Homeoffice steuerlich sofort entlasten!

Friedrich Pöltl (FCG-ÖAAB): „Mehrwertsteuer für Masken ist in wenigen Stunden gefallen, auf eine Pauschale für Homeoffice aber muss man weiter warten!“

Wien (OTS) – 10 Monate benötigten die Sozialpartner um Regelungen für die Arbeit im Homeoffice zu gestalten. Zu Weihnachten sind die Verhandlungen auch erfolgreich beendet worden. Das Ergebnis gilt allerdings seither als „vertraulich“, weil das Finianzministerium Einspruch erhoben hat. „Die Betroffenen von Homeoffice wissen weiter nicht, wer für den technischen Mehraufwand aufkommen soll, wer die Anteile für Miet- und Heizkosten für das „Büro“ in den eigenen vier Wänden übernehmen wird und wer künftig Arbeitszeiten und Pausenregelungen überprüfen soll“, kritisiert der Wiener FCG-Vorsitzende Thomas Rasch. Alles sei ungeregelte Materie. Und das nach 11 Monaten, weil es sich nach den erfolgreichen Verhandlungen offenbar beim Finanzministerium spießt…

Finanz säumig

Die Sozialpartner sind an den Problemen einer steuerlichen Entlastung völlig schuldlos. Diese hätten nämlich schon mit dem ersten Lockdown spontan gelöst werden können, indem man Homeoffice einfach steuerlich anders bewertet hätte. Die Rechtsprechung für das „häusliche Arbeitszimmer“ ist nämlich anachronistisch und völlig veraltet. „Die Regelung hätte spontan an die Pandemie angepasst werden müssen. Immerhin sind derzeit schon 40 Prozent aller Beschäftigten in Wien in der neuen Heimarbeit tätig“, kritisiert Fritz Pöltl, der FCG-ÖAAB-Fraktionsvorsitzende der AK-Wien.

Änderung überfällig

Die Aussage, dass ohnehin Möglichkeiten der Abschreibung für Arbeitszimmer in Wohnungen existieren, können nicht einmal die Finanzbeamten verstehen, die ja zum Großteil selbst im Homeoffice tätig sind, meint Fritz Pöltl: „Wer kann schon plötzlich ein eigenes Arbeitszimmer im Familienhaushalt für Homeoffice freimachen? Wenn der Arbeitsplatz aber am Küchentisch, im Kinderzimmer oder auf einem Nachtkasterl im Schlafzimmer eingerichtet werden muss, kann man die Kosten für den Heim-Arbeitsplatz nämlich gar nicht absetzen.“ In Deutschland hat man dieses Problem mit einer „Homeoffice-Pauschale“ wenigstens zum Teil steuerlich gemildert. Hier gibt es aktuell 5 Euro pro Tag, maximal 600 Euro im Jahr völlig unbürokratisch und leicht nachvollziehbar als Soforthilfe auch ohne eigenes Arbeitszimmer. Und der Beitrag soll sogar verdoppelt werden.

Unnötige Wartezeit

Friedrich Pöltl: „Mit einer solchen Pauschale könnte auch in Österreich den vielen Home-Office-Tätigen unterstützt werden. Ganz abgesehen von den künftigen Regelungen, auf die wir alle noch warten müssen!“ Eine Einigung der Sozialpartner sei für diesen Akt nämlich gar nicht erforderlich, es genüge quasi die Unterschrift des Finanzministers, der nun ernsthaft gefordert sei. Pöltl: „Die Mehrwertsteuer für Masken ist in wenigen Stunden gefallen, auf die Pauschale für Homeoffice aber muss man weiter warten!“

Fraktion christlicher Gewerkschafter Wien
KR Friedrich Pöltl
FCG-Landesgeschäftsführer
Tel.: 01/5344479481
Johann Böhm Platz 1
1020 Wien

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