Tag der Wunde 2020 – Fokus auf moderne Wundmedizin

„Tag der Wunde“ rückt Bewusstseinsbildung und Aufklärung für Wundmedizin in den Mittelpunkt

Wien (OTS) – Der von der Austrian Wound Association (AWA) gemeinsam mit der Initiative Wund?Gesund! ins Leben gerufene „Tag der Wunde“ fand heuer, am 18. September 2020, bereits zum fünften Mal statt, um die Bewusstseinsbildung und Aufklärung für die Wundmedizin in den Fokus zu rücken.

Die Corona-Pandemie wirkt sich auf die medizinische Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden negativ aus. Insbesondere die Schließung von Spezialambulanzen bzw. deren eingeschränkter Betrieb, der fehlende Kontakt der Patienten zu Wundexperten, Ordinationen die auf sich selbst gestellt waren sowie pflegende Angehörige die über telefonische Anweisungen einen Verbandwechsel durchführen mussten sind nur einige Beispiele.

„Durch die Corona-Pandemie war es heuer besonders wichtig, im Rahmen des ‚Tag der Wunde‘ das Bewusstsein für eine moderne und qualitativ hochwertige Wundmedizin zu stärken, um die Versorgung der Betroffenen mittel- bis langfristig zu verbessern“, betonte die Sprecherin der Initiative Wund?Gesund!, Mag. Martina Laschet. Die Steigerung der Lebensqualität der Betroffenen durch die Beschleunigung des Heilungsprozesses ist eines der wichtigsten Ziele der Initiative Wund?Gesund!. „Wir möchten aufzeigen, welchen Beitrag eine nachhaltige ‚State of the Art‘-Wundmedizin zu einer kostenoptimierten Versorgung für die österreichische Bevölkerung leisten kann – dies kann nur durch den Zugang zu innovativen Therapiemethoden ermöglicht werden“, so Laschet.

Leistungsharmonisierung im Mittelpunkt

Laut Mag. Martin Schaffenrath, MBA, MBA, MPA, Mitglied im Verwaltungsrat der ÖGK, sollte „jeder Tag ein ‚Tag der Wunde‘ sein, denn eine effiziente Wundmedizin ist wichtig und erfordert eine große Kraftanstrengung, um sie in Österreich nicht nur in bewährter Qualität anzubieten, sondern auch weiterhin aufrechtzuerhalten und weiterentwickeln zu können. Aus Sicht der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ist es wichtig, dass wir allen Menschen in Österreich die beste Wundmedizin bieten können. Es muss in ganz Österreich das selbe Leistungsniveau angeboten werden. Bei der Leitungsharmonisierung haben wir schon viel erreicht, sind aber noch lange nicht am Ziel“, betonte Schaffenrath.

Dr. Erwin Rebhandl, Präsident von AM PLUS – Initiative für Allgemeinmedizin und Gesundheit und Arzt für Allgemeinmedizin in der Primärversorgungseinheit Haslach an der Mühl, bekräftigte, dass es „für eine optimale Wundtherapie von chronischen und schlecht heilenden Wunden ein strukturiertes Konzept benötigt. In den meisten Einzelpraxen mit Kassenvertrag ist dies häufig aufgrund fehlender Ressourcen nur sehr eingeschränkt möglich. Demgegenüber bietet die Struktur einer Primärversorgungseinheit deutlich bessere Möglichkeiten, denn die Verfügbarkeit von diplomiertem Krankenpflegepersonal mit entsprechender Ausbildung ermöglicht es hier komplizierte Wunden wohnortnah oder in häuslicher Umgebung langfristig zu behandeln. Die Entwicklung eines Disease-Management-Programms für das Wundmanagement wäre zudem eine Möglichkeit, um die Versorgung und Betreuung von Patienten mit chronischen Wunden klarerer zu strukturieren“, so Rebhandl.

Aufgrund der Fokussierung auf die Corona-Pandemie, „sind viele Wundpatienten während der Corona-Krise auf der Strecke geblieben. Gleichzeitig haben sich Optimierungspotenziale gezeigt, wie etwa bei der Vernetzung zwischen Kliniken und der Versorgung im extramuralen Bereich“, schilderte die Präsidentin der Austrian Wound Association, DGKP Sonja Koller, MBA. Neue Aspekte der Digitalisierung in der Wundversorgung, wie bspw. die Telemedizin und Telepflege sollten laut Koller als weitere Option neben der zwischenmenschlichen Wundversorgung forciert und umgesetzt werden. Zudem forderte sie eine raschere Wunddiagnostik und Wundberatung sowie eine Optimierung der Therapien. Angesichts des „Tag der Wunde“ bedankte sich Sonja Koller bei allen Menschen die sich „mit Herz, Hirn und viel Engagement in dieser Corona-Krise um Betroffene mit chronischen Wunden kümmern“.

Infoblatt zur Orientierung einer Wundbehandlung

Bei der modernen Wundmedizin kommen Verbände und Wundauflagen zum Einsatz, welche die Wunde feucht halten. Innerhalb eines feuchten Wundmilieus sind die Zellen vitaler und werden besser versorgt. Trockene Wundverhältnisse hingegen behindern in den meisten Fällen die Wundheilung. Es gibt eine Vielzahl von Produkten und Substanzen, die im Rahmen der modernen Wundmedizin zum Einsatz kommen. Ein Infoblatt mit Fragen zur Wundbehandlung ermöglicht eine erste Orientierung rund um das Thema Wundbehandlung, das unter folg. Link zu finden ist: [https://www.ots.at/redirect/tagderwunde]
(https://www.ots.at/redirect/tagderwunde)

Über die Initiative „Wund?Gesund!“

Die Initiative Wund?Gesund! ist ein Zusammenschluss aus Unternehmen und Kooperationspartnern aus dem Gesundheitswesen. Durch effiziente und innovative Wundmedizin kann der Genesungsprozess beschleunigt, (Folge-)Kosten reduziert und das Patientenwohl gesteigert werden. Die Initiative Wund?Gesund! will daher verstärkt über Chancen und Möglichkeiten einer modernen Wundversorgung aufklären und mehr Transparenz im Bereich Verbandstoffe für die optimale Patientenversorgung erreichen. Weitere Informationen zur Initiative Wund?Gesund! finden Sie unter [www.wund-gesund.at] (http://www.wund-gesund.at).

Mag. Dren Elezi, MA
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