
GLOBAL 2000 begrüßt mehr Mittel für thermische Sanierung
Klare gesetzliche Regelung für Öl- und Gasausstieg gefordert – Bundesregierung muss handeln.
Wien (OTS) – Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 begrüßt den Start der bundesweiten Förderoffensive „raus aus Öl und Gas“ mit dem Sanierungsscheck, fordert aber gleichzeitig eine klare gesetzliche Regelung für den Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen: „Der Start einer umfangreichen Förderinitiative für thermische Sanierung und Heizkesseltausch ist ein guter Tag für den Klimaschutz. Damit wird leistbare, saubere Energie ermöglicht und es können tausende Arbeitsplätze geschaffen werden. Wir brauchen nun aber rasch ein Bundesgesetz, mit dem der weitere Einbau von neuen Öl- und Gasheizungen eingedämmt wird. In diesem Bereich ist die Bundesregierung säumig“, sagt Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.
Gesetzliche Regelung für Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen gefordert
In Österreich gibt es noch etwa 600.000 meist veraltete Ölheizungen und etwa 900.000 Gasheizungen. Im Regierungsprogramm ist enthalten, dass der Tausch von alten Ölheizungen auf neue Ölheizungen bereits ab 2021 nicht mehr möglich sein soll und stattdessen klimafreundliche Heizgeräte zum Einsatz kommen. Gleichzeitig soll es einen stufenweisen Ausstieg aus Gasheizungen geben. Dafür müsste ein Bundesgesetz geschaffen werden, das heuer schon wirksam sein sollte. Während der Einbau von Ölheizungen nur noch bei Bestandsgebäuden erlaubt ist, aber nicht mehr im Neubau, wird der Einbau neuer Gasheizungen derzeit sogar im Neubau noch toleriert. GLOBAL 2000 fordert diese Gesetzeslücke zu schließen und sicherzustellen, dass neu gebaute Gebäude in Österreich flächendeckend klimafit gebaut werden müssen. „Die Bundesregierung ist säumig, was die Umsetzung eines Bundesgesetzes für den Ausstieg aus fossilen Heizgeräten angeht. Hier muss rasch nachgebessert werden, damit Investitionen in eine klimafreundliche Richtung gelenkt werden“, erklärt Wahlmüller.
GLOBAL 2000 erteilt Märchen der Gasindustrie von „grünem Gas“ in der Raumwärme klare Absage
Eine klare Absage erteilt GLOBAL 2000 den Märchen der Gasindustrie, die „grünes Gas“ in der Raumwärme einsetzen wollen. Sogenanntes „grünes Gas“, ein Sammelbegriff für verschiedene erneuerbare Gase wie Biogas oder Wasserstoff, ist ein wertvolles und knappes Gut, das nur für spezielle Anwendungen eingesetzt werden soll. Stromnetze zu stabilisieren oder in der Industrie Hochtemperaturprozesse zu betreiben, sind wichtige zukünftige Anwendungsbereiche. Setzen wir „erneuerbares Gas“ aber in großem Stil in der Raumwärme ein, wo es andere Alternativen gibt, fehlen die notwendigen Mengen an anderer Stelle. Damit wird die gesamte Energiewende in Österreich gefährdet. „Wir fordern alle politischen Entscheidungsträger auf, den Märchen der Gasindustrie keinen Glauben zu schenken, sondern die Energiewende in Österreich konsequent weiterzuführen. Der Einsatz von erneuerbaren Gasen in der Raumwärme führt in die fossile Sackgasse. Stattdessen braucht es eine klare Priorisierung, wo welche erneuerbare Energieträger am sinnvollsten eingesetzt werden sollen. Wir können uns bei einem so wichtigen Vorhaben keine Fehler erlauben“, betont Wahlmüller.
Niedrige Sanierungsrate muss rasch verdoppelt werden
Klarer Handlungsbedarf besteht auch bei der thermischen Sanierung. In Österreich liegt die Sanierungsrate derzeit bei etwa 1,4 %. Das ist weit weg vom Regierungsziel einer Sanierungsrate von 3 %. Thermische Sanierung und der Heizkesseltausch sollen aber Hand in Hand gehen, sonst reichen unsere natürlichen Ressourcen nicht aus. „Mit einer guten umfassenden Sanierung, kann der Energieverbrauch eines schlecht gedämmten Gebäudes um 80 % gesenkt werden, aber schon eine vergleichsweise günstige Dämmung der obersten Geschossdecke spart etwa 20 % der Energiekosten ein. Es gilt jetzt eine Verdoppelung der Aktivitäten einzuläuten. So schaffen wir tausende Arbeitsplätze am Bau und machen unsere Gebäude klimafit“, so Johannes Wahlmüller abschließend.
Lydia Matzka-Saboi, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, 0699 14 2000 26, lydia.matzka@global2000.at
Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000 Klimasprecher, 0699 14 2000 41, johannes.wahlmueller@global2000.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender