Fa. Robust Plastics ist insolvent: AK hilft den 120 Beschäftigten und sicherte heuer bereits 36 Millionen Euro für Betroffene

Linz (OTS) – Die Firma Robust Plastics GmbH in Mattighofen mit rund 120 Beschäftigten ist insolvent. Am Donnerstag fand bereits eine Betriebsversammlung statt, in dem Betriebsrat und Arbeiterkammer die Belegschaft über ihre Rechte und die weitere Vorgangsweise informierten. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer appelliert an die Betroffenen: „Jetzt nichts überstürzen und auf keinen Fall das Arbeitsverhältnis vorzeitig beenden! Dadurch könnte viel Geld verloren gehen.“ Am Montag starten die AK-Experten/-innen die Einzelberatungen im Unternehmen. Seit Jahresbeginn hat der Insolvenz-Rechtsschutz der AK Oberösterreich bereits mehr als 2.700 Betroffene begleitet und für sie 36,4 Millionen Euro an Ansprüchen gesichert.

Robust Plastics ist ein auf hochwertige Kunststofferzeugnisse spezialisiertes Unternehmen. Nun hat es beim Handelsgericht Wien Insolvenz angemeldet. „Wir als AK sind bereits im Vorfeld von der drohenden Insolvenzeröffnung informiert worden. Das erleichtert uns die Arbeit natürlich sehr“, so AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Betriebsversammlung, Einzelberatungen und Infovideos

Das Insolvenz-Rechtsschutz-Team der AK Oberösterreich steht den rund 120 Beschäftigten in den nächsten Wochen intensiv zur Seite:
Bereits gestern, Donnerstag, fand am Firmensitz in Mattighofen die erste Informationsveranstaltung statt. Betriebsrat und AK-Experten/-innen informierten die Betroffenen darüber, wie es nun weitergeht und wie sich sich verhalten sollen, um keine Ansprüche zu verlieren. Die wichtigsten Infos werden noch zusätzlich als Kurzfilme im Betrieb online verbreitet, damit wirklich alle Betroffenen erreicht werden können. Am Montag starten die Einzelberatungen. „Unsere Expertinnen und Experten werden so lange vor Ort sein, bis alle Beschäftigten persönlich betreut und alle ausstehenden Ansprüche von uns erfasst werden konnten“, so Kalliauer.

Juli- und August-Löhne sind noch offen

Sämtliche offenen Ansprüche – darunter auch bereits die Löhne und Gehälter für Juli und August – werden bei Gericht und beim Insolvenz-Entgelt-Fonds schnellstmöglich angemeldet. Auch dieses Prozedere übernimmt die Arbeiterkammer. Wann die Arbeitnehmer/-innen dann mit den Zahlungen durch den Insolvenz-Entgelt-Fonds rechnen können, lässt sich schwer abschätzen. „Wir werden jedenfalls alle Hebel in Bewegung setzen, dass die Beschäftigten schnell zu ihrem Geld kommen“, so Kalliauer.

Die größten Insolvenzen 2020 bisher

Die Begleitung und Vertretung durch die AK während des gesamten Insolvenzverfahrens ist für die Beschäftigten kostenlos. Seit Jänner bis Mitte September haben die AK-Insolvenz-Rechtsexperten/-innen heuer bereits 2.741 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer begleitet und für sie insgesamt 36,4 Millionen Euro an ausstehenden Löhnen, Gehältern und Beendigungsansprüchen hereingeholt. Die größten Insolvenzen heuer in Oberösterreich waren die Firmen Kremsmüller Industrieanlagen KG mit 594 Beschäftigten, Kremsmüller Industrieservice KG mit 533 Beschäftigten, Wick Fenster & Sonnenschutz GmbH mit 318 Arbeitnehmern/-innen und Walter Moser GmbH mit 101 Betroffenen. Auch während des Shutdowns war das AK-Team via Home-Office und telefonischer Beratung für die AK-Mitglieder im Einsatz.

AK-Präsident Kalliauer: „Auffällig ist, dass heuer relativ wenige kleinere Betriebe von Insolvenzen betroffen sind. Als Gründe dafür vermuten wir die Stundungen und Ratenzahlungen von Sozialversicherungs- und Steuerbeträgen. Dies könnte uns aber in den nächsten Monaten oder spätestens Anfang des nächsten Jahres einholen.“

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Foto – Bildtext:

Betriebsversammlung am Donnerstag bei Robust Plastics:
Betriebsratsvorsitzender Gerhard Schmidhuber mit den AK-Expertinnen Mag.a Michaela Trausner (links) und Mag.a Sabine Wenzelhuemer.

Arbeiterkammer Oberösterreich, Kommunikation
Mag. Dominik Bittendorfer
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