LIFE+ Auenwildnis Wachau – Start für Naturschutzprojekt

NÖ: Zwischen Rossatz und Rührsdorf wird mit LIFE+ Auenwildnis Wachau ein Renaturierungsprojekt an der Donau umgesetzt. Ergebnis: 1,6 km langer Nebenfluss und eine Auwald-Insel.

Wien (OTS) – Um das Donauwasser dynamisch durch den neuen Nebenfluss strömen zu lassen, wird eine Flutmulde ausgehoben, die Wasser in den Nebenarm bringt und eine bestehende Einströmöffnung erweitert. „Das Profil des neuen Nebenflusses wird abwechslungsreich gestaltet, weit offene Fließgewässerquerschnitte wechseln mit engeren, flachen Bereichen. Auf diese Weise werden unterschiedlichste Lebensräume geschaffen, in denen auch Erosion und Anlandungen als fließgewässertypische Prozesse wieder gestaltend wirken können“, zeigt sich Magnus Brunner, der für Wasserstraßen zuständige Staatssekretär im BMK, sehr erfreut.

Niederösterreichs LH-Stv. und Umweltlandesrat Stephan Pernkopf zum Projektstart: „Der Erdbau für das Kernstück des Renaturierungsprojekts LIFE+ Auenwildnis Wachau ist mit ca. 1,25 Mio. Euro auch finanziell der Hauptteil des mit 3,9 Mio Euro veranschlagten Naturschutz-Projekts. Mit diesem wichtigen ökologischen Schritt in einer der schönsten Flusslandschaften Europas stärken wir die Natur und ihre Vielfalt am und im Wasser. So können sich an den weißen Kiesbänken – unter Wasser – bald Jungfischschwärme tummeln, während über Wasser Flussregenpfeifer, Flussuferläufer und Co. wieder artgerechte Brutplätze vorfinden.“ Auch der Auwald wird im Rahmen des Projekts aufgewertet, vergrößert und für die Zukunft gesichert. Ein umfassendes Neophytenmanagement sorgt dabei für die Förderung heimischer und für die lokale Flusslandschaft typischer Baumarten der Weichen und Harten Au. So wurden ca. 5000 eigens vermehrte autochtone Schwarzpappeln gepflanzt, damit sie im nächsten Jahrhundert als stattliche Bäume das Landschaftsbild der Au prägen können. Die Schaffung neuen Lebensraumes ist auch für viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler essentiell: „Denn auch Amphibien, Vögel und Säugetiere werden von den flusslandschaftlichen Maßnahmen profitieren. Während 50 neue Amphibientümpel als Laichgewässer für Unken, Frösche und den Donau-Kammmolch zur Verfügung stehen werden – ca. 40 davon sind bereits fertiggestellt – schaffen Nisthilfen für Seeadler und die Einrichtung einer Horstschutzzone sowie neue Fledermauskästen Anreize, den Luftraum im Projektgebiet wieder verstärkt unsicher zu machen.“

Ebenfalls positive Auswirkungen ergeben sich durch die neuen geschaffenen Lebensräume in Bezug auf Hochwasserereignisse. Denn durch das vom neu angebundenen Nebenarm aufgenommene Wasser ergibt sich eine Entlastung des Hauptstromes.

LIFE+ Auenwildis Wachau ist ein EU-gefördertes Projekt. Die Projektkoordination liegt bei viadonau, die beiden Partner Welterbegemeinden Wachau und Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf setzen ihrerseits Arbeitspakete um. Als Co-Finanziers sind das Land NÖ (Landschaftsfonds) sowie der NÖ Landesfischereiverband, der ÖFG 1880 und das BMLRT mit im Boot. Das Förderprogramm LIFE der EU stellt 50 Prozent der Mittel zur Verfügung und ist Teil der europaweiten Schutzbemühungen wie der Natura 2000 Richtlinie und der Wasserrahmenrichtlinie. Alle Maßnahmen im Rahmen des LIFE+ Projekts Auenwildnis Wachau werden auch in acht Infoblättern vorgestellt, die ab sofort auf [www.auenwildnis-wachau.at] (http://www.auenwildnis-wachau.at) als Download erhältlich sind.

via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH
Christoph Caspar, MSc, Bakk. Phil.
Leiter Kommunikation & Wissensmanagement
christoph.caspar@viadonau.org
www.viadonau.org

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