Corona-Krise: Massiver Produktionsrückgang in allen Industriebranchen im 1. Quartal 2020 – Brossardt: “März mit 12,5 Prozent Produktionsminus lässt noch stärkeren Rückgang im 2. Quartal befürchten”

München (ots) – Die Produktion in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) ist im März 2020 signifikant um 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Allein im Automobilsektor fiel der Output im März um 24,1 Prozent. “Die Corona-Krise hinterlässt bereits jetzt in allen Industriebereichen ihre Spuren. Dabei zeigen sich erst zum Quartalsende im März die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die im Januar und Februar noch nicht da waren”, sagt bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt zum jüngsten Konjunkturreport 02/2020der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände. Insgesamt ist die Produktion im Durchschnitt des ersten Quartalsum 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gesunken. “Für das zweite Jahresviertel sind noch deutlich tiefere Einschnitte zu erwarten, weil die Corona-Pandemie in diesem Zeitraum voll durchgeschlagen hat”, so Brossardt.

Auch bei den Exporten von bayerischen M+E Produkten schlagen sich die Auswirkungen der Corona-Krise erst in den März-Daten voll nieder. So sanken im März die M+E Ausfuhren um 15,8 Prozent. In den EU-Binnenmarkt wurde 25,7 Prozent und in die Eurozone 29,4 Prozent weniger exportiert. Die Ausfuhren nach Italien verringerten sich um 38,4 Prozent. Nach Österreich, einem traditionell wichtigen Handelspartner Bayerns, wurde im Vergleich zum Vorjahresmonat 25,6 Prozent weniger exportiert. Auch die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten (-12,2 Prozent) und nach China (-21,7 Prozent) entwickelten sich rückläufig.

Die Anzahl der Beschäftigten in der bayerischen M+E Industrie ist im ersten Quartal 2020 zum drittenMalin Folge rückläufig. Von Januar bis März 2020 sank die Beschäftigung um 2.100 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresniveau ergibt sich ein leichter Beschäftigungsrückgang von 0,2 Prozent. “Der Beschäftigungsabbau in der M+E Industrie hat sich zwar verstetigt. Doch durch den umfangreichen Einsatz von Kurzarbeit konnte bislang ein stärkerer Stellenabbau verhindert werden”, sagte Brossardt.

“Wir brauchen eine fundamentale Neuausrichtung der Politik. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit muss in den Vordergrund gestellt werden bei gleichzeitigem Setzen von nationalen Nachfrageimpulsen. Hierfür haben wir ein umfassendes Strukturpaket vorgestellt, das es jetzt anzugehen gilt”, so Brossardt.

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