu dem absurden Ergebnis führen, dass ausgerechnet den Angehörigen systemrelevanter Berufe jetzt die Betreuungszeit gekürzt wird und sie ihrer wichtigen Tätigkeit nicht nachkommen können. Davor warnt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) in Thüringen und fordert die Landesregierung zu Nachbesserungen auf.

“Ambulante und stationäre Pflegeinrichtungen wissen nicht mehr ein noch aus. Die neuen KITA-Regeln machen eine vernünftige Dienstplanung schier unmöglich”, sagt Margit Benkenstein, Vorsitzende der bpa-Landesgruppe Thüringen und selbst Heimbetreiberin in Gerstungen. “Wenn der Regelbetrieb beispielsweise so aussieht, dass später geöffnet wird oder die Kinder nur jede zweite Woche betreut werden, bricht den Einrichtungen das Personal weg.” Richtigerweise müsse das Bildungsministerium den eingeschränkten Regelbetrieb auf die Notbetreuung für systemrelevante Berufsgruppen aufsetzen und nicht durch diesen ersetzen.

“Auch die Besuchsmöglichkeiten von Angehörigen bei den meist hochaltrigen Pflegebedürftigen sind in Gefahr”, sagt Margit Benkenstein: “Um die Besuche unter Einhaltung aller Hygienevorschriften zu ermöglichen, brauchen wir jeden Mann und jede Frau. Da, wo die Notbetreuung in KITA wegfällt, müssten die systemrelevanten Eltern ihre Kinder selbst betreuen. In der Pflege würde sofort wichtiges Personal fehlen.”

Der bpa Thüringen fordert Landesregierung und Kommunen auf, bei der Notversorgung durch die KITA dringend nachzubessern.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 250 in Thüringen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

Pressekontakt:

Thomas Engemann, bpa-Landesbeauftragter, Tel.: 0361/653 86 88,
www.bpa.de


Original-Content von: bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., übermittelt durch news aktuell