Das TAGEBUCH startet solidarisches Abo-Modell

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise ermöglicht die Monatszeitschrift künftig Abos zum Nulltarif

Wien (OTS) – »Wächst die Ungleichheit, hilft nur Zusammenhalt. Deshalb wandelt das TAGEBUCH ab sofort jede Spende in kostenlose oder ermäßigte Abos für Menschen um, die sich ein reguläres Abo nicht leisten können.« Das kündigte der Herausgeber der Monatszeitschrift, Samuel Stuhlpfarrer, am heutigen Donnerstag an. Seit Beginn der Corona-Krise habe man sich in Verlag und Redaktion mit zwei Fragen intensiv beschäftigt. Zum Einen damit, wie man die dramatischen Umsatzeinbußen der vergangenen Wochen auffangen kann? Zum anderen mit der Frage, wer sich angesichts von Rekordarbeitslosigkeit und Kurzarbeit künftig qualitativ hochwertige Medienprodukte überhaupt noch wird leisten können.

Mit dem »Abo sospeso« glaubt man nun beide Fragen gleichermaßen beantwortet zu haben. Sämtliche seit Mitte März erhaltenen Spenden werden ab sofort in kostenlose oder ermäßigte Abos umgewandelt, künftig soll jede Spende ein solches Abo mitfinanzieren. Darüber hinaus ermöglicht ab sofort jedes Förderabo (Abo sospeso) ein kostenloses Abo, jedes Abo sospeso Plus gleich vier. Stuhlpfarrer:
»Es ist klar, dass sich die Zahl der kostenlosen Abos in einem ausgeglichenen Verhältnis mit den erhaltenen Spenden und abgeschlossenen Förder-Subskriptionen bewegen muss. Anders funktioniert dieses Modell nicht. Deshalb ersuchen wir auch alle, die ein kostenloses oder reduziertes Abo zeichnen möchten, nach eigener Einschätzung einen Rabatt zwischen 25 und 100 Prozent zu wählen. Denn jeder Betrag, der im Topf bleibt, kommt jemandem zugute, der oder die nachkommt.«

Der Name »Abo sospeso« verweist auf die neapolitanische Tradition des Caffè sospeso, was so viel wie »aufgeschobener Kaffee« bedeutet. Darunter versteht man die seit über hundert Jahren etablierte Gepflogenheit, im Kaffeehaus oder in einer Bar zwei Kaffees zu bezahlen: einen, den man selbst trinkt, und einen, den man einem oder einer Unbekannten spendiert. »Der Caffè sospeso ist ein Beispiel gelebter Solidarität, dafür also, wie sich Menschen in schweren Zeiten gegenseitig und selbstorganisiert unter die Arme greifen können«, schreibt Stuhlpfarrer im Editorial der heute erschienenen Juni-Ausgabe.

Das Monatsmagazin TAGEBUCH erscheint seit vergangenem Herbst als »Zeitschrift für Auseinandersetzung« in Österreich, Deutschland und der Schweiz. In der aktuellen Ausgabe nehmen sich u.a. die Publizistin Trautl Brandstaller und der Autor Richard Schuberth die Kanzlerschaft von Sebastian Kurz vor; Nicole Schöndorfer ist mit einem Interview mit Silvia Federici, der Berliner Politologe Raul Zelik mit einem Vorabdruck aus seinem demnächst bei Suhrkamp erscheinenden Buch »Wir Untoten des Kapitals« vertreten.

TAGEBUCH-Redaktion
Samuel Stuhlpfarrer
0650/2561671
samuel.stuhlpfarrer@tagebuch.at

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